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Lektion 391 – Wechsel bei Bhakti von Dual zu Nicht-Dual

Frage: Was passiert bei der Erleuchtung mit der Bhakti? Wie kann man in der Nicht-Dualität ein Suchender oder Devotee sein? Ist Erleuchtung das Ende von Bhakti, wie es das Ende des Suchens ist? Ich frage, weil ich nach einigen Jahren des Praktizierens fühle, dass ich viel weniger der Handelnde bin und nicht recht weiß, was dieses schwindende Gefühl, der Tuende und Suchende zu sein, in Hinsicht auf die Wahlmöglichkeiten bedeutet, die sich in den täglichen Erfahrungen immer noch bieten. Wenn ich nicht derjenige bin, der die Entscheidungen fällt, während ich anderen mehr und mehr im Prozess helfe, wer fällt sie dann?


Antwort: Der spirituelle Wunsch ist die Manifestation der Kraft göttlicher Anziehung, das, was uns unausweichlich zur Einheit, die wir Erleuchtung nennen, zieht. Das wurde auch als Kraft der universellen Liebe bezeichnet. 


Bhakti oder ein anhaltender Wunsch nach etwas mehr, ist das Gefühl, das allem zugrunde liegt, was wir tun, ob das, was dadurch ausgedrückt wird, göttlich zu sein scheint oder nicht. Wird unser Wunsch intensiver und fokussierter auf unser gewähltes Ideal gerichtet, kommt es zu einer Verschmelzung. Das Prinzip der Meditation spielt hier mit hinein: Wir werden zu unserem Ideal und transzendieren mit ihm zusammen in reines Glückseligkeitsbewusstsein. Dann ist in der Stille aus den Zweien, in einem nicht dualen Zustand eins geworden – zunächst noch nur zeitweise und später in einer Ganztagserfahrung.


Was wird dann aus unseren Wünschen? Zuallererst gravitieren sie hin zu einem erweiterten Ausdruck von Einheit in unsere Umgebung. Das bedeutet: Es wächst eine natürliche Neigung, anderen gegenüber so zu handeln, wie wir es für uns selbst wünschen. So äußert sich der Fluss von ausströmender göttlicher Liebe. In dieser Situation, verlassen uns Wünsche nicht und auch nicht ihre Fokussierung auf das Göttliche, was wir als Bhakti bezeichnet haben. Genauso wie sich unsere Perspektive ausweitet, so weitet sich unsere Bhakti in ihrem Fokus aus. Sie fließt in sich selbst, wobei nur wenig persönliche Absicht nötig ist. Paradoxerweise ist das Ausfließen göttlicher Liebe, die persönlichste Erfahrung, die wir haben können, gänzlich unpersönlich. Sie ist ihre eigene Bewegung und ihre eigene Erfüllung. Es ist nicht nötig, irgendetwas zum Ausgleich zu erhalten. Sie fließt einfach und wir fließen mit ihr in Stille. Das ist „Stille im Handeln“.


Wer macht das alles? Wer pumpt in diesem Augenblick unser Blut? Wer kümmert sich um die unzähligen Aufgaben, die in der Natur, in uns und überall um uns herum anfallen? Wer macht, dass die Blumen blühen? Hier wird der Mechanismus des Lebens sichtbar, der mit unendlicher Intelligenz angefüllt ist. Dies ist die Natur des Lebens. Wir brauchen da nicht persönlich lenkend einzugreifen. Werden wir zur bleibenden inneren Stille und geben wir uns dem, d.h. der uns zugrundeliegenden Realität hin, wird alles so weitergehen wie zuvor, nur mit viel mehr Reinheit in der Absicht. Wir sind auf der Fahrt in dem Bewusstsein dabei, dass wir nicht von irgendjemandem oder irgendetwas getrennt sind. Im Leben wird es effizienter zugehen. Göttliche Liebe lässt sich nicht leicht umstoßen. Was getan werden muss, wird getan.


Die Wandlung von Wunsch ist ganz natürlich. Bhakti ist ein Spiel in der Dualität und Nicht-Dualität ist einfach. Gehen wir über von einer dualen zu einer nicht-dualen Wahrnehmung, kommt Bhakti zu keinem Ende. Sie verwandelt sich nur. War sie vorher ein persönliches Suchen, wird sie zu einer tiefen Wertschätzung (Liebe) und zum Dienst an allen. Das ist eine Ausdehnung. Das ist eine Entwicklung. Bhakti ist in unserem Dienst ständig gegenwärtig, wo immer wir uns spontan für die Einheit in allem bewegen. Das Wunder des göttlichen Flusses ist ungesagt und gewöhnlich, ohne eine Beurteilung durch den Verstand – wie das Holzhacken und Schleppen von Wasser. Wir machen einfach mit einer nicht endenden inneren Freude, was immer getan werden muss. Das ist der Wesenskern unserer Natur. Gute Dinge sind im Gange.


Der Guru ist in dir.

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