Lektion 103 – F&A – Schicksal und freier Wille
Frage: Ich praktiziere seit vielen Jahren mit langsamem, aber stetigem Fortschritt in Bezug auf die „Erfahrungen“ Yoga und Meditation. Wahrscheinlich ist das einzige Problem, das ich habe, meine Neigung, viele Techniken auszuprobieren, ohne für längere Zeit bei einer zu bleiben. Ist dies das Karma, das einen davon abhält, bei der Meditation Fortschritte zu machen? Sollten wir die Meditation aufgeben und den Dingen ihren Lauf lassen oder sollten wir unseren freien Willen einsetzen, damit die Dinge so geschehen, wie wir das wollen? Bei mir ist es einmal der freie Wille und einmal das Schicksal, was die Oberhand erhält … gut, das ist etwas verwirrend! Kommentiere das bitte ein wenig.
Antwort: Ich glaube, Deine Frage zum freien Willen wird teilweise in Lektion 84 – „Die Kunst nichts zu tun“ beantwortet. Willigen wir ein, Teil der Evolution zu werden, werden wir auch etwas dafür tun. Die ganze Natur unternimmt etwas. Auch wenn man bewusst nichts tut, ist das trotzdem ein Tun. Der Trick ist, etwas zu tun, das sehr wenig ist, aber das natürliche Öffnen unseres Nervensystems zu reinem Glückseligkeitsbewusstsein und göttlicher Ekstase unterstützt. Dies zu erreichen, müssen wir hier und dort mit effizienten Hebelmechanismen ein bisschen anstoßen. Darum geht es bei diesen fortgeschrittenen Yoga- Übungen.
In unser Nervensystem eingelagertes Karma/Samskaras/Blockaden stehen zwischen uns und göttlichen Erfahrungen. Spirituelle Übungen sind dazu da, unser Nervensystem zu Selbstreinigung zu stimulieren, d.h. die Blockaden zu beseitigen. Das nicht zu tun und alles dem „Schicksal“ zu überlassen, verlängert unsere Reise und schiebt die Hausreinigung nur auf eine spätere Zeit auf. Das ist aber alles abhängig von unserem freien Willen. Wir alle besitzen die Freiheit zu entscheiden. Wir können es jetzt oder später tun. Das ist aber schon die ganze freie Entscheidung, die wir haben. Gehen wir es später an, kann es vielleicht aufgrund der positiven Einflüsse anderer oder der Position der Sterne leichter sein. Die meisten ziehen es vor, mit anzupacken, statt im Dunkeln herumzusitzen und darauf zu warten, dass jemand anders kommt und das Licht anknipst.
Vielleicht ist auch die Lektion 93 – „Zeitenwende“ interessant für Dich. Darin wird erörtert, wie das Aufkommen der „New Age“-Bewegung die spirituellen Entscheidungen, die wir treffen, beeinflusst. Die Quintessenz daraus ist: Das „Schicksal“ liegt in den Sternen; der Rest bleibt uns überlassen.
Zu Deiner Gewohnheit, viele Methoden auszuprobieren, kann ich nur sagen, dass hier die Analogie zum „Vergleich des Brunnengrabens“ greift. Graben wir an einer Stelle lange genug, stoßen wir früher oder später auf Wasser. Wenn wir hier ein bisschen, da und dort ein bisschen graben, kann es leicht passieren, dass es länger dauert, bis wir Wasser finden. Im Allgemeinen ist es also besser, bei einer Übungsform zu bleiben, vorausgesetzt sie ist eine bewährte und wahre.
In diesen Lektionen sprechen wir über ein ganzes Spektrum bewährter und wahrer Übungen und stellen sie in einer modularen Art geordnet zusammen, so dass jeder Mensch gefahrlos selbst damit experimentieren und sie sich nach seinen jeweils verschiedenen Fähigkeiten und zeitlichen Spielräumen aneignen kann. Für diejenigen, die bereits in anderen spirituellen Schulen verankert sind, wird dies hier als „Gedankenfutter“ angeboten. Das ist unser Ansatz.
Der Guru ist in Dir.
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