Lektion 181 – F&A – Erwartungen und unsere Zeitleiste
Frage: Ich bin vor Kurzem auf die Lektionen gestoßen. Im September 2003 öffnete sich der Kundalini-Wurzelknoten bei mir. Seit einem Jahr davor habe ich Kriya Yoga praktiziert. Seither öffnet jede spirituelle Zusammenkunft oder intensive Anbetung mein Herz-Chakra und ich fühle den Fluss durch die Wirbelsäule nach oben, der weitergeht bis durch den Scheitel des Kopfes, die Fontanelle. Ich glaube, das ist Satya Sai Baba, da ich sein Devotee bin. Bisher habe ich jedoch noch keine Erleuchtung erlangt. Kannst Du mir helfen?
Antwort: Danke, dass Du schreibst und teilst.
Deine Öffnungserfahrungen sind sehr schön, doch bedeuten sie wahrscheinlich nicht das Ende Deiner Reise zur Selbstverwirklichung – sie sind mehr wie der Beginn eines neuen und wundervollen Stadiums.
Dort draußen gibt es die Vorstellung, dass es das Ende des Erleuchtungsprozesses bedeutet, wenn die Kundalini-Energie sich zur Krone bewegt. Das ist selten der Fall. In Wirklichkeit kann es sogar sein, wenn es verfrüht stattfindet, d.h. bevor man sich hinreichend vorbereitet hat, dass es eine lange und schwierige Quälerei (vgl. dazu die Erfahrungen von Gopi Krishna) anzeigt. Wenn Du konsequent die Wirbelsäulenatmung zwischen dem dritten Auge und der Wurzel anwendest, wirst Du wahrscheinlich von den größten Schwierigkeiten von Kundalini-Ungleichgewichten, die aufgrund einer vorzeitigen Konzentration auf die Krone (Sahasrara) auftreten können, verschont bleiben. Wir beschäftigen uns in zukünftigen Lektionen noch mehr mit der Öffnung der Krone.
Wichtiger ist: Es ist unabdingbar, die innere Stille (reines Glückseligkeitsbewusstsein) durch tiefe Meditation zu kultivieren, um die neuro-biologische Transformation, die im Inneren abläuft, zu vervollständigen. Wenn Du alle Lektionen durchliest, wirst du sehen, dass die Notwendigkeit dazu aus vielen Blickwinkeln diskutiert wird. Erleuchtung ist eine Vereinigung von göttlichen Polaritäten in uns und Kundalini/Shakti ist nur eine Hälfte dieser Gleichung. Innere Stille/Shiva ist die andere Hälfte.
Hat man den Segen (Shaktipat) eines Großen wie Sai Baba, kann das sicherlich nicht schaden. Trotzdem müssen die Blockierungen im Nervensystem erst beseitigt werden, damit Deine Erleuchtung offenbar werden kann und niemand kann diesen Prozess über die physischen Grenzen, bis zu denen Du es aushalten kannst, hinaus beschleunigen. Mit anderen Worten: Für die meisten ist es eine langsame und schrittweise Reise der Entfaltung. Das kann in einem Leben getan werden, doch ist es unwahrscheinlich, dass es in wenigen Jahren gelingt, wenn Du nicht die Statur eines Avatars (ein Heiland, der schon fast erleuchtet geboren wird) hast, was wir natürlich alle begrüßen würden.
Es ist wahrscheinlicher, dass für Dich noch mehr zu tun übrig bleibt. Die gute Nachricht ist, dass viele gut integrierte Yoga-Werkzeuge verfügbar sind und Du hast außerdem noch den Segen eines Großen. Du musst nur noch Deine Erwartungen mit dem für Dich gültigen Zeitplan in Einklang bringen und von dort mit Feuer weitergehen.
Wir raten dazu, dass Du Dich auf den langen Weg einstellst und Dich darauf konzentrierst, jeden Tag eine Routine gut integrierter spiritueller Übungen zu machen. Damit schaffst Du die besten Voraussetzungen für einen schnellen Fortschritt. Vielleicht willst Du die Lektionen auch von vorne der Reihe nach durcharbeiten und nach Übungselementen suchen, die Du bisher noch nicht anwendest, die aber Deinen Fortschritt beschleunigen können.
Es ist wundervoll, den Segen von Heiligen und Weisen zu erhalten. Doch am Ende sind es wir, die unsere spirituelle Transformation mit täglichem Gebrauch von fortgeschrittenen Yoga-Übungen zu Ende bringen müssen.
Ich wünsche Dir alle Freude und Erfolg auf dem von Dir gewählten Weg.
Der Guru ist in Dir.
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