Lektion 91 – Yoni Mudra Kumbhaka – Reinigung des dritten Auges und vieles mehr

Lektion 91 – Yoni Mudra Kumbhaka – Reinigung des dritten Auges und vieles mehr

Nun, da wir alle bezüglich direkter Stimulation und Erweckung der eigenen Kundalini-Energie sensibilisiert sind, wollen wir uns gleich mit dem Großvater aller Kundalini-Stimulatoren – Kumbhaka (Atemanhalten) im Zusammenspiel mit einer ganzen Reihe von Bandhas und Mudras – vertraut machen. Warum nicht? Sobald du dazu bereit bist, brauchst du dann nicht mehr lange danach zu suchen. Du hast alles gleich zur Hand und bis das so weit ist, hoffe ich, dass du weise handelst und die Übungen nicht übertrieben anwendest.

Wir nähern uns Kumbhaka im Rahmen einer Übung namens „Yoni Mudra“ – was so viel wie „Siegel der Göttin“ heißt. Du kannst „Göttin“ durch jeden Namen einer dir genehmen weiblichen Gottheit ersetzen. Wir wissen alle, wer sie ist, auch wenn sie verschiedene Namen trägt.

Bevor wir mit Yoni Mudra beginnen, erinnere dich daran, dass genau die gleichen Regeln der Vorsicht gelten, wie sie zu Beginn der Lektion 75 bei der Vorstellung von Siddhasana ausgeführt wurden. Du solltest ziemlich gefestigt in all deinen Übungen sein und keine inneren Energie-Ungleichgewichte während deiner alltäglichen Aktivitäten erleben. Du wirst sehen, dass vieles von dem, was wir bisher hier bereits gemacht haben, ein Teil der erweiterten Ausgestaltung von Yoni Mudra ist, wie wir das an dieser Stelle erörtern. Wir stellen eine Gruppe von Übungen zu einem Ganzen zusammen, so dass daraus etwas entsteht, das mehr als die Summe ihrer Teile ist. Dies erlaubt es unserem Nervensystem, sich schneller zu einer umfassenden und ganzheitlichen Ausgestaltung seines natürlichen Funktionierens hinsichtlich des Fließens reinen Glückseligkeitsbewusstseins und göttlicher Ekstase in unserem Inneren zu entwickeln.

Zuerst müssen wir jedoch eine besondere Warnung aussprechen: Wir halten hier unseren Atem an und fügen ein wenig leichten und gezielten Druck im Inneren unseres Körpers hinzu. Doch es wird nichts Extremes empfohlen – auf keinen Fall mehr, als was dem Sprung in ein Schwimmbecken und dem freiwilligen und kurzzeitigen Anhalten unseres Atems dabei entspricht. Falls bei dir ein Herzleiden vorliegt, du Atemprobleme, Bluthochdruck oder irgendwelche anderen Leiden hast, die durch das Anhalten des Atems verschlimmert werden könnten, dann lass entweder diese fortgeschrittene Yoga-Übung aus oder hole dir erst von deinem Arzt die Erlaubnis, bevor du damit anfängst. Mit anderen Worten, wenn du weißt, dass dein Arzt dem Anhalten deines Atems und dem Tauchen in einem Schwimmbecken nicht zustimmen würde, dann solltest du die Hände von Yoni Mudra lassen. Sicherheit ist das erste Gebot.

Die Übung von Yoni Mudra, wie wir sie hier erörtern, ist so optimiert, dass sie die gesamte Sushumna abdeckt. Dazu fügen wir zur selben Zeit noch mehrere andere Übungen hinzu.

Yoni Mudra führen wir am Ende der Wirbelsäulenatmung und vor der Meditation aus, d.h. unmittelbar zwischen diesen beiden uns schon gut vertrauten Übungen.

Beginnen wir also, indem wir uns so wie beim Pranayama hinsetzen. Das heißt, dass jeder sich in die Variante von Siddhasana setzt, die er für sich ausgewählt hat. Für die festgesetzte Zeit gehen wir dann im Inneren des Wirbelsäulennervs bei der Einatmung hinauf und bei der Ausatmung hinunter, schließen die Wirbelsäulenatmung ab und führen Yoni Mudra Kumbhaka aus.

Um in den Yoni Mudra-Abschnitt überzugehen, legen wir zunächst die Spitzen unserer beiden Zeigefinger nahe der äußeren Ecken der geschlossenen Augen gegen die unteren Lieder. Dann drücken wir die Augen sanft nach oben und zum Zentrum – in Richtung des Punktes zwischen den Augenbrauen. Das sollte ohne irgendwelche Anstrengung oder Unbequemlichkeit durchgeführt werden. Es ist nur ein sanftes Anstoßen der Augen in Richtung des Punktes zwischen den Augenbrauen. Sollten die Fingernägel deiner Zeigefinger lang sein, dann musst du sie für diesen Teil von Yoni Mudra etwas schneiden.

Jetzt, da die geschlossenen Augen auf diese Weise auf das dritte Auge ausgerichtet sind, gehen wir im Inneren des Wirbelsäulennervs mit der Einatmung vom Perineum zum Punkt zwischen den Augenbrauen hoch. Sobald die Lungen gefüllt sind und die Aufmerksamkeit sich am oberen Ende des Wirbelsäulennervs befindet, schließen wir die Nasenlöcher mit beiden, von außen auf die Seiten der Nase drückenden Mittelfinger. Gleichzeitig behalten wir die Zeigefinger dort, wo sie die Augen sanft in Richtung des Punkts zwischen den Augenbrauen drücken. Zur selben Zeit heben wir auch die Zunge zur Decke des Mundes und versiegeln den Mund im Inneren, so dass keine Luft durch ihn entweichen kann. Jetzt halten wir den Atem an. Aber wir halten ihn nicht mit dem Kehldeckel im Hals, wie wir das normalerweise tun würden. Statt dessen erlauben wir dem Luftdruck aus den ausgedehnten Lungen ungehindert in die Nasenöffnungen und -nebenhöhlen zu wirken. Das ist kein starker Druck, nur ein geringer. Wir drücken die Luft dort nicht hinauf. Wir lassen nur den natürlichen Druck der angefüllten Lungen dorthin wirken. Die Mittelfinger und die Zunge verschließen Nase und Mund, so dass keine Luft entweichen kann.

Versuche das mal und sieh, wie es funktioniert. Ziemlich einfach, nicht wahr?

Nun halten wir den Atem für eine angenehme Zeitspanne an – nicht zu lang und nicht zu kurz. Abhängig von deinem Vermögen könnten das dreißig Sekunden, eine Minute oder vielleicht sogar länger sein. Bist du ein professioneller Schwammtaucher, können es mehrere Minuten werden. Es ist nicht so wichtig, wie lange das genau ist. Wichtig ist aber, dass wir den Atem im Inneren eine Zeit lang so anhalten, dass es sowohl angenehm ist, als auch ein bisschen an den Rand unserer Fähigkeit reicht – aber nicht so weit, dass es zu einer Anstrengung wird. Auch nicht bis dahin, dass wir nach Luft schnappen, sobald wir aufhören. Sind wir bereit zum Ausatmen, lassen wir die Mittelfinger von den Nasenlöchern los – jedoch nicht die Zeigefinger von den Augen oder die nach oben gehaltene Zunge. Wir sollten genügend Fassung für eine beherrscht sanfte Ausatmung durch die Nase übrig haben, während wir mit der Aufmerksamkeit zurück, den Wirbelsäulennerv bis hinunter zum Perineum gehen. Beim Ausatmen sollten wir nicht verzweifelt nach Luft ringen. Wir können aber etwas schneller als bei der normalen Wirbelsäulenatmung atmen, sowohl beim Ein- als auch beim Ausatmen. Falls wir jedoch in großer Eile nach Luft aus sind, haben wir den Atem zu lang angehalten. Da musst du einen gesunden Mittelweg finden. Auch dies wird zunächst etwas klobig verlaufen, wie bei all diesen fortgeschrittenen Yoga-Übungen. Indes wird es sich bald zu einer angenehmen Übung einspielen. Das Ziel ist es, eine herrliche Zeit mit dem im Inneren angehaltenen Atem zu verbringen. Es sollte nicht in eine Übung zur Heldenhaftigkeit ausarten.

Zu Beginn werden wir nur drei dieser Yoni Mudra Kumbhakas zwischen Pranayama und Meditation ausführen. Damit sind es nur ein paar Minuten, die wir zu unseren Übungen von Pranayama und Meditation hinzufügen. Aber zu Yoni Mudra Kumbhaka gehört mehr, als wir gerade erwähnt haben. Es gibt noch eine Reihe von Dingen, die wir im Bestreben, die besten Ergebnisse zu erzielen, während unseres Kumbhakas einsetzen wollen. Gehen wir also noch etwas weiter ins Detail.

Sind wir gerade mit der Wirbelsäulenatmung fertig geworden, haben wir Mulabandha und Sambhavi gesetzt und wir sitzen in Siddhasana. In Yoni Mudra Kumbhaka behalten wir Mulabandha bei. Sambhavi ist während Yoni Mudra etwas modifiziert, weil wir die Augen mit unseren Zeigefingern in Richtung des Punkts zwischen den Augenbrauen anstoßen. Da unsere Zeigefinger das übernehmen, lassen wir den Teil von Sambhavi, wo es um das Heben und Zentrieren geht, weg. Wir machen aber mit dem Runzeln der Stirn weiter, indem wir sanft die Augenbrauen gegen das Zentrum zusammenbringen. So ist also Sambhavi in Yoni Mudra eine Kombination aus Anheben und Zentrieren der Augen mit den Zeigefingern und sanftem Zusammenziehen der Augenbrauen mit den Kopfmuskeln. Außerdem ruht unsere Aufmerksamkeit während Yoni Mudra Kumbhaka die ganze Zeit des Atemanhaltens, bis wir den Wirbelsäulennerv bei der Ausatmung wieder hinunterwandern, auf dem Punkt zwischen den Augenbrauen. Es kann sogar sein, dass wir spüren, wie unsere Aufmerksamkeit bei Yoni Mudra Kumbhaka vor den Punkt zwischen den Augenbrauen nach außen gezogen wird. Das ist etwas Natürliches. Sobald der Wirbelsäulennerv beginnt, ein wenig ekstatisch leitfähig zu werden, wird es ziemlich angenehm, Sambhavi auszuführen. Das Drücken der Augen in Richtung drittes Auge beim Zusammenziehens der Augenbrauen während Yoni Mudra, kann – bei ansteigender ekstatischer Leitfähigkeit im Wirbelsäulennerv – den ganzen Körper mit Wohlgefühl anfüllen. („Ist dein Auge einzig, wird dein Körper mit Licht erfüllt sein.“)* Das Wohlgefühl vergrößert sich auf natürliche Weise, sobald die Aufmerksamkeit über den Punkt zwischen den Augenbrauen hinausgeht. Da ist etwas außerhalb des Körpers, das uns zur Ekstase ruft. Wir entdecken, dass die Sushumna weitergeht und es ist in Ordnung, dort hinzugehen, wenn wir natürlicherweise davon angezogen werden. Was werden wir dort entdecken? Oh, wir finden das heraus. Es ist alles gut. Wenn diese Verlängerung der Sushumna auftritt, ist es okay, unsere Aufmerksamkeit auch während unserer normalen Wirbelsäulenatmung die volle Strecke davon nach vorne hinaus gehen zu lassen. Das ist eine natürliche Weiterentwicklung der Sushumna und der Wirbelsäulenatmung. Sie wird während Yoni Mudra befördert und ist nur eine der vielen Erträge dieser fortgeschrittenen Yoga-Übung.

Das Manöver mit der zur Mundhöhlendecke gehenden Zunge ist das Anfangsstadium einer „Kechari Mudra“ genannten fortgeschrittenen Yoga-Übung. Die Zunge spielt beim Voranschreiten unserer Praxis eine sehr wichtige Rolle. Hier wollen wir erst mal nur auf eine angenehme Weise den Weg für die Luft abriegeln, damit sie während Yoni Mudra nicht durch den Mund entweicht. Das kann vielleicht bedeuten, dass unsere Zungenspitze hinter unsere Schneidezähne oder möglicherweise weiter zurückgesetzt wird. Falls wir auf angenehme Weise die Stelle erreichen, wo der harte und weiche Gaumen aufeinander treffen, ist das ein guter Ort für das Parken der Zungenspitze. Sie muss aber nicht dort sein. Wir wollen das, was immer im Augenblick am behaglichsten funktioniert. In zukünftigen Lektionen wird viel mehr zu Kechari gesagt.

Es gibt noch zwei weitere Bestandteile, die wir zu Yoni Mudra gerne hinzufügen würden. Zuerst „Jalandhara Bandha“, was so viel wie „Kinnverschluss“ heißt. Wir wählen dafür einen weniger strengen Ansatz, als durch die Bezeichnung angedeutet ist. Während des Atemanhaltens in Yoni Mudra Kumbhaka lassen wir – nur so weit das angenehm ist – den Kopf zur Brust herunter sinken. Während des Ein- und Ausatmens heben wir ihn wieder an. Das ist alles. Wir lassen den Kopf während des Atemanhaltens nur nach unten hängen und unsere Finger an den Augen und der Nase bleiben beim Nach-Unten-Sinken des Kopfes, wo wir sie hingesetzt haben. Kommt unser Kinn bequem halbwegs zur Halsgrube hinunter, ist das gut. Falls unser Kinn ganz bis zur Halsgrube hinuntergeht, ist das der ganze Kinnverschluss. Beides ist gut. Jalandhara dehnt den Wirbelsäulennerv im oberen Bereich des Körpers vom Punkt zwischen den Augenbrauen aus nach unten in die Länge. Es ist einfach, dieses Dehnen zu fühlen. Wir strapazieren den Nerv aber nicht. Ist im Wirbelsäulennerv bereits etwas ekstatische Leitfähigkeit vorhanden, können wir das Dehnen bis zum Perineum hinunter fühlen. Es ist erstaunlich, wie das zu Stande kommt. Mit Jalandhara dehnen wir die Sushumna vom dritten Auge bis zur Wurzel. Dieses Dehnen verstärkt den Effekt von Yoni Mudra Kumbhaka außerordentlich und fördert den Anstieg von ekstatischer Leitfähigkeit im Wirbelsäulennerv. Später arbeiten wir noch mehr mit Jalandhara und nutzen eine dynamische Variation davon, um damit riesige Mengen an Prana hoch zum Herzen, zur Kehle und in den Kopf in Bewegung zu bringen. Jalandhara ist eine sehr wichtige fortgeschrittene Yoga-Technik. Hier in Yoni Mudra führen wir eine Anfangsform davon ein – das einfache und lockere Nach-unten-sinken-Lassen des Kopfes, während der Atem angehalten wird. Atmen wir ein oder aus, heben wir den Kopf wieder an und sind immer darauf bedacht, dass alles behaglich bleibt.

Die andere Komponente, die wir hinzufügen, ist Uddiyana. Uddiyana gibt es auch in mehreren Varianten, die wir auf unserer weiteren Reise vollkommen ergründen werden. Auf dem gegenwärtigen Stadium führen wir für Yoni Mudra eine elementare Form von Uddiyana ein. Halten wir den Atem während Yoni Mudra an, heben wir das Zwerchfell ein wenig und ziehen den Bauch ein. Das stellt eine Verbindung zum vom analen Schließmuskel durch das Becken hochkommenden Mulabandha her. Beim Sitzen in Siddhasana wirkt Uddiyana Wunder. Uddiyana, was so viel wie „hochfliegen“ bedeutet, steht mit den Vorgängen im Becken in Verbindung und befördert alles um ein Beträchtliches weiter nach oben. Weil wir in Yoni Mudra Kumbhaka mit Atemluft angefüllt sind, werden wir mit dem Zwerchfell nicht sehr weit nach oben ziehen – eben nur ein bisschen.

Du wirst fühlen, wie mittels Uddiyana der Druck durch den Körper nach oben kommt. Übertreibe es jedoch nicht. Falls du eine Einführung in Hatha-Yoga genossen hast (das zu tun, ist sehr zu empfehlen), wirst du zweifellos gelernt haben, wie man Uddiyana mit ganz entleerten Lungen aufrecht stehend ausführt. Das ist ein guter Weg, etwas damit vertraut zu werden. Mit dem Zwerchfell und den Bauchmuskeln kann man eine Menge machen. Wir beschäftigen uns später intensiver damit. Für den Augenblick zieh bei Yoni Mudra Kumbhaka nur ein bisschen nach oben. Lass locker, wenn du zwischen dem Atemanhalten aus- und einatmest.

Bei Yoni Mudra müssen also eine Menge Dinge eingestellt werden. Das meiste davon sind jedoch körperliche Gewohnheiten, die man sich leicht aneignen kann. Beizeiten, sobald wir einmal durch die klobige Phase hindurch sind, werden all diese Dinge zu einem einfachen ganzheitlichen Körperreflex, der automatisch abläuft, sobald der Atem angehalten wird. Steigt dann die ekstatische Leitfähigkeit an, verfeinern sich diese Manöver zu subtil abgestimmten inneren Bewegungen, die auf den natürlichen Fluss göttlicher Ekstase im Inneren reagieren. Alles, was wir hier erörtert haben, ist eine Einführung in eine neue natürliche Art körperlichen Funktionierens. In fortgeschrittener Form werden alle oben besprochenen Komponenten der Übung als eng miteinander verbunden erscheinen – als unsichtbar auftretende automatische „Kleinstbewegungen“, die mit der sich in unserem Körper Tag und Nacht bewegenden Energie einhergehen. All diese körperlichen Methoden, die wir erlernen, haben einen direkten Bezug zu der sich im Körper einstellenden biologisch ekstatischen Erfahrung. Obwohl wir uns mit diesen Dingen im Moment noch in einer klobigen Phase befinden, wirst du erstaunt sein, wie fein, geschmeidig und natürlich miteinander in Beziehung stehend sie sein können. Tägliches Yoni Mudra Kumbhaka mit dem ganzen Spektrum von Bandhas und Mudras, das allmählich hinzukommt, verwandelt uns immer mehr in etwas wie einen gut eingestellten Ferrari. Im Moment mag es noch nicht danach aussehen, aber das ist es in der Tat, was sich da abspielt. Yoni Mudra Kumbhaka ist ein fortgeschrittenes spirituelles Training für unsere Biologie.

Wir werden uns Yoni Mudra Kumbhaka nur schrittweise annähern, indem wir – wie erörtert – leicht und langsam mit drei Wiederholungen zwischen Pranayama und Meditation beginnen. Diejenigen, die Yoni Mudra Kumbhaka gut und reibungslos beherrschen, können in Babyschritten erweitern. Übertreibe jedoch nicht. Kumbhaka ist die kraftvollste aller direkten Kundalini-Stimulatoren. Wenn drei Wiederholungen gut laufen, dann versuche vielleicht nach einem Monat auf vier zu erhöhen. Nach ein paar weiteren Monaten, kannst du daran denken, es einmal mit fünf Wiederholungen zu probieren – so in der Art. Beginne nicht gleich mit fünf oder zehn, nachdem du das hier einmal gelesen hast. Ein sehr langsames Aufbauen ist das Richtige und auch nur, wenn sonst alles mit deinen Übungen und in deiner täglichen Beschäftigung glatt läuft.

Wir haben darüber gesprochen, wie Yoni Mudra Kumbhaka auszuführen ist, hingegen nicht so viel darüber, was Yoni Mudra Kumbhaka in uns bewirkt. Einfach ausgedrückt arbeitet diese Übung daran, jeden Winkel und jede Nische unseres Nervensystems zu öffnen und zieht gleichzeitig Kundalini (sexuelle Energie) nach oben. Sie erzeugt ein riesiges Maß an Reinigung in unserem Körper und kultiviert gleichermaßen die feinen Gewohnheiten eines ekstatischen, biologischen Arbeitens in uns.

Unsere Annäherungen an das dritte Auge aus verschiedenen Winkeln führen zu einem Reinigungseffekt am oberen Ende der Sushumna und im gesamten Kopf. Yoni Mudra ist also sicherlich ein Reinigungsinstrument für das dritte Auge. Der gesamte Wirbelsäulennerv wird gedehnt und mit aus dem Beckenbereich kommendem Prana durchtränkt. Außerdem zieht Kumbhaka eine große Menge sexueller Energie (Kundalini) vom riesigen Pranaspeicher im Becken nach oben, indem es einen zusätzlichen Bedarf an Lebenskraft im Körper schafft. Siddhasana, Mulabandha und Uddiyana fördern dieses Nach-oben-Ziehen, das im unteren Teil des Körpers stattfindet.

Das ist ein grober Überblick über das, was geschieht. Viele andere Dinge tun sich als Ergebnis von Yoni Mudra Kumbhaka in unserer Biologie und im Nervensystem – viel mehr, als in diesen wenigen Absätzen erörtert werden kann. Wir werden die Details in späteren Lektionen nachtragen, sobald wir die Erfahrungen dazu machen.

Zum Schluss sollte noch angemerkt werden, dass es sich hier um eine optimierte Version von Yoni Mudra handelt, die darauf abzielt, ein breites Spektrum von Öffnungen im Nervensystem zu erzielen. Das traditionelle Yoni Mudra bezieht den Gebrauch der anderen Finger zur Versiegelung der Ohren (Daumen) und des Mundes (Ring- und kleine Finger) und weniger der hier angegebenen Bandhas und Mudras ein. Was wir hier erlernen, ist eine Hybrid-Übung, die um der Effektivität willen zusammengestellt wurde. In einigen wenigen Extraminuten während unserer zweimal täglichen Übungssitzungen können wir allen unseren Übungen einen großen Schub verleihen, ebenso der Erfahrung eines Anstiegs reinen Glückseligkeitsbewusstseins und göttlicher Ekstase in unserem Leben. Diesem Zweck dient diese Art von Yoni Mudra Kumbhaka.

Der Guru ist in dir.

Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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