Lektion 387 – Retreats

Lektion 387 – Retreats

Unter einem Retreat verstehen wir das Sich-Zurückziehen aus unseren normalen täglichen Routineaktivitäten und die Aufnahme eines besonderen Tagesablaufs, der so gestaltet wird, dass er unseren spirituellen Fortschritt aufwertet und beschleunigt. Dies kann allein oder in einer Gruppe geschehen. Diejenigen unter uns, die keine Erfahrung mit Retreats haben, sollten ein Gruppen-Retreat bevorzugen, bei dem für alles vorgesorgt ist und bei dem wir dem vorher festgelegten Ablaufplan zum Erreichen unseres maximalen persönlichen Nutzens folgen können.

Im Rahmen eines Retreats gibt es die Möglichkeit, die Anzahl der Meditationen, die wir an einem Tag machen, systematisch zu erhöhen. Dies kann bedeuten, dass wir unsere gesamte Übungsroutine am Morgen zweimal durchführen. Am Wochenende oder an einem Feiertag halten wir das ein oder zwei Tage durch, im Retreat jeden Tag, solange der Retreat dauert. Dies führt zu einer enormen zusätzlichen Reinigung und verleiht unserem spirituellen Fortschritt einen tiefgreifenden Kraftimpuls.

Um das zu erreichen, ist es sehr wichtig, frei von Verantwortlichkeiten zu sein. Andernfalls kann es zu Unannehmlichkeiten und unerfreulichen Erfahrungen kommen, da im Inneren eine Menge freigesetzt wird. Machen wir am Tag drei Übungsroutinen, ist es unerlässlich, zwischen den Morgen- und Abendeinheiten ein wenig leichte Aktivität wie lockeres Gehen und mäßigen gemeinschaftlichen Satsang einzuplanen. Diese unbeschwerte Aktivität hilft dabei, den Freisetzungsprozess von Blockaden im Nervensystem auszugleichen.

Bei zwei Morgeneinheiten lautet die Standardreihenfolge Asana, Pranayama, tiefe Meditation, Samyama (falls dies Bestandteil ist), Ruhephase (mindestens 10 Min hinlegen). Danach beginnt man von neuem. Am Abend sollte man nur eine Einheit durchführen. Das ergibt drei vollständige Übungsroutinen. Die Übungen kann man entweder zusammen mit allen anderen in einer zentralen Halle ausführen oder individuell in privaten Räumen, wenn die Unterkünfte das hergeben. Jedenfalls sollten die Übungen von der Retreat-Leitung zeitlich koordiniert werden.

Drei Übungseinheiten am Tag ist ein ambitioniertes Programm – besonders in einer Gruppe. Denke daran, dass Gruppenübungen selbst bereits eine zusätzliche reinigende Wirkung haben – selbst wenn unsere normale Routine bereits aus zwei Einheiten am Tag besteht. Beim ersten Gruppen-Retreat, in dem das für beide – die Leitung und die Teilnehmer – neu ist, ein Retreat mit den FYÜ Praktiken zu unternehmen, ist es am besten, nur zwei Einheiten pro Tag zu machen. Wenn alles gut läuft, kann ein ambitionierterer Ablauf für darauffolgende Retreats in Erwägung gezogen werden.

Sei nicht überrascht, wenn sich während eines Retreats viel Reinigung und Öffnung ereignet. Obgleich fortgeschrittene Yoga Übungen sehr einfach sind, sind sie dennoch sehr kraftvoll – v.a. wenn sie in der Gruppe angewandt werden. Falls es zu zu vielen Freisetzungen kommt, reduziere gleich auf eine stabilere Routine und setze die Retreat-Leitung über die Schwierigkeiten in Kenntnis. Denke immer an Selbstabstimmung.

Retreats: typischer Programmablauf

Ein typischer täglicher Programmablauf für einen FYÜ-Retreat könnte folgendermaßen aussehen:

–   Aufstehen (Waschen und, wenn nötig, ein kleiner Snack)

–   Morgen-Praxis

–   Studium oder gemeinsame Aktivitäten

–   Mittagessen

–   Leichte körperliche Aktivität (Spazierengehen)

–   Studium oder gemeinsame Aktivität

–   Ruhe

–   Abend-Praxis

–   Abendessen

–   Leichte körperliche Aktivität (Spazieren)

–   Studium oder gesellschaftliche Aktivität

–   Zu-Bett-Gehen

Das genaue Timing für jede dieser Aktivitäten wird durch die Retreat-Leitung bestimmt. Einem vorgegebenen Ablaufplan zu folgen, ist die wichtigste Regel für ein Retreat und sollte so genau wie möglich eingehalten werden. Wir empfehlen, keine neuen Übungen oder Erweiterungen zu den aktuellen Übungen hinzuzufügen, während man sich auf dem Retreat befindet – außer es wird von der Retreat-Leitung so vorgegeben.

Die wohltuenden Wirkungen eines Retreats können noch Wochen oder Monate nach Beendigung des Retreats spürbar sein. Es ist, als würden wir unserem normalen täglichen Zyklus der Reinigung und Öffnung einen längeren Zyklus unterlegen. Ein Retreat unterfüttert unser Wesen mit einer großen Welle innerer Stille. Nehmen wir zwei oder dreimal im Jahr an Wochenenden oder an bis zu einer Woche dauernden Retreats teil, kann das unserem gesamten spirituellen Fortschritt langfristig einen merklichen Schub verleihen.

Mehr Informationen dazu, wie man ein Retreat leitet oder an ihm teilnimmt, findet man im FYÜ-Retreat-Buch. Informationen zu FYÜ- Retreat-Angeboten und zu FYÜ-Yoga-Lehrer-Ausbildungen findet man auf der AYP-Real-World-Program-Seite (englisch).

Der Guru ist in Dir!

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Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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