Lektion 104 – F&A – Hartnäckige Energieblockaden

Frage: Ich habe eine Reihe von Fragen und würde mich über Deine Rückinformation dazu freuen … falls jemand einige raue Erfahrungen mit der Kundalini-Energie hat, meinst Du, dass es sinnvoll wäre, einen Heiler aufzusuchen, der auf der energetischen Ebene arbeitet, wie z.B. einen Reiki-Meister oder dergleichen oder ist das Betrug an der Sache oder so etwas wie eine Abkürzung, die sich langfristig nicht auszahlen wird? Natürlich meine ich dies unter der Voraussetzung, dass man mit den Übungen fortfährt; nur um zu sehen, ob mit ein bisschen äußerer Hilfe das Beseitigen von Blockaden besser möglich ist.

Wenn ich meditiere, spüre ich einen ziemlich intensiven Schmerz in meinem Rücken, der auf meine Sitzhaltung zurückzuführen sein könnte. Aber es könnte genauso gut eine Blockade sein (so vermute ich). – Ich habe es bereits mit allen möglichen Stützen zum Drauflehnen und mit Unterlagen probiert. Doch nichts hat bisher langfristig zu einer Beseitigung des Problems geführt. Ich kann meditieren, wenn ich auf dem Rücken liege. Ich bin immer so gut ausgeruht, dass ich eine halbe Stunde oder länger aufmerksam bleiben kann und nicht einschlafe. Doch intuitiv meine ich zu wissen, dass es mit der vertikalen Haltung etwas Besonderes auf sich hat, das irgendwie mit der Beziehung zwischen oben und unten zu tun hat, und von dem fühle ich, dass es wichtig ist und dass ich mir das entgehen lasse, wenn ich es in der horizontalen Lage mache. Was denkst Du dazu?

Außerdem wollte ich wissen, ob Mulabandha, Sambhavi und Siddhasana vom Pranayama mit in die Meditation hinüber genommen werden können. Ist das in Ordnung?

Antwort: Kommt es zu rauen Kundalini-Erfahrungen, chronischen Blockaden oder irgendetwas dergleichen, dann sind alle Mittel erlaubt, die man zur Erleichterung findet. Wir möchten gerne eine so angenehme Reise haben wie möglich. Andernfalls kann es leicht dazu kommen, dass wir den Wunsch aufgeben, weiter zu machen. Falls also Reiki, Massage, Energieheilung, Chiropraktik, Tai Chi oder irgendwelche anderen Hilfsmittel verfügbar sind und eine hartnäckige Energie-Blockade lösen, dann nimm sie um Himmels Willen in Anspruch. Vielleicht gehst Du auch noch mal zurück zur Lektion 69 über die Kundalini-Heilmittel, die ich vor ein paar Wochen ins Netz gestellt habe. Vergiss auch die Yoga-Asanas nicht. Diese sind besonders gut für Wirbelsäulenblockaden – vorausgesetzt, dass keine medizinischen Probleme vorliegen. Falls Du meinst, es könnte sich um ein medizinisches Problem handeln, dann hole Dir auf jeden Fall ärztlichen Rat.

Natürlich können wir auch etwas an unseren Übungen einstellen und damit Unannehmlichkeiten, deren Ursache in der Energie liegt, abschwächen. Dies ist tatsächlich das Erste, worauf wir bei Anpassungsmaßnahmen achten, wenn die Energie in eine unangenehme Wand rennt. Die entwicklungsgemäße Energie, die uns voranbringt, kommt aus unserem Inneren und löst und stößt dabei Blockaden heraus. Dabei gibt es viel, was wir tun können, diesen Prozess in unseren Übungen zu beschleunigen oder zu mäßigen. Das ist das ganze Spiel, wirklich. Jeder von uns reagiert anders auf spirituelle Übungen. Wir würden gern jeden Tag von diesen Blockaden in unserem Nervensystem etwas mit sanften Stößen abschnippen, anstatt mit dem Vorschlaghammer drauf zu schlagen. Stelle Deine Übungen also so ein, dass Deine Erfahrungen im angenehmen Bereich bleiben. Was wir hier tun, ist immer „an unseren Erfahrungen ausgerichtet“.

Falls Du länger als 20 Minuten meditierst, ist das zu viel. Werden viele Blockaden losgelöst, ist es manchmal nötig, auf weniger als zwanzig Minuten zurückzugehen.

In der Tat ist die vertikale Ausrichtung in der Meditation auf jeden Fall besser als das Hinlegen, doch sind wir diesbezüglich in diesen Lektionen nicht fanatisch. In erster Linie sollte Meditation etwas Angenehmes sein, warum sollten man sich sonst damit abmühen? Bis sich also das mit den Rückenproblemen klärt, lehne Dich so viel zurück, wie es nötig ist. Behalte aber das Ziel im Auge, Dich stufenweise wieder zur aufrechten Position zurückzuarbeiten. Vielleicht legst Du diese Woche ein Kissen unter, nächste Woche zwei und drei die Woche danach. Schau, ob Du langsam, Schritt um Schritt den Weg zurück zu einer angenehmen Sitzposition mit Rückenunterstützung finden kannst. Ist der Rückenschmerz auf eine Energieblockade zurückzuführen, sollte sich das früher oder später klären.

Bezüglich der Frage, was man vom Pranayama hinüber in die Meditation nehmen soll, ist die Antwort einfach: nur das, was nicht zu Ablenkungen führt. In diesem Stadium ist das nur Siddhasana, weil keine gesonderte Aufmerksamkeit dazu nötig ist, darin zu sitzen. Natürlich kann auch Siddhasana in der Anfangsphase, wenn das Perineum stimuliert wird, ablenken. Deshalb ist es auch in Ordnung das wegzulassen, bis es beim Pranayama eine vertraute und unauffällige Angewohnheit geworden ist. Es ist Deine Entscheidung. Mulabandha und Sambhavi benötigen auf dieser Stufe zur Aufrechterhaltung Aufmerksamkeit. Deshalb versuchen wir nicht, diese während der Meditation beizubehalten. Die Idee dahinter ist, unsere Aufmerksamkeit für die Befolgung der einfachen Vorgehensweise der Meditation freizuhalten. Dies ist sehr wichtig.

Im Laufe der Zeit, sobald die Yoga-Prozesse in unserem Nervensystem flüssiger werden, treten einige der Yoga-Sachen während der Meditation spontan auf. Mit einigen davon mögen wir schon vertraut, andere für uns ganz neu sein. Wir ermutigen solche Dinge nicht, wir leisten ihnen aber auch keinen Widerstand. Sollten wir uns mitten in der Meditation auf dem Kopf stehend wieder finden, was tun wir? Genau, wir gehen locker und leicht zum Mantra zurück.

Gut, wir werden uns sehr wahrscheinlich nicht sehr oft spontan auf dem Kopf stehend wieder finden. Aber andere ungewöhnliche Dinge können auftreten und werden es auch. Das ist alles Teil des In-Verbindung-Stehens im Yoga. Das Nervensystem weiß, was es zu tun hat, wenn wir ihm die Gelegenheit bieten, sich zu öffnen. Das Nervensystem ist die Quelle von allem Yoga. Wir reichen nur hier und dort eine helfende Hand und erleichtern dadurch den automatischen Prozess der Erleuchtung, du weißt schon.

Der Guru ist in Dir.

Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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