Lektion 210 – F&A – Wie man mit automatischem Yoga und Siddhis umgeht

Frage: Ich brauche eine kleine Klarstellung. Während ich die tiefe Meditation praktiziere, gehe ich automatisch in Jalandhara (Kinnverschluss). Wenn ich versuche die Sitzhaltung zu korrigieren, verflüchtigt sich das Gefühl ‚drin zu sein’, das sich vom Beginn meiner Meditation an aufbaut. Wenn ich nicht aus Jalandhara herauskomme, werde ich nicht abgelenkt, doch bin ich beunruhigt, weil ich mich nicht an den „Nur-Meditation“-Teil der Routine halte, während ich meditiere. Gib bitte einen Ratschlag.

Antwort: Automatisches Yoga der körperlichen Variante ist während der Meditation und auch während Samyama etwas Übliches. Der Grund dafür liegt darin, dass wir tief in unserem reinen Glückseligkeitsbewusstsein stecken und dann das Nervensystem einen Drang verspürt, den Reinigungsprozess zu vereinfachen. Du machst es schon richtig, wenn du nur deine Meditationsübung mit deiner Aufmerksamkeit favorisierst. Geht der Körper in eine bestimmte Richtung, dann kämpfen wir nicht dagegen an, klammern uns aber auch nicht daran fest. Wir verfahren auf dieselbe Art und Weise, wie wir mit Gedanken oder irgendetwas anderem, das in unserer Meditation aufkommt, umgehen. Ob nun Jalandhara (Kinnverschluss) da ist oder nicht, braucht uns nicht zu berühren. Das wird für sich selbst sorgen, genauso wie wir für die Meditation.

Ich kann dir versichern, dass sich das automatische Yoga verändert, wenn wir Tag für Tag mit unserer Praxis weiter machen. Wir nehmen einfach alles, was geschieht, locker und leicht. Alles ist Reinigung. Jalandhara wird irgendeinem anderen Energieereignis weichen. Andere haben mir geschrieben, dass der Kopf zurückgeht, der Oberkörper nach vorn, sich schüttelt, es zu schnellem Atmen (automatisches Bastrika), Schluchzen oder was auch immer kommt.

Bei Samyama kann das sogar noch viel ausgefallener werden – wie Herumhüpfen auf dem Bett oder Brüllen wie ein Löwe. Wir gehen damit immer auf dieselbe Weise um, indem wir einfach locker und leicht derjenigen Übung, mit der wir gerade beschäftigt sind, den Vorzug geben. Siddhis (Kräfte) der ersten Stufe, die mit der Samyama-Übung unweigerlich kommen, sollten auf dieselbe Weise behandelt werden. – Stellen sie sich ein, gehen wir nur locker und leicht zu der Übung zurück, die wir gerade tun. Das ist Reinigung, die sich in unserem Nervensystem vollzieht.

Automatisches Yoga ist ein Symptom der Übung, nicht die Übung selbst. Wir tun am besten daran, uns an die Hauptverursacher zu halten, d.h. unsere Meditation, Pranayama, Samyama und andere Übungen. Automatisches Yoga ist ein Indikator für den Fortschritt auf der Straße zur Erleuchtung und wird umso weniger, je mehr unser Nervensystem gereinigt wird. Je weniger Reibung (Blockierungen) es im Nervensystem gibt, zu desto weniger körperlichen Regungen kommt es und desto lustvoller wird es im Inneren.

Schließlich werden wir dasitzen, nicht anders aussehen als andere, jedoch mit ozeanischen Wellen ekstatischer Glückseligkeit angefüllt sein. Nur das Glühen göttlicher Liebe wird uns verraten.

Der Guru ist in dir.

Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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