Frage: Von Zeit zu Zeit habe ich das Bewusstsein von einem „Etwas“ (Geistführer?)erfahren, das ich als irgendein Wesen annehme, das mir sehr nahe steht und das beobachtet. Kürzlich, als ich ein Nickerchen machte, hatte ich ein Gefühl, als ob da etwas über mir schweben würde. Das war näher als gewöhnlich und wie wenn das Energie in Richtung meines Gesichts schicken würde. Das verursachte bei mir einen Bammel! Dann war es vorbei. Bezüglich Schutzengel, Geistführer und dergleichen sagt man ja, dass jeder so etwas hat. Ist das wahr?
Antwort: Der Einfluss, den wir von einem Geist oder einer Wesenheit wahrnehmen, ist immer eine Widerspiegelung unserer eigenen Empfänglichkeit, einschließlich der Aufmerksamkeit und Energie, die wir da hineingeben. Je mehr Aufmerksamkeit wir dieser Art von Phänomenen schenken, desto mehr treten sie in unser Leben. Deshalb ist es gut, das, sobald wir so etwas bemerken, ohne viel Absicht zu betrachten und es in die Stille gehen zu lassen. Auf diese Weise wird alles, was immer sie sein mögen, eine positive (Samyama) Wirkung hervorbringen.
Fahren wir mit den Übungen fort, werden wir wahrscheinlich mehr positive Geister und weniger negative bemerken. Gründet unser Bewusstsein mehr auf Stille, gehen wir schließlich über die negativen Geister hinaus und schließlich auch über die positiven. Es ist gut, wenn man diese Dinge als Teil der Landschaft wahrnimmt, die vorüberzieht. Dann lässt man sie los. Wir sagen ja immer: Ziehe die Übungen und dein Leben der Landschaft vor. Eine Beziehung mit einem Geist oder einer Wesenheit, ob positiv oder negativ, aufzunehmen, ist eine Ablenkung und nicht zu empfehlen.
Als wir begonnen haben zu meditieren und das Pranayama der Wirbelsäulenatmung anzuwenden, haben wir auch begonnen, unsere inneren Reiche zu öffnen. Ganz sicher gibt es Leben im inneren Raum. Deshalb liegt es nahe, dass wir etwas davon wahrnehmen. Doch das bedeutet nicht, dass wir unangemessenerweise unter seinen Einfluss geraten. Aufgrund der Ausdehnung unserer inneren Reinigung und Öffnung wird die unermessliche Weite der mit ekstatischer Leitfähigkeit vermischten inneren Stille jedes andere Phänomen, dem wir begegnen mögen, zwergenhaft erscheinen lassen.
Geringere Schwingungen werden ziemlich durchsichtig bis zu dem Punkt, wo wir von ihnen, außer ihrer göttlichen Essenz, vielleicht überhaupt nichts mehr bemerken. Das ist vergleichbar mit der Art, wie unsere Wahrnehmung der physischen Welt erleuchtet wird. Wir zoomen haarscharf an niedrigeren Schwingungen vorbei, wo immer sie auftreten mögen. Ganz ähnlich werden auch sie uns gar nicht bemerken außer als eine unbestimmte bzw. verteilte Ausstrahlung in ihrer Umgebung. Das ist etwas Gutes, das wir für alle Wesen vollbringen, ob sie irdischer Natur sind oder dem Diesseits angehören.
Bleibende innere Stille (der Zeuge), die wesentliche Eigenschaft des spirituellen Wachstums, geht über das Geisterreich hinaus. Höhere Energien (Engel, usw) werden genauso transzendiert. Wir bemerken lediglich ihre reinsten Essenzen als ausfließende göttliche Liebe in unserem Leben. Das ist das, was sie sind und was wir sind.
In diesem Sinne haben wir umso mehr Beschützer überall auf jeder Ebene, je mehr innere Stille bei uns aufkommt, wenn wir nur alles in die Stille loslassen. Unser Leben wird zu einem evolutionären Fluss in Stille, was immer sich anderes im Inneren oder Äußeren von uns abspielen mag. Alles wird so transformiert, dass es auf seiner höchsten Ebene erscheint. Wir gewöhnen uns daran, diese Art von natürlicher Unterstützung zu erhalten. Es wird alles zu EINEM – ausfließende göttliche Liebe – Stille im Handeln. Wir sind DAS.
Der Guru ist in dir.