Frage: Was muss ich tun, damit ich ekstatische Leitfähigkeit erfahre?
Antwort: Die Erfahrung von ekstatischer Leitfähigkeit kann mit jeder Art Übung beginnen und hängt nur von der Menge und dem Ort der in unserem Nervensystem festsitzenden Blockierungen ab. Je mehr Übungen wir in eine stabile tägliche Routine eingearbeitet haben, desto mehr ekstatische Leitfähigkeit wird kultiviert.
Wann immer wir Übungen machen, läuft die Erweckung stufenweise ab. Setzen wir uns das allererste Mal zur Meditation hin und fühlen etwas Frieden und Glückseligkeit, ist dies ein Schritt in Richtung ekstatischer Leitfähigkeit. Nehmen wir die Wirbelsäulenatmung auf und fühlen überall ein wenig angenehmes Kribbeln, ist das eine Bewegung in Richtung ekstatischer Leitfähigkeit: Es ist die sanfte Stimulierung der Kundalini in unserer Beckenregion, zu der es bei allen Übungen kommt – begonnen mit den globalen Techniken der Meditation und der Wirbelsäulenatmung. Ist unser Nervensystem aufgrund unseres Yoga in naher oder ferner Vergangenheit bereits für die ekstatische Leitfähigkeit verdrahtet, wird die Energie sich gleich spürbar bewegen. Scheint sie sich bei unserer Meditation und Wirbelsäulenatmung nicht viel zu regen, dann mach Dir keine Sorgen. Sie bewegt sich trotzdem still im Untergrund. Der Boden wird durch die Auflösung von Blockierungen bereitet.
Ist der Boden einmal mit Meditation und der Wirbelsäulenatmung bestellt, kommen auf dem weiteren Weg noch Übungen hinzu, die gezielter wirken. Mit jeder neuen Übung erhöht sich der Druck zur Erweckung von ekstatischer Leitfähigkeit. Diese kann jederzeit als Wellen von Vergnügen durch uns fließen und wir fühlen es als ein In-Verbindung-Stehen zwischen dem Kopf und der Wurzel. Siddhasana in Kombination mit den Mudras und Bandhas unterstützen dies noch. Das Gleiche gilt für die kraftvolle Übung von Samyama.
Es gibt eine Übung, die in ihrem Vermögen, die ekstatische Leitfähigkeit zu stimulieren und uns ihr zu öffnen, herausragt. Dies ist Kumbhaka (Atemanhalten), das wir in unserer Übung von Yoni Mudra einsetzen. Es kommt ebenso beim dynamischen Jalandhara (Kinnpumpe) zur Anwendung. Schließlich – obwohl es dort nicht Kumbhaka genannt wird – erzeugt die Drosselung des Atems beim Wirbelsäulen-Bastrika einen anhaltenden Kumbhaka-ähnlichen Effekt. Dort wird dies noch mit dem schnellen Puls des Drucks nach oben und unten im Nervensystem kombiniert. Auch die hartnäckigsten Blockierungen können mit Hilfe von Bastrika gelockert und aufgelöst werden, und leuchtende ekstatische Energien kommen heraufgeströmt und erfüllen unsere befreiten Nerven.
Sobald wir einmal eine stabile, zweimal tägliche Routine entwickelt haben, die all diese Übungen einschließt, und wir bemerken immer noch nichts vom Aufkommen der ekstatischen Leitfähigkeit, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit. Mit einer Routine derart kraftvoller fortgeschrittener Yoga-Übungen lösen sich die Blockierungen in großen Mengen auf und müssen dem inneren Licht weichen.
Mache mit täglichen Übungen weiter. Die ekstatische Leitfähigkeit steigt dann im Nervensystem stetig an und nimmt die aus dem Inneren heraufwogende göttliche Liebe auf.
Jede Blütenknospe ist dazu bestimmt, sich einmal zu öffnen und himmlisch zu blühen.
Der Guru ist in Dir.