Zentrierungsübungen

Zentrierungsübungen

(vorläufige Übersetzung der Zentrierungsübungen aus dem Englischen von Bernd Prokop)

112 Wege, die unsichtbaren Türen des Bewussteins zu öffnen.

Zen ist nichts Neues. Es ist auch nichts Altes. Lange bevor Buddha geboren wurde, war die Suche in Indien bereits im Gange, wie die hier vorliegende Arbeit zeigt.

Lange nachdem der Mensch derartige Worte wie Zen, Buddha, Satori und Koan, China, Japan und Amerika vergessen hat – wird die Suche immer noch weitergehen. Immer noch wird man den Zen sogar in der Blume wie im Grashalm vor der Sonne sehen.

Das Folgende:

Devi sagt:

Oh Shiva, was bist du wirklich?`
Was ist das aus Wundern bestehende Universum?
Was ist ein Same?
Wer hält das Rad des Universums zusammen?
Was ist dieses Leben, außer Gestalt, das Gestalten durchdringt?
Wie können wir ganz in es eintreten, außerhalb von Raum und Zeit, Namen und Beschreibungen?
Löse meine Zweifel auf!

Shiva erwidert:

(Devi hat gerade diese Frage gestellt, obwohl sie bereits erleuchtet ist, damit andere im Universum die Anweisungen Shivas erhalten. Verfolge nun die Antwort Shivas zu den 112 Wegen.)

1. Scheinender, die Erfahrung kann zwischen zwei Atemzügen auftreten. Nachdem der Atem hereingekommen ist (nach unten) und kurz bevor er sich wieder nach oben wendet (nach außen) – Wohltätiges Wirken.

2. Sobald der Atem statt nach unten nach oben geht, und sobald er wieder statt nach oben nach unten geht – auf beiden Umwendungen: Erkenne.

3. Oder, wann immer Ein- und Ausatmung verschmelzen, dann berühre in diesem Augenblick den energielosen energiegefüllten Mittelpunkt.

4. Oder, wenn der Atem ganz draußen ist (oben) und von selbst angehalten hat oder ganz innen ist (unten) und angehalten hat – in diesen Pausen des Weltalls, erlischt das kleine Selbst. Dies ist nur für den Unreinen schwierig.

5. Betrachte deine Lebenskraft als Lichtstrahlen, die von Zentrum zu Zentrum im Rückgrat nach oben steigen und damit steigt die Lebendigkeit in dir auf.

6. In den Zwischenräumen fühle dies als Blitz.

7. Devi, stelle dir die Sanskritbuchstaben in diesen honiggefüllten Bewusstseinsbrennpunkten vor, zunächst als Buchstabenzeichen und dann feiner als Klang und schließlich als das feinste Gefühl. Dann lässt du dies alles beiseite und fühlst dich frei.

8. Halte die Aufmerksamkeit zwischen den Augenbrauen, setze den Verstand vor die Gedanken. Lass den Körper sich mit der Atemessenz bis zum Scheitel des Kopfes anfüllen und von dort als Licht ausstrahlen.

9. Oder stelle dir die fünffarbigen Kreise eines Pfauenschwanzes so vor, als seien sie die fünf Sinne im unendlichen Weltraum. Lass sich nun ihre Schönheit im Inneren verschmelzen – ähnlich wie in jedem Punkt im Weltraum oder auf einer Wand – bis sich der Punkt auflöst. Dann geht dein Wunsch für einen anderen in Erfüllung.

10. Werde dir nun mit geschlossenen Augen deines inneren Wesens gewahr. So siehst du deine wahre Natur.

11. Setze deine gesamte Aufmerksamkeit auf den Nerv, fein wie der Lotusfanden im Zentrum deiner Wirbelsäule. Lass dich dadurch verwandeln.

12. Verschließe die sieben Öffnungen des Kopfes mit deinen Fingern. Der Ort zwischen deinen Augen umschließt alles.

13: Berühre deine Augäpfel wie eine Feder und die Leichtigkeit zwischen ihnen öffnet sich zum Herzen. Dort durchdringt sie den Kosmos.

14. Bade dich im Zentrum des Klangs wie im unaufhörlichen Klang des Wasserfalls. Oder, indem du Finger in die Ohren steckst, höre den Klang der Klänge.

15. Intoniere einen Klang als A-U-M langsam. Sobald der Klang seine Fülle erreicht, erreichst auch du sie.

16. Zu Beginn und bei der allmählichen Verfeinerung des Klangs eines der Buchstaben, erwache.

17. Währung du Saiteninstrumenten zuhörst, höre ihren zusammengesetzten zentralen Klang, so wie die Allgegenwart.

18. Stimme einen Ton hörbar an, dann, in dem Maße, wie sich das Gefühl in die stille Harmonie vertieft, immer weniger hörbar.

19. Stelle dir vor, wie Geist gleichzeitig in dir und um dich herum ist, bis das gesamte Universum vergeistigt ist.

20. Liebe Devi, trete ein in die ätherische Gegenwart, die alles weit über und unter deiner körperlichen Gestalt durchdringt.

21. Lege Geistesinhalte in solch unbeschreiblicher Feinheit über, unter und in dein Herz.

22. Betrachte jeden Bereich deiner gegenwärtigen Gestalt als unendlich weiträumig.

23. Fühle, wie deine Knochen, dein Fleisch und dein Blut gesättigt sind mit kosmischer Essenz.

24. Setze voraus, dass deine passive Gestalt ein leerer Raum mit Wänden aus Haut ist – lee.

25. Gesegneter, sobald sich die Sinne ins Herz zurückgezogen haben, begib dich ins Zentrum des Lotus.

26. Nicht denkender Verstand, bleib in der Mitte – bis …

27. Während weltlichen Aktivitäten bleibe aufmerksam zwischen den zwei Atemzügen. Übst du dies gewissenhaft, wirst du in wenigen Tagen neu geboren sein. [Lakshmanjoo sagt, dies sei ihm am liebsten]

28. Konzentriere dich auf Feuer, das durch deinen Körper hochsteigt, von den Zehen nach oben bis der Körper zu Asche verbrennt, jedoch nicht du.

29. Meditiere über die Scheinwelt und stell dir vor, wie sie zu Asche verbrennt und zu etwas wird, das über dem menschlichen steht.

30. Fühle, wie die feinen Eigenschaften der Kreativität deine Brüste durchdringt und zarte Gestaltungen annimmt.

31. Mit dem nicht greifbaren Atem im Zentrum der Stirn, sobald dies zum Zeitpunkt des
Schlafes das Herz erreicht, kannst du Träume beeinflussen und sogar den Tod.

32. Wie Buchstaben subjektiv zu Worten zusammenfließen und Worte zu Sätzen und wie objektiv Kreise zu Welten und Welten zu Grundsätzen, finde diese schließlich sich in deinem Wesen vereinigen.

33. Du liebenswürdiger, das Universum zu spielen ist eine leere Hülle, worin dein Geist unendlich herumtollt.

34. Betrachte eine Schüssel ohne die Wände oder das Material zu beachten. Werde in wenigen Augenblicken bewusst.

35. Verweile an einem Ort mit unendlicher Ausdehnung, ohne Bäume, Berge oder Behausung. Das erlöst dich vom Druck des Verstandes.

36. Du mit dem guten Herzen, meditiere über das Wissen und Nicht-Wissen über die Existenz und Nicht-Existenz. Dann lasse beides beiseite, damit du sein kannst.

37. Blicke liebevoll auf irgendein Objekt. Gehe nicht weiter zu einem anderen Objekt. Hier, in der Mitte des Objekts – die Segnung.

38. Erfühle den Kosmos als durchscheinende immer-lebendige Gegenwart.

39. Mit äußerster Hingabe konzentriere dich auf die beiden Verbindungspunkte der Atmung und Erkenne des Wissenden.

40. Betrachte den Luftraum als deinen eigenen Glückseligkeitskörper.

41. Während du liebkost wirst, süße Prinzessin, tritt ein in die Liebkosung als immerwährendes Leben.

42. Schließe die Türen der Sinne, wenn du das Kriechen einer Ameise fühlst. Dann.

43. Zu Beginn einer sexuellen Vereinigung achte auf das anfängliche Feuer und fahre damit fort, damit du das Glühen am Ende vermeidest.

44. Befindest du dich in einer solchen Umarmung, werden deine Sinne wie Blätter geschüttelt. Tritt ein in dieses Schütteln.

45. Erinnere dich auch an die Vereinigung ohne eine Umarmung – die Transformation.

46. Begegnest du voll Freude einem lange abwesenden Freund wieder, durchdringe diese Freude.

47. Beim Essen und Trinken werde zum Geschmack des Essens und Getränks und sei angefüllt damit.

48. Oh du mit den Lotusaugen, du süßer Hauch, beim Singen, Sehen, Schmecken, sei dir bewusst, dass du bist und entdecke den Ewig-Lebenden.


49. Was immer für eine Befriedigung gefunden wird, in gleich welcher Handlung, verwirkliche das.

50. Beim Einschlafen, wenn der Schlaf noch nicht gekommen ist und äußeres Wachsein schwindet. Zu diesem Zeitpunkt offenbart sich das Sein. [Lakshmanjoo sagt, dies sei ein weiterer seiner Lieblingssätze.

51. Im Sommer, wenn du gesamten Himmel vollkommen klar siehst, tritt in diese Klarheit ein.

52. Lege dich in die Totenstellung, wütend vor Zorn, bleibe so. Oder starre, ohne ein Augenlied zu bewegen. Oder hefte dich an etwas und werde zu dem.

53. Ohne mit Händen oder Füßen etwas zu berühren, sitze nur auf den Po-Backen. Plötzlich, das Zentrieren.

54. In einer einfachen Stellung: Durchdringe Schritt für Schritt in großem Frieden einen Bereich zwischen den Achselhöhlen.

55. Betrachte, wie zum ersten Mal, eine schöne Person oder ein gewöhnliches Objekt.

56. Mit leicht geöffnetem Mund, richte die Aufmerksamkeit auf die Zungenmitte. Oder sobald der Atem lautlos hereinkommt, fühle den Klang HH.

57. Auf einem Bett oder Sitz, erlaube dir gewichtlos zu werden, über deinen Verstand hinaus.

58. Erfahre in einem sich bewegenden Fahrzeug durch rhythmisches Schwanken.

59. Durch das Blicken in einen blauen Himmel über den Wolken, die Erhabenheit.

60. Shakti, betrachte den ganzen Weltraum, als sei er bereits in die Leuchtkraft deines eigenen Kopfes eingesogen.

61. Wachen, Schlafen, Träumen kennen dich als Licht.

62. Regnet es während einer dunklen Nacht, tauche in diese Schwärze als Form aller Formen ein.

63. Falls gerade keine mondlose verregnete Nacht ist, schließe die Augen und finde die Schwärze vor dir. Öffne die Augen und sehe die Schwärze. So verschwinden Schwächen für immer.

64. Gerade wenn du den Impuls fühlst, etwas zu tun, halte inne.

65. Konzentriere dich auf den Klang A-U-M ohne irgendein A oder M.

66. Intoniere still ein Wort, das auf AH endet. Dann im HH anstrengungslos, die Spontaneität.

67. Fühle, wie du alle Richtungen durchdringst, fern, nah.

68. Durchsteche ein Stück der mit Nektar gefüllten Form mit einer Nadel und tritt sanft in die Durchstechung ein.

69. Fühle: Mein Gedanke, Ichheit, innere Organe – ich.

70. Illusionen täuschen. Farmen umschreiben. Sogar das Teilbare ist unteilbar.

71. Steigt ein Wunsch auf, berücksichtige ihn. Dann, gib ihn plötzlich auf.

72. Bevor ich einen Wunsch habe und bevor ich weiß, wie kann ich behaupten, dass ich bin? Denke nach. Löse dich in dir Schönheit auf.

73. Mit deinem ganzen Bewusstsein am Urbeginn aller Wünsche, allen Wissens, wisse.

74. Oh Shakti, jede einzelne Wahrnehmung ist begrenzt. Sie verschwindet in der Allmacht

75. In Wahrheit sind alle Gestalten untrennbar. Untrennbar sind allmächtige Wesen und deine eigene Gestalt. Erkenne, dass jeder aus diesem Bewusstsein gemacht ist.

76. In Launen extremer Wünsche, Lass dich nicht aus der Ruhe bringen.

77. Dieses so genannte Universum erscheint wie ein Jonglieren, wie ein Filmtheater. Um glücklich zu sein, betrachte es auch so.

78. Oh Gliebter, richte deine Aufmerksamkeit weder auf Vergnügungen noch auf Schmerzen, sondern zwischen den beiden.

79. Schiebe Anhänglichkeit an den Körper beiseite und erkenne dass das ICH BIN überall ist. Jemand der überall ist, ist fröhlich.

80. Objekte und Wünsche existieren in mir wie in anderen. So nimm sie an und verwandle sie.

81. Die Wertschätzung für Dinge ist Menschen ist für eine erleuchtete Person dieselbe wie für eine unerleuchtete. Der erstere hat aber die Größe, dass er ganz bei sich bleibt und nicht in den Dingen aufgeht.

82. Fühle das Bewusstsein von jeder Person als dein eigenes Bewusstsein. Lässt du dann die Sorge um dein Selbst beiseite, wirst du allen Wesen.

83. Nichts zu denken wird ein begrenztes Selbst befreien.

84. Allwissender, allmächtiger, alles durchdringender Glaube.

85. Wie die Wellen mit dem Wasser und Flammen mit dem Feuer kommen, so kommen die universellen Wellen mit uns.

86. Ziehe umher bis du erschöpft bist und dann lass dich zu Boden fallen und in diesem Fallen sei Ganz.

87. Nimm an, dass du immer mehr an Kraft und Wissen verlierst. Im Augenblick des Verlustes transzendiere.

88. Höre zu, wie dir die letzten mystischen Lehren vermittelt werden: Augen still, ohne zu zwinkern, werde sofort absolut frei.

89. Durch das Zustöpseln der Ohren durch Drücken und des Anus durch Zusammenziehen, trete ein in den Klang der Klänge.

90. An Rande eines tiefen Brunnen, blicke unverwandt in seine Tiefe bis – das Erstaunen.

91. Wo immer deine Gedanken hinwandern, innerlich oder äußerlich, genau an diesem Ort, dies.

92. Bist du mittels eines bestimmten Sinnes lebhaft bewusst, bleibe in dieser Bewusstheit.

93. Zu Beginn des Niesens, im Schrecken, bei der Sorge, vor einem Abgrund, beim Fliegen in eine Schlacht, bei extremer Neugierde, wenn du beginnst hungrig zu werden, am Ende des Hungers, sei ununterbrochen bewusst.

94. Lass dein Aufmerksamkeit auf einem Ort verweilen, von wo aus du einige Geschehnisse aus der Vergangenheit betrachten kannst und dann wird auch deine Gestalt, die ihre gegenwärtigen Eigenheiten verloren haben wird, verwandelt sein.

95. Schau dir einen Gegenstand an, dann wende deinen Blick langsam von ihm ab, dann zie auch langsam deine Gedanken von ihm ab. Dann.

96. Hingabe befreit.

97. Fühle einen Gegenstand vor dir. Fühle, dass außer dieser Gegenstand nichts anderes da ist. Dann lass dieses Fühlen des Gegenstandes und das Fühlen der Abwesenheit beiseite und erkenne.

98. Die Reinheit von anderen Lehren ist für uns wie Unreinheit. In Wirklichkeit sehe nichts als rein oder unrein an.

99. Das Bewusstsein existiert in jedem Wesen und nichts anderes existiert.

100. Sei das ungleiche Gleiche für Freunde und Fremde, in der Achtung und Missachtung.

101. Falls eine Stimmung/ein Gefühl gegen oder für jemanden aufkommt, dann richte sie/es nicht gegen die jeweilige Person, sondern bleibe zentriert.

102. Nimm an, du kontemplierst etwas, das jenseits der Wahrnehmung, jenseits der Fassbarkeit, jenseits des Nichtseins liegt, du.

103. Tritt ein in den Raum, ohne Halt, ewig, still.

104. Wo immer sich deine Aufmerksamkeit entzündet, genau an diesem Ort: erfahre.

105. Tritt ein in den Klang deines Namens und durch diesen Klang: alle Klänge.

106. Ich existiere. Dies ist mein. Dies ist dies. Oh Geliebter sogar darin wisse unbegrenzbar.

107. Dies Bewusstsein ist der Geist in der Führung von jedem. Sei dieser.

108. Hier ist eine Sphäre der Verwandlung, Verwandlung, Verwandlung. Durch Verwandlung verbrauche die Verwandlung.

109. Wie eine Henne ihre Küken bemuttert, so bemuttere du deine besonderen Kenntnisse, dein besonderes Handeln und Wandeln – in der Wirklichkeit.

110. Da Bindung und Freiheit in Wahrheit etwas Relatives sind, sind diese Worte auch nur bestimmt für diejenigen, die noch im Banne des Universums leben. Dieses Universums ist eine Widerspiegelung von Bewusstseinskräften. Wie du viele Sonnen im Wasser betrachtest, die alle von der einen Sonne stammen, so betrachte Bindung und Freiheit.

111. Alles wird aufgrund von Wissen wahrgenommen. Das Selbst leuchtet im Weltraum aufgrund von Wissen. Erkenne ein Wesen als Wissender und das Gewusste.

112. Geliebter, lasse nun an dieser Stelle den Verstand, das Wissen, den Atem und die Gestalt mit inbegriffen sein.

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