Lektion 165 – F&A – Wunsch und Veränderung

Frage: Ich habe für das Erreichen meiner Lebenspläne immer sehr intensiv aus meinen Wünschen heraus gelebt. Was geschieht, wenn den Glaubensgrundsätzen der Vergangenheit durch neue Entdeckungen (Yoga, Meditation, Wiedergeburt) die Grundlagen entzogen werden und die Wünsche und die Motivation für die meisten Dinge verschwinden?

Antwort: Unser Wunsch/Verlangen führt uns den ganzen Weg zu unserer Bestimmung. Manchmal kann unser Wunsch, etwas Bestimmtes zu erreichen, zu erstaunlichen Offenbarungen von dem, was wahr ist, führen und wir stellen fest, dass wir gezwungen sind, unsere Ausrichtung zu ändern. Veränderungen können verwirrend sein, aber ist die Entdeckung der Wahrheit nicht etwas Gutes? Es ist eine Geburt. Und wie bei allen Geburten ist es eine Veränderung des derzeit Bestehenden. Doch muss man die Welt nicht auf den Kopf stellen. Es ist eine Erfüllung, zu deren Zeuge wir heute werden, keine Zerstörung.

Es gibt viele Wege, wie man das in den Griff bekommen kann – so viele Wege, wie es Menschen gibt, scheint es. Denn wir alle reagieren anders auf unsere sich verwandelnden Einsichten und Verhältnisse.

In diesen Lektionen empfehlen wir eine allmähliche Herangehensweise. In Wirklichkeit ist sie jedoch ziemlich flott, wenn man die Schnelligkeit berücksichtigt, mit der wir uns kraftvolle Übungen zu eigen machen können. Doch zur selben Zeit geht unser tägliches Leben weiter und in den Lektionen wird nicht empfohlen, dass wir unsere Familie, Karriere, Kultur oder unseren religiösen Hintergrund aufgeben. Die Wahrheit quillt überall im Leben hervor. Wir sind uns dessen bisher nur nicht so bewusst geworden. Das Licht dringt überall heraus. Sollen wir erleuchtet werden (und das werden wir), dann kann und muss dies genau dort geschehen, wo wir uns in unserem derzeitigen Leben, in der Familie, in Tätigkeiten usw. befinden. Warum auch nicht?

Man hatte immer die Vorstellung, dass wir irgendwohin in einen Ashram fortlaufen, aus der Gesellschaft „aussteigen“ und unsere weltlichen Ziele aufgeben müssen. Paradoxerweise ist dies eine altmodische Strategie, die sich auf das äußere Erscheinungsbild stützt. Wir müssen nirgendwohin gehen. Auch unsere Ziele in der Welt müssen wir nicht aufgeben, denn diese werden auch von Gott gesponnen. Blicken wir tief in uns selbst, werden wir entdecken, dass unsere Glaubensgrundsätze noch Platz für das Licht und die Wahrheit haben, und so steht es auch mit unserem restlichen Leben, wie es sich heute darstellt. Tatsächlich braucht unser alltägliches Leben das, was Yoga uns bringt, und da gibt es nicht entfernt diese Unvereinbarkeit, wie es uns manchmal erscheinen mag. Geh nur in tiefer Meditation in Deine Stille und sieh für Dich selbst.

Es gibt Menschen, die würden gerne alle religiösen Traditionen der Welt liquidieren, um Platz für die neuen zu schaffen. Dafür bin ich nicht. Alle religiösen Überlieferungen der Welt werden mit derselben großen Wahrheit Gottes, die sie ja auch hervorgebracht hat, erblühen. Es ist das menschliche Verlangen und die spirituelle Betätigung (tägliche Übungen), die die alten Werte, Glaubenssysteme und Traditionen aus dem Inneren heraus erleuchten werden.

Wirf Deine Glaubensbasis also nicht über Bord. Lass sie im lebendigen, aus dem Inneren fließenden Licht baden, sobald Du Dein eigenes Experiment der menschlichen spirituellen Transformation mit Meditation, Wirbelsäulenatmung und den übrigen fortgeschrittenen Yoga Übungen beginnst. Du wirst feststellen, dass die meisten unserer Glaubensgrundsätze gut sind und nur eine naturgemäße Aufmöbelung aus dem Inneren heraus nötig haben. Was nicht wahr ist, verblasst und die Wahrheit scheint aus Dir immer heller hervor.

Nenne es eine Wiederbelebung von dem, was Du bist – ein Nachhause-Kommen.

Das hier ist keine Welt in Schwarz-Weiß. Wahrheit und Unwahrheit finden sich vermischt in allem. Es ist besser mit dem hellen Licht spiritueller Übungen durch das alles hindurchzuleuchten, bevor man sich dazu entschließt, radikale Veränderungen vorzunehmen oder irgendetwas über Bord zu werfen. Nach einiger Zeit mit täglicher spiritueller Übung wirst Du wissen, was zu tun ist. Es gibt nichts zu fürchten …

Der Guru ist in Dir.

Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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