Frage: Ich praktiziere bereits seit ungefähr sechs Jahren Yoga und Pranayama. Ich begann diese Übungen, weil ich meine Schwierigkeiten mit Asthma loswerden wollte. Das ist mir heute zu 90% gelungen. Normalerweise mache ich keine Meditation (außer einige Affirmationen und Entspannungen nach meinem Pranayama). Der OM-Klang interessiert mich wegen meiner religiösen Vorgeschichte nicht besonders. Jetzt bin ich auf Dich gestoßen und habe die letzten 50 Tage die Meditation entsprechend Deiner Anweisungen ausgeführt. (Die letzten drei Jahre habe ich Yoga nicht regelmäßig praktiziert, aber ich führe Pranayama immer fünf Minuten am Tag aus, bevor ich mit einer Meditation beginne).
Als ich mit der Meditation angefangen habe, war es gut und nach ein paar Tagen fühlte ich, dass eine Art angenehm kühle Brise (kühler Strom) begann, während und nach meiner Meditation in meinem Rücken zu fließen. Bei meinen Gebeten während des Tages und am Nachmittag fühle ich, wie sich dieselben Empfindungen über meinen Rücken bis ganz nach oben ausbreiten. Ich mache mein Pranayama und die Meditation im Siddhasana.
Nun meine Frage: Seit zehn Tagen habe ich während des Tages von ungefähr 10:00 Uhr vormittags bis 14:30 Uhr oder 15:00 Uhr die Empfindung eines warmen Stromes, der in meine beiden Beine und Hände von der Schulter bis zu meinen Fingerspitzen fließt. Manchmal ist der Strom sehr stark, aber angenehm. Sag mir bitte, was dieser Zustand bedeutet. Wie ich es verstehe, sollte die Energie in die oberen Teile des Körpers fließen, nicht nach unten. Lass mich bitte wissen, was es ist oder ob die Energie nach unten statt nach oben fließt. Gib freundlicherweise einige Ratschläge.
Antwort: Das ist die Kundalini-Energie. Die kann sich sehr stark in den Beinen und Armen bemerkbar machen. Du hast sicher den Ausdruck „Lotusfüße“ schon mal gehört? Die Kundalini geht überall hin, wo das Nervensystem hinreicht. Das heißt in jede Zelle des Körpers. Es beginnt im Wirbelsäulennerv (Sushumna) und strahlt von dort aus, manchmal gleichzeitig mit dem Ansteigen der ekstatischen Leitfähigkeit im Wirbelsäulennerv und zu anderen Zeiten mit etwas Zeitverzögerung, wenn die Kundalini sich den Weg aus dem Wirbelsäulennerv heraus und nach oben bahnt. Außerdem reicht das feine Nervensystem durch die Aura energetisch weit über die Körpergrenzen hinaus und die Kundalini geht auch dahin. So können andere unsere wachsende ekstatische Glückseligkeit fühlen – angenehme Schwingungen, Du weißt schon.
Vor vielen Jahren machte ich dieselbe Erfahrung, die Du beschreibst. Es war so intensiv angenehm in meinen Beinen und Füßen, dass ich barfuß die gesamte Nachbarschaft ablief, um das wieder abflauen zu lassen. Es war, als hätte ich Orgasmen in meinen Füßen. Dasselbe hatte ich auch in meinen Armen und Händen. Körperliche Aktivität hilft, so etwas wieder zu normalisieren. Vielleicht siehst Du auch in Lektion 69 zu den Kundalini-Symptomen, Unausgewogenheiten und Gegenmitteln nach, wenn Du meinst, es sei nötig, dies weiter auszuglätten.
Die Symptome haben viel zu tun mit der Reibung zwischen der Kundalini-Energie und tief sitzenden Blockaden, die herauskommen. Im Laufe der Zeit ergibt sich daraus überall im Körper ein geschmeidiges Gleichgewicht nicht endender, ekstatischer Gefühle. Das ist dann in der Tat ein ekstatisches Leben.
Wenn ich raten soll, würde ich sagen, Dein Pranayama die letzen paar Jahre hat Dein Nervensystem aufgeschlossen und nun bedient sich die Meditation des Vorteils dieses schon vorbereiteten Zustands. Es ist sehr klug von dir, mit der Meditation zur Ergänzung des Pranayama zu beginnen. Die Beziehung zwischen diesen beiden Übungen und die Wichtigkeit, beide auszuführen, wird beginnend mit den ersten Unterweisungen zur Wirbelsäulenatmung (Lektion 39) die gesamten Lektionen hindurch erörtert. Wenn Du das noch nicht getan hast, wäre es vielleicht gut, Du würdest Dein Pranayama auf das Niveau der Wirbelsäulenatmung bringen. Das verstärkt noch einmal die Effekte des Pranayama, während es gleichzeitig zu viel mehr Energieausgeglichenheit im Nervensystem führt. Dies ergibt einen größeren Fortschritt bei gleichzeitig verringerter Wahrscheinlichkeit von übermäßigen Energieflüssen.
Da tut sich etwas Gutes.
Der Guru ist in Dir