Lektion 401 – Mula Bandha und vollständige Yoga (Bauch) Atmung
Frage: Ich habe vor Kurzem begonnen, Mula Bandha zu nutzen, und das war recht „klobig“. Geht der Bauch bei der vollständigen Yoga Atmung während Mula Bandha immer noch nach außen? Es scheint, als ginge alles „Anheben“ von den Bauchmuskeln aus. Die untere Muskelgruppe scheint sich nicht anheben zu lassen, nur zusammenziehen. Habe ich also die Bauchmuskeln angehoben, dann war ich nicht in der Lage, meine Bauchatmung geschmeidig zu halten. Vielleicht kannst du das klarstellen?
Antwort: Mula Bandha und die vollständige Yoga Atmung passen sehr gut zusammen, sobald man beide einmal verfeinert hat. Zuerst kann das klobig sein, wie du sagst. Das ist bei jeder neuen Übung, die wir aufnehmen, der Fall.
Es ist wahr, dass zu Mula Bandha auch ein leichtes Anheben gehört, was zu einigem Druck im unteren Bauch führen kann. Das kann in der ersten Phase der vollständigen Yoga Atmung, wo sich der Bauch ausdehnt, zu etwas Unvereinbarkeit führen. Um das zu vermeiden, lässt man das Heben des Mula Bandha auf natürliche Weise etwas später in der vollständigen Yoga-Atmung erscheinen, sobald die Lungen sich in die Schlüsselbeine hinauf ausdehnen. In dieser Phase ist ein Anheben etwas Natürliches und der Bauch kommt wieder etwas hinein. Das Anheben geht vom Zwerchfell aus. Mit der Zeit bemerkt man eine energetische bzw. ekstatische Verbindung zwischen dem Impuls im Zwerchfell und dem Anheben des Mula Bandha.
Sobald wir zur Ausatmung der vollständigen Yoga-Atmung kommen und nach unten entspannen, wird auch das Anheben losgelassen. Das sanfte Zusammendrücken des Anusschließmuskels folgt diesem Zyklus auf natürliche Weise. So entwickelt sich die Beziehung zwischen Mulabandha und der vollständigen Yoga-Atmung. Mit der Zeit wird der gesamte Prozess beim Ausführen der Wirbelsäulenatmung verfeinert, automatisch und kaum bemerkbar.
Verfeinern sich Mudras und Bandhas einmal innerlich, kann diese Beziehung zwischen Mulabandha, Yoga Atmung und anderen körperlichen Aspekten des aufkommenden „Ganzkörpermudras“ zu jeder Zeit da sein, wann immer dafür eine Notwendigkeit besteht. Schließlich wird dies zu einem bloßen Gefühl mit nur geringer körperlicher Manifestation. Das ist die Erweckung von ekstatischer Leitfähigkeit und Ausstrahlung.
Eine natürliche (keine übertriebene) vollständige Yoga-Atmung bleibt vorrangig innerhalb der Wirbelsäulenatmung und tritt nicht in Widerstreit mit den feinen Bewegungen von Mulabandha in der Beckenregion oder irgendwelchen anderen Mudras und Bandhas. Mit der Zeit werden all diese Elemente ziemlich natürlich und ergänzen sich. Das ist die innere Verbundenheit von Yoga.
Der Guru ist in dir.
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