Lektion 264 – Astrale Projektionen

Frage: Heute Morgen setzte ich mich noch vor meiner Meditations-Übung hin und hörte mir eine geführte Meditation auf CD an. Ich war früh aufgestanden und konnte nicht mehr einschlafen. Normalerweise mache ich zunächst die Wirbelsäulenatmung und die Meditation. Ich war aber zu müde, mich richtig zu konzentrieren, so entschloss ich mich, es mit der geführten Meditation zu probieren, damit ich für einige Zeit bequem entspannen konnte.

Ich hörte aufmerksam zu und machte die Visualisierungen mit. Nach ungefähr 30 Minuten endet der geführte Teil und es kamen rund 30 Minuten lang energetisierende Klänge. Während dieser Zeit fiel ich in eine Art leichten Schlaf. Dann konnte ich fühlen, wie sich die Energie im Inneren zu einem starken schnellen Strom aufbaute. Ich trennte mich vom physischen Körper und fand mich im Wachzustand mit meinem astralen Körper in dem etwa 3000 km entfernten Haus meiner Eltern wieder. Die ganze Situation dauerte vielleicht zwei Minuten. Danach fand ich mich wieder zurück in meinem Stuhl, nur etwas desorientiert. Ich stand vom Stuhl auf und ging in mein Meditationszimmer, machte die Wirbelsäulenatmung, Nackenrollen, die Feueratmung und dann die Meditation. Meine Meditation war sofort tief und ruhig. Die ekstatische Leitfähigkeit war sehr stark. Durch meinen ganzen Schädel rann eine wundervolle Energie. Leider musste ich aufstehen und in die Arbeit gehen. Ich hätte so ziemlich lange bleiben können.

Meine Frage ist nun, ob diese astrale Energie dieselbe Energie ist, die man für den Samadhi braucht? Ich hatte diese Erfahrungen ziemlich oft gemacht. Dies war noch, bevor ich vor wenig mehr als 2 Jahren mit dem morgendlichen Sadhana begann. Jede Art von Kommentar zu dieser Erfahrung ist mir willkommen.

Antwort: Danke, dass du schreibst und teilst.

Wenn du fragst, ob die Energie bei der astralen Projektion dieselbe ist, die man für den Samadhi braucht oder, ob diese eine Voraussetzung für den Samadhi ist, dann ist die Antwort darauf: nein. Zu derartigen Erfahrungen kommt es als Folge des Samadhi. Sie sind keine Voraussetzung für ihn. Zu ihnen kann es auch ohne Samadhi kommen und dies ist der Grund dafür, dass eine Motivation, Kräfte um ihrer selbst willen zu erhalten, nicht als im besten Interesse des spirituellen Fortschritts angesehen wird. Es wird viel eher eine Ablenkung bedeuten. Andererseits wird das, zu was es auf dem Pfad spontan kommt (Kräfte), immer wieder geschehen und wir werden weise sein, damit locker umzugehen und mit unseren Übungen weiterzumachen, so wie du das getan hast.

Samadhi ist definitionsgemäß der Zustand innerer Stille, d.h. von reinem Glückseligkeitsbewusstsein. Es ist also an sich keine „Energie“, obwohl alle Energie daraus hervorgeht. Das Unmanifestierte manifestiert sich – dies ist der Weg der Schöpfung. Beim Samyama tun wir dies systematisch, um innere Stille hinaus in unser Nervensystem und unsere Umgebung zu bewegen. Auf diese Weise kultiviert man den Zustand der Einheit, zumindest zu einem Teil. Der andere Teil der Kultivierung ergibt sich daraus, dass wir anderen dienen. Im selbstlosen Dienst zeigt sich die Ausdehnung reinen Glückseligkeitsbewusstseins einer Person hin zum Einheitszustand am sichtbarsten. Das Bewusstsein des Selbst umfasst dann alle als ausströmende göttliche Liebe.

Astrale Projektion, Bilokation und Kräfte im Allgemeinen sind für die gesamte Reise etwas Nebensächliches. Diese Fähigkeiten sind natürliche Merkmale höherer Stufen des Bewusstseins. Sie sind nicht die Ursache für spirituelle Entwicklung, sondern deren Folgen.

Interessanterweise ist das alles auch in dem neuen Roman „Wilders Geheimnisse“ [auf Deutsch Anfang 2016] thematisiert, nur mit dem Zweck, jemandem in einiger Entfernung zu helfen. Ein Notstand (d.h. Dienst) ist die beste Anwendung für Kräfte wie z.B. der spontanen Bilokation. Es wird dazu auf ganz natürliche Weise kommen, sobald unser Bewusstsein universeller wird und die Notwendigkeit dafür entsteht. Solche natürliche dienstfertige Anwendungsweisen von Kräften dienen einem guten Zweck und in diesem Rahmen entwickeln sie sich auch am besten.

Ich wünsche dir allen Erfolg auf deinem weiteren spirituellen Pfad. Viel Vergnügen!

Der Guru ist in dir.

Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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