Lektion 204 – Yogani Yoga: Zusammenfassung von Prinzipien, Fähigkeiten und Übungen

Lektion 204 – Yogani Yoga: Zusammenfassung von Prinzipien, Fähigkeiten und Übungen

Die letzten sechs Monate haben wir sehr viele Informationen weitergegeben und nun sind wir an einem Punkt angelangt, wo alle wichtigen fortgeschrittenen Yoga-Übungen mitgeteilt sind, der Yogani Yoga ist soweit komplett. Heißt dies, dass zu diesen Übungen nichts mehr hinzugefügt werden kann? – Ich glaube nicht, dass wir diesen Punkt jemals erreichen werden, weil Yoga ein riesiges Gebiet mit unzähligen Details ist, die wir endlos erörtern könnten.

Es gibt noch viele unterstützende und Nebenübungen, die wir uns vornehmen können. Vielleicht werden wir das auch im weiteren Verlauf der Diskussion tun. Doch die Hauptübungen sind hier bereits in den Haupt-Lektionen und in den Tantra-Lektionen vorgestellt. Wendet man die bisher vorgestellten Yoga-Übungen an, kann so viel Reinigung und Öffnung tief im Nervensystem erreicht werden, dass alles andere, was zur Erleuchtung nötig ist, durch das Phänomen des Miteinander-in-Verbindung-Stehens im Yoga automatisch hervorgerufen wird.

Das Ziel dieser Lektionen ist: die wichtigsten Mittel bereit zu stellen, mit denen man das Nervensystem so stimulieren kann, dass es sich selbst reinigt und öffnet. Man kann sagen, dass das Nervensystem geradezu begierig darauf ist, wenn man ihm nur die Gelegenheit dazu bietet. Ist der Ball einmal ins Rollen gebracht, kommen viele Aspekte unserer natürlichen Neigung zur menschlichen spirituellen Transformation ins Spiel. Das Ziel hier ist, dich so auszustatten, dass du im Yoga diesbezüglich selbstgenügsam bist.

Schon zu Beginn der Lektionen sprachen wir über die natürlichen Fähigkeiten in uns allen; dass diesen nur eine geringe Stimulation fehlt, dann würden sie uns in Richtung bewusster innerer Öffnung zum Unendlichen antreiben. Diese Fähigkeiten wurzeln in mehreren fundamentalen Prinzipien, die unserem Nervensystem innewohnen. Wir sind alle so entworfen und gebaut, dass wir die unendliche göttliche ekstatische Glückseligkeit erfahren können!

In dieser Lektion wollen wir uns einen Überblick verschaffen:
über diese grundlegenden Prinzipien,
die natürlichen Fähigkeiten, die man daraus ableiten kann,
wie auch über die mitgeteilten Übungen, die der Stimulierung dieser natürlichen Fähigkeiten dienen.
Der Kern der Yoga-Wissenschaft liegt in der Entdeckung und Anwendung der einfachsten und kraftvollsten Mittel zum Hervorbringen der natürlichen Fähigkeiten, die uns zur Beschleunigung unserer spirituellen Transformation zur Verfügung stehen. Das war das eigentliche Ziel dieser Lektionen.

Die grundlegenden Prinzipien für die menschliche spirituelle Entwicklung sind einfach genug. Wir haben sie in den Lektionen oft angesprochen und aus vielen verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Es gibt deren fünf:

Yogani Yoga: Grundlegende Prinzipien

1. Anziehungskraft – von der Wahrheit und/oder Gott: Das drückt sich in einem Verlangen aus – und es ist Liebe.

2. Reinigung und Öffnung – ein Prozess, den zu durchlaufen jedes menschliche Nervensystem auf natürliche Weise hinneigt.

3. Innere Stille – reines Glückseligkeitsbewusstsein, unser ursprünglicher Zustand, der durch unser Nervensystem hindurchscheint, sobald es zu Reinigung und Öffnung kommt.

4. Ekstase – wir erfahren sie, sobald unser Nervensystem durch die Erweckung der inneren Lebenskraft stimuliert wird.

5. Vereinigung – unsere Transformation in einen andauernden Zustand mitfühlender Einheit, Erreichen des letzten Ziels der Vereinigung unserer inneren Stille mit Ekstase. – Das ist Liebe.

Diese fundamentalen Prinzipien der Erleuchtung beginnen mit Liebe und enden mit Liebe. Es ist Liebe, die uns mit Hilfe der Reinigung und Öffnung unseres Nervensystems durch die menschliche spirituelle Transformation führt. Dadurch werden die Prinzipien der inneren Stille und ekstatischen Leitfähigkeit sowie deren Verschmelzung in uns offenbart. Dies zu erreichen, bedient sich die Liebe der Methoden des Yoga. Diese wiederum machen sich die uns allen innewohnenden natürlichen Fähigkeiten zunutze, die mit den fünf Prinzipien zusammenhängen. Wir wollen diese Fähigkeiten hier auflisten:

Yogani Yoga: Natürliche Fähigkeiten

1. Die Fähigkeit, mit dem beständig auf ein Objekt ausgerichteten Verlangen die inneren und äußeren Ausdrucksformen von Energie (Lebenskraft) so zu verändern, dass sich das Erleben unseres Daseins grundlegend wandelt.

2. Die unserem Geist innewohnende Fähigkeit, sich auf natürliche Weise der Stille anzunähern. Dies ist eine objektlose Bewusstheit, die wir auch als innere Stille oder reines Glückseligkeitsbewusstsein bezeichnen.

3. Die Fähigkeit des Geistes, mühelos den Gedanken an einen Klang zu verfeinern, um den Geist damit auf natürliche Weise immer wieder zur Stille zu bringen. Bestimmte Klänge befinden sich in Resonanz mit einzelnen Aspekten unseres Nervensystems. Diese Klänge kann man selektiv nutzen, um damit das Nervensystem in Richtung systematischer Transformation zu stimulieren.

4. Die Geist-Körper-Verbindung, die es ermöglicht, über die auf natürliche Weise kultivierte Stille im Geist Stille im Körper, den Stoffwechselvorgängen und der Atmung hervorzurufen. Dies ist Ausdruck des Miteinander-in-Verbindung-Stehens im Yoga, das man infolge der Öffnung des Nervensystems auf viele Arten erfährt.

5. Die Fähigkeit unseres Nervensystems die Eigenschaft der Stille, unser stilles glückseliges inneres Bewusstsein, auf natürliche Weise aufrechtzuerhalten, auch wenn es gerade nicht kultiviert wird. Dies nennt man unter anderem den Zustand des „stillen Zeugen“.

6. Die Fähigkeit, durch Zügelung und Steuerung der Atmung den Fluss der Lebenskraft im Nervensystem zu beeinflussen und eine Empfindung der Entspannung und letztendlich auch ein Gefühl der Ekstase hervorzurufen.

7. Die Fähigkeit der inneren Stille und des Flusses der Lebenskraft im Körper Hindernisse zu beseitigen, die sich tief in unserem Nervensystem eingenistet haben, und dadurch unsere Bewusstheit allmählich hin zu einer sich ausweitenden Erfahrung inneren Friedens, kreativer Energie, von Glück und Liebe zu reinigen und zu öffnen.

8. Die Fähigkeit, mit der sanften Zügelung und Regulierung des Atems den riesigen Speicher für die Lebenskraft in der Beckenregion – sexuelle Energie – so zu „erwecken“, dass diese nach oben in unser Nervensystem gezogen wird, um einen Ausgleich für die reduzierte Sauerstoffaufnahme herzustellen.

9. Die Fähigkeit der Aufmerksamkeit, den Fluss der Lebenskraft im Körper zu beeinflussen, insbesondere, wenn sie mit der Zurückhaltung und Regulierung des Atems koordiniert wird.

10. Die Fähigkeit bestimmter Nerven und Nervengeflechte, physisch stimuliert zu werden, um den Fluss von Lebenskraft im Körper zu verbessern und zu lenken.

11. Die Fähigkeit der Neurobiologie im Zentrums- und Stirnbereich des Kopfes (dem dritten Auge), mit der Neurobiologie im Bereich der Wirbelsäulenbasis wie auch dem riesigen Speicher für die Lebenskraft (Sexualenergie) in dieser Region Verbindung aufzunehmen und diese zu lenken (zu kontrollieren).

12. Die Fähigkeit des Nervs im Zentrum der Wirbelsäule, die Lebenskraft und ekstatische Energie zwischen der Beckenregion und dem dritten Auge zu leiten. Diesen nennt man Wirbelsäulennerv.

13. Die Fähigkeit des Wirbelsäulennervs, Lebenskraft und ekstatische Energie in den gesamten Körper auszustrahlen und jeden Aspekt der höheren Neurobiologie in uns auf sanfte und geordnete Weise zu beleben. Dies ist das Aufkommen von anhaltender ekstatischer Leitfähigkeit.

14. Die Fähigkeit des Nervensystems, die Kraft eines Gedankens zu verstärken, wenn dieser Gedanke in tiefer innerer Stille gezündet wird. Dies bringt eine große Reinigungswirkung im Körper und der Umgebung hervor.

15. Die Fähigkeit der inneren Stille, sich mit der ekstatischen Energie so zu vereinigen, dass sie als eine einzige selbstbewusste Gegenwart aufrechterhalten bleibt. Dies wird als ekstatische Glückseligkeit erfahren. Wir lernen diese als die Ausdrucksweise unseres Selbst kennen.

16. Die Fähigkeit ekstatischer Glückseligkeit, als göttliche Liebe von uns ausgehend in unsere Umgebung auszufließen. Dann erkennen wir unser Selbst in der Gestalt von allem, dem wir begegnen. Dies ist das natürliche Erblühen göttlicher Liebe im Dienste aller Lebewesen.


All diese Fähigkeiten existieren in uns und brauchen nur etwas angestoßen zu werden, damit sie beginnen, Veränderungen in der Funktionsweise unseres Nervensystems zu bewirken. Mit der vollen Bandbreite der fortgeschrittenen Yoga-Übungen können wir sehr viel von diesem Anstoßen leisten und jede der uns eigenen natürlichen Fähigkeiten stimulieren, die uns auf dem Pfad der menschlichen spirituellen Transformation weiter vorwärts bringen.

Jeder reagiert aufgrund der jeweils unterschiedlichen Struktur innerer Blockierungen, die stetig und sicher aufgelöst werden müssen, ein wenig anders auf den Prozess der Stimulation durch Yoga-Übungen.

Wir haben ein integriertes System von Übungen zusammengestellt, das die Aktivierung der oben aufgelisteten Fähigkeiten stimuliert und die Erfüllung der fünf fundamentalen Prinzipien in unsere bewusste Erfahrung bringt.

Yogani Yoga: Übungen

Zur Wiederholung wollen wir nun noch diese Übungen auflisten:
1. Kultivierung des Verlangens nach den Übungen – Bhakti (Wahrheits- und/oder Gottesliebe im Herzen). Bhakti/Verlangen ist der Motor, der alle Yoga-Übungen antreibt. Bhakti rufen wir hervor, indem wir ein gewähltes hohes Ideal (Ishta) mit all unseren Wünschen und Emotionen, ob sie positiv oder negativ sind, favorisieren. Auf diese Weise erzeugen wir ein riesiges Momentum in und um uns herum, das uns in Richtung Erleuchtung vorantreibt. Dann wird alles, was wir zum Voranschreiten auf unserer Reise benötigen, auf magische Weise zu uns herangezogen, und dies schließt den Willensentschluss mit ein, so lange täglich fortgeschrittene Yoga-Übungen zu praktizieren, wie für die Vollendung unserer Reise nötig ist.

2. Tiefe Meditation mit dem Mantra AYÄM (auf dem Weg kommen noch zwei Mantra-Erweiterungen hinzu). Die Meditation beinhaltet die lockere und einfache Favorisierung des Mantras, um den Geist (und den Körper) zweimal täglich immer wieder zur Stille zu bringen. Dadurch regen wir eine tiefgreifende Reinigung im Nervensystem an, die eine andauernde, innerliche, glückselige Stille hervorbringt.

3. Das Pranayama der Wirbelsäulenatmung – die Hauptübung für die Erweckung und den Ausgleich der Lebenskraft im Wirbelsäulennerv zwischen dem dritten Auge und der Wurzel. Die Lebenskraft wird auch Kundalini genannt.

4. Erweiterungen der Wirbelsäulenatmung durch: Kehlöffnung beim Einatmen und Atembeschränkung mit dem Kehlkopfdeckel während der Ausatmung; Nachverfolgen des aufsteigenden kühlen Stroms und des absinkenden warmen Stroms im Wirbelsäulennerv während der Einatmung und Ausatmung. Diese Erweiterungen steigern die Stimulation der Lebenskraft im Wirbelsäulennerv.

5. Mulabandha/Asvini: Betätigung des Anusschließmuskels zur Erweckung der Lebenskraft (Kundalini) an der Wurzel.

6. Sambhavi – eine Methode für die direkte physische Stimulation des neurologischen Mechanismus im dritten Auge. Sie umfasst das Heben und Zentrieren der Augen in Richtung Punkt zwischen den Augenbrauen und ein leichtes Runzeln der Stirn. Dadurch erreicht man eine kontrollierte und stabile Stimulation der Kundalini an der Wurzel und im gesamten Nervensystem.

7. Asanas (Stellungen) – ein systematisches Beugen und Strecken des Körpers als natürliche Ergänzung zum Pranayama der Wirbelsäulenatmung und tiefer Meditation. Asanas unterstützen die Kultivierung und Reinigung des Nervensystems.

8. Siddhasana – eine kraftvolle Sitzhaltung für die Übungen zur Erweckung der Kundalini an der Wurzel. Die Ferse setzt man fest am Perineum an. Man erreicht dadurch eine konstante Stimulation der sexuellen Energie. Mit der Zeit wird das gesamte Nervensystem durch diese Asana, die man mühelos bei allen sitzenden fortgeschrittenen Yoga-Übungen einnehmen kann, erleuchtet.

9. Yoni Mudra Kumbhaka – eine Übung, die hilft, durch einen Luftdruck in den Nasengängen und Nebenhöhlen das dritte Auge zu öffnen und durch Kumbhaka (Atemrückhaltung) mit kombinierten Mudras und Bandhas die Lebenskraft/Kundalini im gesamten Nervensystem zu erwecken.

10. Tantrische Sexualmethode (Rückhaltemethode) – hat in der Dynamik Ähnlichkeit mit Siddhasana. Man setzt sie bei sexueller Betätigung mit oder ohne Partner ein. Tantrischer Sex ist ein kraftvoller Weg zur Belebung und Verteilung der Lebenskraft (Kundalini) im gesamten Körper.

11. Kechari Mudra (vier Stufen): Das Heben der Zunge nach oben in den Stufen (1) zur Mundhöhlendecke, (2) bis oberhalb des weichen Gaumens zum spirituell erogenen Rand des nasalen Septums, (3) bis zur Spitze des Nasenrachenraumes und (4) durch die spirituell sensitiven Nasengänge bis zum Punkt zwischen den Augenbrauen. Der Eintritt in Kechari Stufe 2 ist einer der umwälzendsten Übergänge in den gesamten fortgeschrittenen Yoga-Übungen. Er ist ein Hauptstimulator der Kundalini und einer der wichtigsten Wegbereiter für das Aufkommen ununterbrochener ekstatischer Leitfähigkeit im Nervensystem.

12. Uddiyana Bandha und Nauli – die Stimulation der Aufwärtsbewegung der Kundalini mit Hilfe des Zwerchfells und der Bauchmuskeln. Nauli beinhaltet das Wirbeln der Bauchmuskeln und wirkt sehr stimulierend auf die Kundalini.

13. Dynamisches Jalandhara (Kinnpumpe), mit oder ohne Kumbhaka (Atemanhalten): Dabei rotiert man den Kopf, während man ihn systematisch bei jeder Rotation auf die Brust fallen lässt. Dadurch wird ekstatische Energie zwischen dem Herzen und dem Kopf sowie im ganzen Körper stimuliert.

14. Samyama: Der Prozess der Initiierung und des Loslassens bestimmter Gedanken (Sutren) tief im Innern unserer inneren Stille, wodurch kraftvolle Reinigungseffekte im gesamten Nervensystem hervorgerufen werden. Die Wirkungen können sich als so genannte außergewöhnliche Fähigkeiten (die man Siddhis nennt) manifestieren. Samyama dient der spirituellen Reinigung.

15. Wirbelsäulen-Bastrika: Das schnelle Atmen im Wirbelsäulennerv zwischen dem dritten Auge und der Wurzel, wodurch die Reinigung des Wirbelsäulennervs und des gesamten Nervensystems enorm beschleunigt wird.

16. Zielgerichtetes Bastrika – für das dritte Auge, die Kehle, das Herz, den Bauch oder den Bereich des Beckens/der Wurzel. Mit dieser Methode des schnellen Atmens kann man bei Bedarf hartnäckige karmische Blockierungen, die sich in bestimmten Bereichen unserer spirituellen Anatomie festsetzen, fokussieren und sie reinigen.

17. Bastrika von der Krone zur Wurzel: Auch dies ist ein schnelles Atmen im Wirbelsäulennerv zwischen dem Blumenkelch der Krone und der Wurzel. Man macht diese Übung am besten nur, wenn das Nervensystem bereits ausgiebig durch die Wirbelsäulenatmung zwischen dem dritten Auge und der Wurzel, die tiefe Meditation und andere Methoden, die das Nervensystem auf sanfte und gleichzeitig progressive Weise von karmischen Blockierungen befreien, gereinigt worden ist. Eine vorzeitige Öffnung der Krone kann zu großen Schwierigkeiten, Unbehagen und Ablenkung vom Pfad führen. Deshalb sollte man sich klugerweise an diese fortgeschrittene Übung nur heranwagen, wenn man an der Krone erfolgreich Stabilitätstests durchgeführt hat.

18. Liebevoller Dienst an anderen: Eine bewusste Übung und ein natürliches Ergebnis des zunehmenden Nach-außen-Fließens göttlicher Liebe infolge der Reinigung und Öffnung des Nervensystems durch fortgeschrittene Yoga Übungen. Dies ist der natürliche Zustand unseres Seins: ein endloses Überfließen ekstatischer Glückseligkeit und göttlicher Liebe. Nichts auf Erden oder sonst irgendwo besitzt mehr Realität oder Kraft als diese große Wahrheit, die in jedem von uns verankert ist. Die Realität der göttlichen Liebe ist die letztendliche Wahrheit in uns. Je weiter wir im Yoga voranschreiten, desto klarer wird uns diese Tatsache. Einige erkennen dies jedoch bereits nach dem ersten Mal Hinsetzen zur tiefen Meditation.


Diese Lektion soll all das zusammenfassen, was wir bisher behandelt haben, besonders die fundamentalen Prinzipien der menschlichen spirituellen Transformation; unsere natürlichen Fähigkeiten, diese Transformation in uns zu bewirken; und die wichtigsten fortgeschrittenen Yoga-Übungen, die unsere natürlichen Fähigkeiten soweit stimulieren, dass sie wirksam werden.

Mit einer zweimal täglichen Übungsroutine begeben wir uns auf eine „Schnellstraße“ zur Erleuchtung. Das darin liegende Potential für Geschwindigkeit macht es unabdingbar, dass wir einige Fertigkeit in der Regulierung unserer täglichen Übungen entwickeln und jede Übung mit der Uhr abmessen. Wir passen die Übungszeiten in dem Maße an, wie es für einen geschmeidigen und stetigen Fortschritt ohne übermäßiges Unbehagen (aufgrund von übermäßiger Auflösung von Blockierungen in unserem Nervensystem) nötig ist.

Diese Einregulierung der Übungen nennt man „Selbstabstimmung“ und dies ist ebenfalls eine eigenständige Übung – und sogar eine der wichtigsten. Denn ohne eine gute Selbstabstimmung werden wir auf der Straße der Erleuchtung nicht sehr weit kommen.

Ein weiterer Aspekt der fortgeschrittenen Yoga-Übungen ist der vorsichtige Umgang mit Erfahrungen, sowohl den alltäglichen als auch den extremen. Dies hier ist ein Pfad des Vergnügens, und wir haben ein Recht darauf, die „Landschaft“ zu genießen, der wir auf unserem Weg zur Erleuchtung begegnen. Jedoch ist die Landschaft nicht das, was uns auf unserem Pfad voranbringt. Unsere Übungen bringen uns weiter.

Nachdem wir also einen bewundernden Blick auf die Landschaft geworfen haben, gehen wir locker und leicht zurück zu der Übung, die wir gerade machen, ohne Rücksicht darauf, wie schön und attraktiv es für unsere Aufmerksamkeit gerade sein mag. Treten spirituelle Erfahrungen auf, während wir mit unseren täglichen Aktivitäten beschäftigt sind, und dazu wird es sicherlich kommen, dann können wir uns dieser Erfahrungen erfreuen oder zurückgehen zu dem, was auch immer wir gerade tun.

Wir haben immer Entscheidungsfreiheit. Das spirituelle Leben ist nicht etwas, das uns aus dem gewöhnlichen Leben entführen muss. Wenn doch, dann haben wir uns in der Vergangenheit vielleicht einmal auf irgendeine Art zu intensiv damit beschäftigt, und eine stabile Übungsroutine kann dies wieder in Ordnung bringen. Das spirituelle Leben ist etwas, das so kultiviert werden kann, dass wir unsere täglichen Pflichten im Alltagsleben erfüllen, wie immer diese aussehen mögen. Es steht uns frei, unsere wachsenden spirituellen Erfahrungen auf eine Art auszuleben, die vereinbar mit unseren Bedürfnissen ist. Es ist unser Leben, unsere Reise und unsere Erleuchtung. Werde, wer du bist!

Viel Spaß!

Der Guru ist in dir.

Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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