Lektion 374 – Samyama und die Solar-Zentrierung

Frage: Kann man die Erweiterung der Solar-Zentrierung, die in Lektion 368 ausgeführt wird, in die Samyama-Übung aufnehmen? Das erscheint mir ein natürlicher Schritt zu sein.

Antwort: Ja, wenn wir die Gewohnheit unseres erweiterten Meditationsverfahrens entwickeln, kann die Solar-Zentrierung auf natürliche Weise ihren Weg in die Kern-Samyama Übung (Lektion 150), die wir ja gleich an unsere Sitzung mit tiefer Meditation anschließen, finden. Beim Samyama kann die Solar-Zentrierung ebenfalls ausdehnende und stabilisierende Wirkungen haben. Doch darf man nicht auf der Stelle mit der Solar-Zentrierung in Samyama springen. Das sollte sich auf natürliche Weise ergeben, wenn überhaupt. Man sollte sich also wegen dieser Aussage hier nicht ermutigt fühlen, da übereilt hineinzugehen.

Merken wir, dass wir unsere Sutra-Wiederholungen im Solarplexus zentrieren, ist das ein schwaches Gefühl und ein Loslassen. Samyama besteht zu 99,99% aus Loslassen. Ob wir das Sutra zentrieren oder nicht, macht also nur einen feinen Unterschied aus. Auf jeden Fall wird man da aber einen Unterschied feststellen können – es ist eine optimierende Erweiterung der Übung.


Offensichtlich ist die Solar-Zentrierung nicht auf das kosmische Samyama (Lektion 299) anwendbar, weil dafür schon eigene Lokalisierungen vorhanden sind. Haben wir das kosmische Samyama in unsere tägliche Routine einbezogen, sollte die Anpassung infolge des Hinzufügens der Solar-Zentrierung an die Samyama-Kernübung leichter zu bewältigen sein, weil wir dann schon gut mit dem Loslassen von Sutras in bestimmte Orte vertraut sind.

Die Solar-Zentrierung während des Samyama sollte als neue Übung angesehen werden, die man nur in Angriff nimmt, falls unsere Praxisroutine stabil und bequem ist. Andernfalls könnten wir mit der Erweiterung der Solar-Zentrierung bei der tiefen Meditation auf die Anpassungen, durch die wir bereits gehen, nur noch mehr Klobigkeit aufhäufen. Dasselbe gilt für alle Übungen, die wir aufnehmen. Wir achten stets darauf, dass wir auf einem stabilen Fundament von Übungen aufbauen, wenn wir eine hinzufügen. Und wann immer das Gebäude zu sehr wackelt, stimmen wir im erforderlichen Maße selbst ab, auch wenn wir in letzter Zeit gar nichts Neues hinzugefügt haben. Denke daran, dass die Auswirkungen von Reinigung und Öffnung, die die Übungen hervorrufen, verzögert auftreten können. Beim Thema Stabilität ist nicht nur wichtig, was wir hinzufügen, sondern auch alles, was zuvor geschehen ist.

Je weiter wir mit Übungen gehen, die eine innere Reinigung und Öffnung kultivieren, desto feinfühliger werden wir hinsichtlich vieler Dinge. Das ist etwas Gutes. Das ist die Geburt von Stille im Handeln, wo weniger immer zu mehr wird und wir sind der ewige Zeuge für das alles.

Das ist Leben in Freiheit.

Der Guru ist in dir.

Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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