Traditionell gibt es sechs Shatkarmas. Es existieren aber noch viel mehr, so viele, wie die inneren Impulse von Yoga aushecken können. Dazu gehören auch zahllose Variationen der Shatkarmas, die wir hier in diesen Lektionen besprechen. Die sechs klassischen sind Jala Neti (die Nasenwaschung), Basti (Dickdarmsäuberung/Einlauf), Dhauti (Durchspülen der Eingeweide), Nauli (das Mahlen mit den Bauchmuskeln), Kabalabhati (stoßweises Ausatmen, Pranayama-Methode zur Säuberung der Nerven) und Tratak (Methode für das starre Betrachten mit den Augen/der Aufmerksamkeit).
Die ersten drei dieser Shatkarmas sind Reinigungstechniken auf der physischen Ebene. Sie wurden in den drei vorhergehenden Lektionen vorgestellt. Die drei übrigen Shatkarmas sind ebenfalls körperlich. Doch bei ihnen geht es nicht um das Ausspülen von Hohlräumen des Körpers mit Wasser. Sie haben einen engeren und innigeren Bezug zu unseren täglichen Yoga-Übungen und wurden tatsächlich bereits in geringerem oder größerem Maße in früheren FYÜ-Lektionen abgedeckt. Falls sie nicht schon explizit unter ihrem Namen besprochen wurden, dann zumindest im Prinzip der Anwendung anderer Übungen der allgemeinen Routine (Asanas, Pranayama der Wirbelsäulenatmung, tiefe Meditation, etc.).
Wir wollen die letzten drei Shatkarmas und ihre Verbindungen zu den vorher besprochenen Übungen hier diskutieren:
Nauli
Nauli heißt wirbeln. Es ist eine dynamische Version von Uddiyana Bandha (Bauchverschluss), und besteht aus dem Wirbeln der Bauchmuskeln, zuerst in eine Richtung und dann in die andere. Nauli stimuliert durch das Heben der ekstatischen Kundalini Energie nach oben in die Beckenregion das höhere Funktionieren des Verdauungssystems, so dass die ekstatische Kundalini aktiv am Prozess mit Nahrung und Luft im Magen-Darm-Trakt teilhat. Das führt zur ekstatischen Leitfähigkeit im ganzen Körper. Durch diesen Prozess wird eine tief greifende Säuberung in den Gedärmen angeregt. Man kann Nauli als Teil der Asanas (Yogastellungen) und auch während Basti (Einlauf) praktizieren. Wenn bei Dhauti (Darmwaschung) die Gedärme mit salzigem Wasser angefüllt sind, forciert Nauli die Säuberung und Ausscheidung.
Bevor man mit Nauli beginnt, ist es notwendig, Übung in Uddiyana Bandha zu erlangen. Uddiyana Bandha ist Teil der Asana-Routine (Stellungen), die man vor dem Wirbelsäulenatmungs-Pranayama und der tiefen Meditation ausführt. Details zur Asana-Routine enthält die Lektion 71. Für Uddiyana stellen wir uns die Füße schulterbreit auseinander und die Hände auf die Füße gestützt hin. Dann stoßen wir alle Luft aus den Lungen aus und ziehen den Bauch nach innen, indem wir das Zwerchfell nach oben in den Lungenhohlraum ziehen. Dies hält man mehrmals für die Dauer von 5 Sekunden (eigentlich solange wie angenehm) aufrecht. Uddiyana bedeutet hochfliegen und der Sinn dieser Benennung wird vielen klar, sobald sie diese Übung praktizieren. Die innere Energie fliegt buchstäblich hoch.
Nauli ist eine dynamische oder erweiterte Form von Uddiyana. Bei Nauli behält man seine Stellung nicht statisch inne, sondern man bewegt die Bauchmuskeln rhythmisch. Das Wirbeln bei Nauli erreicht man durch das abwechselnde Anspannen des linken und rechten Bauchmuskels, so dass ein wirbelnder Effekt entsteht. Das macht man in derselben Stellung wie beim stehenden Uddiyana. Man hat also alle Luft ausgestoßen und das Zwerchfell nach oben gezogen, während man die Bauchmuskeln (wie bei Sit-ups) anspannt – zuerst drückt man über die aufgestützten Arme auf ein Knie und dann auf das andere. Dadurch erlangt man allmählich Kontrolle über das getrennte Anspannen des linken und rechten Bauchmuskels, was der Schlüssel für das Erzielen des wirbelnden Effekts ist. Später wird man Nauli zu jeder Zeit und in jeder Körperhaltung ausführen können. Schließlich wird es zu einer äußerlich weniger sichtbaren internen Übung. Nauli ist eine große Hilfe für die Verdauung und Ausscheidung.
Nauli wird üblicherweise während der Asanas an dem Punkt in der Routine ausgeführt, an dem man sonst Uddiyana Bandha macht. Zusätzlich zu Uddiyana wirbelt man 10 – 20 Mal in jede Richtung. Mit der Zeit wird Nauli zu einem subtilen automatischen Reflex im Körper, der zum riesigen Fluss von innerer ekstatischer Energie beiträgt. Ist man einmal so weit, hat das Reinigen ein sehr verfeinertes Niveau erreicht.
Detailliertere Anweisungen zu Uddiyana Bandha und Nauli findet man in Lektion 129. Nauli ist eine kraftvolle Yogaübung und man nimmt sie am besten erst in Angriff, wenn man eine Routine mit Yoga Asanas und sitzenden Übungen stabil eingerichtet hat. Dann sollte man Nauli maßvoll einsetzen und so weise selbstabstimmen, dass ein estetige und gefahrlose Ausweitung der Wirkungen gewährleistet ist. Schon ein kurzes Praktizieren von Nauli bewirkt viel.
Kabalabhati
Kabalabhati bedeutet scheinende Stirn. Man kann auch die Bedeutung leuchtendes Gesicht herauslesen. Das ist eine Pranayama (Atmungs-)Technik, bei der man für eine Zeitperiode entspannt einatmet und immer stoßweise wie mit einem Blasebalg ausatmet. Die Einatmung erfolgt normalerweise durch die Nase, doch wenn die Nase verstopft ist, kann man auch durch den Mund einatmen. Auch die Ausatmung erfolgt normalerweise durch die Nase. Doch auch hier kann man durch den Mund atmen; dann aber mit geschürzten Lippen, um den Austritt von Luft ein wenig zu drosseln. Eine Hauptwirkung von Kabalabhati besteht darin, dass der Luftdruck im Nasenrachenraum und den Nasennebenhöhlen durch das kurze explosionsartige Ausstoßen von Luft erhöht wird, was den vorderen Teil des Gehirns stimuliert. Das sorgt für eine Reinigung des Gehirns.
Kabalabhati kann man 10 bis 20 Mal (jeder Zyklus bestehend aus einer entspannten Einatmung und einer plötzlichen Ausatmung) wiederholen. Achte darauf, dass du diese Übung nicht übertreibst. Ein guter Zeitpunkt für das Praktizieren von Kabalabhati ist nach den Yoga-Asanas und unmittelbar vor den zweimaltäglichen sitzenden Übungen (Pranayama der Wirbelsäulenatmung, tiefe Meditation, etc.).
Die Wirkung von Kabalabhati ist die Reinigung der Neurobiologie im oberen Teil des Körpers und besonders im Kopf. Von daher auch die Benennung scheinende Stirn oder leuchtendes Gesicht. Innerlich kann diese Übung das Gefühl der Energieausstrahlung vermitteln, äußerlich den Eindruck als strahle das Gesicht.
Die Prinzipien und Wirkungen von Kabalabhati finden sich auch im Pranayama des Wirbelsäulen-Bastrika, einer fortgeschritteneren und breiter aufgestellten Übung, die wir bei den täglichen sitzenden Übungen im Rahmen des Systems der Fortgeschrittenen Yoga Übungen nutzen. Durch das Wirbelsäulen-Bastrika gelangen wir noch in den Genuss zusätzlicher Vorteile: Der gesamte Wirbelsäulennerv (Sushumna), der zwischen der Wurzel (Anus/Perineum) und dem Zentrum der Stirn verläuft, wie auch das gesamte Nervensystem, auf das dieser zentrale Kanal in uns ausstrahlt, wird gereinigt. Man kann bei den täglichen sitzenden Übungen das einfache Kabalabhati durch das Pranayama des Wirbelsäulen-Bastrika ersetzen, wenn die Yoga Routine mit der Zeit Fortschritte macht.
Detaillierte Anweisungen zum Wirbelsäulen-Bastrika-Pranayama findest du in Lektion 171.
Tratak
Tratak bedeutet stetiges Starren. Dazu fixiert man den Blick auf ein Objekt und lässt ihn dort für einige Zeit fixiert. Das reinigt die innere Maschinerie der Aufmerksamkeit, die bei den meisten von uns die meiste Zeit unseres Wachseins durch die Augen nach außen tritt. Das Fixieren des Blicks hilft uns dabei, uns vom hypnotisierenden Einfluss äußerer Erfahrungen auf unsere Aufmerksamkeit zu lösen.
In vielen Traditionen wird Tratak oder eine Art von Tratak als Vorbereitung auf die sitzenden Übungen genutzt. In manchen Übungssystemen hat diese Übung den Status einer Hauptmeditationstechnik – die legendäre Übung des Blickens oder Starrens in eine Kerze oder eine Wand.
Im Rahmen des Systems der Fortgeschrittenen Yoga Übungen, starren wir auf keine Kerze oder Wand, zumindest ist das keine Hauptübung. Stattdessen trainieren wir die Aufmerksamkeit sanft dahin, nach innen zu gehen, um die zwei hauptsächlichen, im menschlichen Nervensystem natürlicherweise auftretenden Prozesse der spirituellen Transformation zu unterstützen:
1. Die Kultivierung innerer Stille. Das ist das Bewusstsein selbst, bevor es als Aufmerksamkeit auf irgendein Objekt konzentriert wurde. Dies wird durch die tiefe Meditation und zusätzliche Methoden erreicht.
2. Die Kultivierung ekstatischer Leitfähigkeit. Das ist der dynamische energetische Aspekt unserer Natur. Dies erreicht man mit dem Pranayama der Wirbelsäulenatmung und zusätzlichen Methoden.
Sowohl beim Pranayama der Wirbelsäulenatmung als auch bei der tiefen Meditation nutzt man die Aufmerksamkeit – das sind im Grunde nur ausgeklügeltere Formen des stetigen Starrens. In beiden Fällen besteht die hauptsächliche Technik in einem lockeren und leichten Favorisieren einer Vorgehensweise, bei der man die Aufmerksamkeit bei geschlossenen Augen einsetzt. Das ist vergleichbar mit dem Favorisieren eines Objekts bei geöffneten Augen während Tratak. Jedes Mal, wenn wir abdriften, bringen wir die Aufmerksamkeit nur locker und leicht wieder zurück. Wir machen dies während der einfachen Vorgehensweisen des Wirbelsäulen-Pranayama und der tiefen Meditation. Für die vorbestimmte Zeit der Übungen werden diese sozusagen zu den Objekten unserer Betrachtung oder unseres Starrens.
Es mag scheinen, dass die Charakterisierung des Pranayamas der Wirbelsäulenatmung und der tiefen Meditation als Formen von Tratak den Begriff etwas überspannt. In Wirklichkeit sind sie auch nur die Erweiterung eines Prinzips, so wie das Pranayama des Wirbelsäulen-Bastrika eine Ausweitung des Prinzips von Kabalabhati ist. Es werden grundlegende Prinzipien herangezogen und dann in breitere Übungsmethoden eingebaut, die einfach, aber viel umfassender in ihrer Wirkung sind.
Bei den Fortgeschrittenen Yoga Übungen nutzen wir eine einfache Form von Tratak, um die Entwicklung von Sambhavi Mudra während unseres Pranayama der Wirbelsäulenatmung zu unterstützen. Dabei wird die physische Ausrichtung der Augen von der Bewegung der Aufmerksamkeit den Wirbelsäulennerv hinauf und hinunter während der Einatmung und Ausatmung entkoppelt (vgl. Lektion 131). In Sambhavi richtet man die Augen nach oben, zentriert sie leicht und runzelt dazu noch unmerklich das Zentrum zwischen den Augenbrauen. Dieses stetige Nach-oben-Richten und Zentrieren der geschlossenen Augen macht man bei der Wirbelsäulenatmung, während die Aufmerksamkeit mit der Ein- und Ausatmung nach oben und unten entlang des Wirbelsäulennervs (Zentrum der Wirbelsäule) zwischen Wurzel und Stirn zirkuliert.
Es erfordert etwas Übung, bis man Sambhavi bei der Wirbelsäulenatmung aufrechterhalten kann. Eine einfache Tratak-Übung kann man da zur Vorbereitung nutzen. Man geht dabei so vor, dass man die Augen offen hält und mit stetigem Blick auf ein äußeres Objekt starrt. Gleichzeitig verfolgt man mit der Aufmerksamkeit den zwanglosen Atmen, wie er gedacht den Wirbelsäulennerv entlang nach oben und unten geht. Dies ist weder ein Wirbelsäulen-Pranayama noch Sambhavi Mudra, sondern eine Vorbereitung auf das Sambhavi bei der Wirbelsäulenatmung. Ein wenig Tratak dieser Art hilft schon sehr weit beim Stabilisieren unseres inneren Sambhavi mit geschlossenen Augen, während wir das Pranayama der Wirbelsäulenatmung ausführen, und auch für eine ganze Reihe anderer Yoga-Übungen.
Tratak kann also eine Vorbereitung auf andere Übungen sein. Es offenbart uns, welche Beziehung zwischen der Aufmerksamkeit und der Ausrichtung der Augen besteht, und Tratak hilft uns dabei, in der ganzen Bandbreite der von uns ausgeführten Übungen eine bessere Einsatzflexibilität unserer Aufmerksamkeit zu erreichen. Auf das Prinzip von Tratak (die Favorisierung eines Objekts oder einer Yoga Vorgehensweise mit der Aufmerksamkeit) trifft man bei vielen Übungen.
Wie wir gesehen haben sind die letzten drei Shatkarmas oder die ihnen zugrunde liegenden Prinzipien bereits zum großen Teil Bestandteil des Systems der Fortgeschrittenen Yoga Übungen. Einige zusätzliche Vorteile mag man daraus ziehen, wenn man sie separat und auf traditionelle Weise praktiziert. Allerdings kann es auch sein, dass dies nicht der ideale Gebrauch der Shatkarmas ist. Die inneren Prinzipien, die die Shatkarmas durch äußerliche Manipulationen stimulieren, sind denen der Mudras und Bandhas vergleichbar. Diese Art von Übungen sind besonders effektiv, wenn man sie in die Kernübungen Wirbelsäulen-Pranayama und tiefe Meditation integriert. Mit Integration meinen wir nicht das Üben zur selben Zeit. Wir meinen damit eine Kombination in der täglichen Routine auf eine Weise, dass die Wirkungen unserer allgemeinen Praxisroutine optimiert werden. Dadurch wird ein stetiger, bequemer und gefahrloser Fortschritt in der spirituellen Entfaltung erleichtert. Ohne ein Gefühl der Annehmlichkeit und Sicherheit kann der Fortschritt nicht aufrecht erhalten werden, weil man dann früher oder später gezwungen sein wird, zumindest zeitweise die Übungen zu beschneiden. Deshalb besteht die kluge Herangehensweise darin, stets bedachtvoll selbstabzustimmen, d.h. die Übungen auf eine Weise anzupassen, dass ein Ausgleich zwischen Fortschritt auf der einen und Annehmlichkeit und Sicherheit auf der anderen entsteht. Das kann auch bedeuten, dass man dann zeitweise bestimmte Übungen gar nicht macht.
Die Shatkarmas sind besonders hilfreich, wenn man sich bereits eine gut eingewöhnte Routine sitzender Übungen angeeignet hat, weil die Shatkarmas eine bedeutende spirituelle Dimension besitzen. Die Shatkarmas sind äußerst hilfreich bei der Kultivierung ekstatischer Leitfähigkeit in der Neurobiologie. Der Magen-Darm-Trakt spielt dabei eine zentrale Rolle, doch nicht notwendigerweise in den Anfangstagen unserer Übungen. Erst einmal ist es sehr viel wichtiger, bei unseren Kernübungen Stabilität zu erlangen.
Vom Standpunkt der Fortgeschrittenen Yoga Übungen sind Shatkarmas Übungen, die zum mittleren Stadium der spirituellen Entwicklung gehören. Die meisten Praktizierenden sind darauf zu Beginn für das Voranbringen ihres spirituellen Fortschritts kaum angewiesen. Dasselbe gilt für das Endstadium der spirituellen Entwicklung. Besonders hilfreich sind sie jedoch im mittleren Stadium, wenn die ekstatische Leitfähigkeit zum Tragen kommt. Für gesundheitliche Zwecke können die Shatkarmas natürlich jederzeit zum Einsatz kommen. Deshalb sind sie auch in der spirituellen und Gesundheits-Branche weit verbreitet, wie dies ja für alle Yoga-Übungen zutrifft. Hier gilt unser Augenmerk aber vor allem der Spiritualität.
Haben wir uns auf die integrierten Anwendungen der Fortgeschrittenen Yoga Übungen mit tiefer Meditation, dem Pranayama der Wirbelsäulenatmung, Asanas, Mudras und Bandhas eingelassen, dann sind die Prinzipien von Nauli, Kabalabhati und Tratak bereits Bestandteil unserer täglichen Routine. Neu auf dieser Stufe der Lektionen sind die Shatkarmas der inneren Waschung – Jala Neti, Basti und Dhauti. Es ist ratsam, dass bei diesen Dreien jeder selbst darauf achtet, ob und wann das Aufkommen der ekstatischen Leitfähigkeit unseren Wunsch für deren Ausführung stimuliert. Sie vielleicht voreilig in unsere tägliche Routine zu zwingen, ist nicht zu empfehlen. Wählen wir diese Herangehensweise, wird irgendwann eine Zeit für die Shatkarmas der inneren Waschung kommen. Beginnt sich die innere Neurobiologie in den Nasengängen, den Nasennebenhöhlen und dem Magen-Darm-Trakt zu regen, werden wir wissen, wann es Zeit für eine zusätzliche Reinigung in diesen Bereichen ist. Die ekstatische Leitfähigkeit wird hauptsächlich durch das Pranayama der Wirbelsäulenatmung, Mudras, Bandhas und andere Formen von Pranayama kultiviert. Voraussetzung dafür ist das Anwachsen von innerer Stille, das in erster Linie durch die tiefe Meditation und Samyama kultiviert wird. Du siehst also, dass da eine Menge geschehen muss, bevor bestimmte Shatkarmas zu dem Punkt kommen, wo sie ihre maximale Wirkung entfalten.
Das ist der praktikabelste Weg, an die Shatkarmas der inneren Waschung heranzugehen: Wir nutzen sie, wenn wir den inneren Drang dazu spüren. Spüren wir diesen inneren Drang nicht, büßen wir nichts spirituell ein, wenn wir uns dieser Shatkarmas nicht bedienen. Die tiefe Meditation, das Pranayama der Wirbelsäulenatmung und andere sitzende Übungen sind wichtigere Faktoren unserer spirituellen Transformation. Das In-Verbindung-Stehen der verschiedenen Bestandteile des Yoga wird uns auf natürliche Weise zu den Shatkarmas rufen und auch zu den anderen Yamas (was man vermeiden soll) und Niyamas (was man befolgen soll), je nach dem, wie es unsere innere Entfaltung erfordert. Alle yogischen Methoden sind Teil des allgemeinen Prozesses der menschlichen spirituellen Transformation, der in jedem von uns am Werke ist.
Der Guru ist in dir.