Lektion 201 – F&A – Das Drama einer vorzeitigen Kronen-Öffnung

Frage: Zu den Informationen, die du weitergibst, hast du sehr wahrscheinlich keine Bestätigung nötig. Doch ich dachte, dass ich dich zu diesem Zweck dennoch meine persönlichen Erfahrungen wissen lassen sollte. 🙂

Schon seit meiner frühen Jugend war ich ein wenig von diesem ‚New Age’-Zeug fasziniert, doch bin ich bis zu einer Lebenskrise Anfang der 90er Jahre darin nicht tief eingetaucht. Damals entschloss ich mich aus gesundheitlichen Gründen zu meditieren, um meinen Stress abzubauen und strandete dann, ohne dass ich das beabsichtigt hätte, in einer kleinen Meditationsgruppe, die sich auch mit Tarot-Kartenlegen, persönlichem Wachstum und Chakren beschäftigte, wovon ich nie zuvor etwas gehört hatte.

Mein erster Kontakt und meine erste Meditation mit dieser Nachbarschaftsgruppe jagte mir einen gehörigen Schrecken ein… Farbtönungen an den Wänden, farbige Lichter, hüpfende Lichtbälle von der Decke, das Sehen von Auren, Hellhören, spezielle Botschaften für mich usw. usw.

Blicke ich heute zurück, war alles positiv – rosarote Liebesstrahlen, religiöse Figuren, allumfassendes liebevolles Mitleid … doch wusste ich das damals noch nicht.

Ich konnte nicht anders, als das zu beenden … hauptsächlich aus Furcht und weil ich wollte, dass dies alles aufhört … Glücklicherweise (Schicksal?) hatte ich intelligente und weise Menschen um mich, die mir weiterhalfen. „Ist der Schüler bereit, ist der Lehrer nicht weit.“ 🙂

In Riesenschritten ging ich vorwärts: Psychometrie, Channeling, Klarträume, Astralreisen, Geistwesen, (Schutz-)Engel, Gott, alle Pfade, alle Religionen/Glaubensrichtungen, Hellhören, Hellsehen, Dunkelheit und Spuk, vergangene Leben usw., usw. Jede Erfahrung hat sich jeweils nur einmal eingestellt und mir wurde wiederholt gesagt, dass ich das in diesem Leben nicht alles zu lernen brauche, ich hätte es bereits vorher erreicht. Das sei für mich nur eine ‚Erinnerung’ daran gewesen, damit ich mir bewusst werde, wo ich im Augenblick stehe.

Ich folgte den allgemeinen Lehren von damals … in der ‚Spiritualität’ der westlichen Welt … ständig meditierte ich auf die Chakren, wodurch die Energie und auch meine Schwingungsraten von der Wurzel zur Krone anstiegen. Das war alles, was ich wusste … ich wusste nichts von Kundalini und östlichen Methoden …

Mein Wachstum und meine Erfahrungen gingen so schnell, dass es einige Probleme verursachte, weil ich bald über jeden hinauswuchs, der mich unterrichtete … und traurigerweise gab es da manchmal auch Eifersucht und Unglauben, was mich dann immer veranlasste, wieder wegzugehen, und wodurch ich mich auch isoliert und alleine fühlte … nicht akzeptiert. Ich habe innerhalb weniger Monate Ebenen erreicht, wozu sie Jahre gebraucht hatten, und sie konnten einfach nicht für wahr halten, dass das für mich so ‚einfach’ war. Es war für mich eine sehr schwere Zeit und auch sehr verwirrend, weil ich Hilfe brauchte an Punkten, die ich nicht verstand. Ich habe mir nicht gewünscht, das zu erleben und fühlte mich manchmal ungerecht beurteilt … und auch hilflos und verloren in dem, was geschah.

Dann kam die spontane Kundalini-Erweckung ungefähr 1995/96, die mich in ein noch größeres Durcheinander versetzte. Da begann ich mich mit östlichen Lehren zu beschäftigen und verstand mehr von Chakren.

Unglücklicherweise verursachte das langjährige Meditieren auf das Anheben der Energie zur Krone hin anstatt zum dritten Auge meine Probleme.

Ohne egoistisch sein zu wollen … und ich bin mir sicher, dass du einer der wenigen Menschen bist, die dies verstehen… ich wurde offensichtlich nah an diesem Stadium geboren, besonders in diesem Leben – aufgrund dessen, was ich in früheren Leben erreicht hatte. Das ist mir jetzt schon seit vielen Jahren klar geworden. Es ist nur schwer, jemanden zu finden, der das glaubt und nicht verstört auf mich blickt oder glaubt, dass ich eine extrem narzisstische Persönlichkeit bin.

Für mich bist du in der Tat ein Hauch von frischem Wind …

Wie ich in meiner früheren E-Mail bereits erwähnte, fand ich schließlich durch die Konzentration auf das Atmen nach oben und unten durch die Wirbelsäule von der Wurzel zum dritten Auge etwas Abhilfe. Es ist schwierig, die Energie auf diese Weise wieder in die andere Richtung ‚umzutrainieren’, doch es tut sich auf jeden Fall etwas.

Ich gehe überhaupt nicht mehr in die Nähe des Kronen-Chakras. Doch fühle ich an bestimmten Bereichen dort ein Kribbeln oder manchmal auch einen Druck … Es ist mir auch unangenehm, mir meine Haare schneiden zu lassen, weil ich am Hinterkopf so etwas wie eine Pferdeschwanz-Empfindung habe, obwohl da physisch keiner ist.

Ich lass das alles einfach gehen, ohne mir darüber zu viele Sorgen zu machen …wenn überhaupt, mache ich mir mehr Sorgen darüber, dass ich das zu aktiv angehe und dann sehr viel Zeit dafür aufbringen muss, die innere Energie auszugleichen und zu beruhigen.

Nachdem ich so viele Jahre eine derart starke Energie und emotionale Reaktionen habe, gebe ich auch zu, eine Furcht entwickelt zu haben, auch nur in die Nähe der Krone zu schauen … ich hoffe, dass dies nicht irgendwie dem natürlichen Fluss der Erweckung unzuträglich ist.

Die letzten paar Wochen haben eine Menge Aktivierung im Herz-Chakra gebracht. Ich weiß nicht warum. Irgendwo habe ich gelesen, dass das Herz eines der letzten ist, das geöffnet wird, weil es sehr emotional sein kann und körperlich auslaugt. Weißt du da etwas dazu?

Sehr viel meiner Atmung hat an der Kehle und der Nase stattgefunden, was, wie ich glaube, zum Ausgleich beiträgt, weil ich gewöhnlich durch den Mund ein- und ausatme … etwas, das ich seit dem Beginn gemacht habe, weil mir gesagt wurde, dass man dies für die Chakren-Arbeit tun sollte. Ich erlaube dem allem jetzt, ganz natürlich abzulaufen, beeinflusse die Richtung nur etwas mental und habe bald bemerkt, dass sich die Nasen- und Zungenrückenenergien nach einer Weile umgelenkt haben.

Das ist für mich alles ein neues Experiment.

Ich verstehe jetzt auch, warum viele der Yoga-/Kundalini-Lehren vor der allgemeinen Bevölkerung geheim gehalten wurden. Wenn da kein erfahrener Lehrer zur Stelle ist, der helfen kann, können viele Probleme auftauchen. Die westliche Welt betrachtet Yoga und die Chakren als eine Form von körperlichen Übungen oder allgemeiner Meditation, ohne die darin liegende Kraft und das Potential zu erkennen, großen Einfluss auf das menschliche Energiefeld auszuüben …

Danke nochmal vielmals für all das, was du machst, und für die Hilfe, die du mir zuteil werden lässt.

Antwort: Danke, dass du dich so großzügig mitteilst.

Alles, was mich bestätigt (und auch jeder Widerspruch) sind willkommen. Deine Erfahrungen passen genau in das, worüber wir in diesen Lektionen reden, besonders jetzt, wo wir über die Krone sprechen. Lass mich einige weitere Gesichtspunkte hinzufügen, die die klugen Anpassungen unterstützen, die du gerade bei deinen täglichen Übungen vornimmst.

Die vorzeitige Kronenöffnung erzeugt im gesamten Nervensystem so viele Freisetzungen, dass wir uns in diesen Turbulenzen leicht verheddern und du machst es sehr gut, wenn du über das Schlachtgewühl hinausblickst. Es ist schwierig, all den aufkommenden Visionen und Gefühlen standzuhalten. Das Gleiche gilt für alle Siddhis (Kräfte), mit denen wir vielleicht Erfahrungen machen. Weil das Nervensystem immer noch viel Reinigung benötigt, bleiben viele unserer Erfahrungen von dem „Rauch“ eingefärbt, der beim Verbrennen unseres unzähligen Karma – manchmal in zufälliger Reihenfolge – entsteht. Die Erfahrungen können also eine Mischung aus dem Realen mit dem Irrealen sein. Deshalb ist es kein Wunder, dass einen eine heftige vorzeitige Kronenöffnung in die Psychiatrie bringen kann – oder schlimmer.

Hier ist der Clou: Auch wenn Visionen und Offenbarungen oft Teil unserer Reise sind, stellen sie keine maßgeblichen Indikatoren für den Fortschritt in Richtung Erleuchtung dar. In der Tat kann es zur Erleuchtung auch mit sehr wenigen und wahrscheinlich sogar ohne irgendwelche Visionen kommen. Je mehr Visionen und Offenbarungen wir haben, desto mehr können wir von den Übungen, die unseren andauernden stetigen und stabilen Fortschritt sichern, abgelenkt werden. In den Lektionen haben wir genug über verwirrende Visionen gesprochen, doch bisher nicht viel aus der Perspektive des Extrems einer ausgewachsenen vorzeitigen Kronenöffnung. Dies ist ganz und gar keine einfache Situation, weil sich das zu einer eigenen Welt mausern kann, und dies ist dann die höchste Ablenkung.

Das soll natürlich nicht heißen, dass Visionen und Offenbarungen etwas Schlechtes sind. Wir sollten uns auf jeden Fall an der Landschaft erfreuen, durch die unser Weg zur Erleuchtung führt. Wird jedoch die Landschaft zum Pfad, so dass unser Bewusstsein von unserem Selbst darin mehr und mehr eingeschnürt ist, dann kommen wir vom Kurs ab. Bei einer extremen frühzeitigen Kronenöffnung ist das Risiko dafür größer, als dies in der Regel der Fall ist. Extreme Erweckungen sind manchmal ekstatisch, oft höllisch und immer verführerisch. Richtige Übungen können den Flügen der Phantasie, in die wir gezogen werden können, schrittweise ein Ende setzen und uns zum Frieden und der Freude der göttlichen Wirklichkeit im Inneren verhelfen. Dann sehen wir unsere Visionen aus einer anderen Perspektive. Vielleicht gehen sie sogar vorüber – und wir haben stattdessen eine anhaltende Empfindung von Frieden und Glück, so dass wir nicht ständig hin- und hergeworfen sind.

Was passiert also bei einer vorzeitigen Kronenöffnung? Erreichen wir damit irgendetwas? Werden wir dadurch erleuchtet? Gut – ja und nein. Ja, Blockierungen werden dadurch planlos aufgelöst. Und nein, das Chaos, das damit einhergeht, und unsere Identifikation mit dem Chaos kann auch Karma schaffen – eine eigenartige Art von Karma, die uns in einen Kreislauf vorzeitiger spontaner Kronenöffnungen führt – eine Inkarnation nach der anderen. Arbeiten wir unter diesen Bedingungen weiter an der Krone, erhalten wir das alles nur lebendig, und spiritueller Fortschritt kann schwer erreichbar sein, selbst wenn unsere Visionen weitergehen. Nur durch unser bewusstes Einschreiten in Form von stabilisierenden Übungen können wir diesem Teufelskreis entrinnen.

Es gibt nur zwei sichere Zeichen für ein Ansteigen der Erleuchtung. In Wirklichkeit gibt es sogar nur eines, weil das zweite ohne das erste nicht sehr weit reicht. Das erste und wichtigere Anzeichen für ein Ansteigen der Erleuchtung ist das Aufkommen von innerer Stille – eine unerschütterliche glückselige innere Bewusstheit – ewiger Frieden, der sich in unserem Nervensystem einnistet. Das zweite Zeichen ist der Anstieg ekstatischer Leitfähigkeit im Nervensystem – nicht notwendigerweise ekstatische Visionen und Offenbarungen, ganz einfach neurobiologisches ekstatisches Vergnügen, das durch unseren Körper strömt. Die innere Stille und die ekstatische Leitfähigkeit im Nervensystem bilden zusammen das Fundament für die Erleuchtung. Vereinigen sie sich und werden sie eins, kommt die Reise ans Ziel endloser ekstatischer Glückseligkeit und ausströmender göttlicher Liebe. Das ist sehr einfach, wirklich. Bestimmen wir unseren Fortschritt mit Hilfe dieser beiden Parameter, die man ohne weiteres mittels bestimmter Yoga-Übungen kultivieren und leicht beobachten kann, dann sind wir auf der richtigen Spur. Gleichzeitig besänftigen wir die Stürme jeder vorzeitigen Kronenerweckung, in die wir in näherer oder fernerer Vergangenheit vielleicht verwickelt waren.

Lahiri Mahasaya, der große Kriya-Yogi des 19. Jahrhunderts, sagt, dass Erleuchtung die „Vereinigung von Leere mit Euphorie“ ist – gemeint ist damit die Vereinigung der inneren Stille mit der ekstatischen Leitfähigkeit. Das ist es auch. Es ist sehr einfach. Nichts weiter ist notwendig. Wenn wir also mit Visionen und Offenbarungen überflutet werden, handeln wir nur vernünftig, wenn wir locker und leicht zu unseren Übungen zurückkehren, solchen, die diese zwei Arten des Funktionierens in unserem Nervensystem kultivieren und die zu unserer Erleuchtung führen.

In den Lektionen konzentrieren wir uns mit einer Vielfalt von Übungen auf die Kultivierung dieser beiden Komponenten der Erleuchtung. Die beiden Hauptübungen sind die tiefe Meditation (für die innere Stille) und Wirbelsäulenatmung (für eine ausgeglichene ekstatische Leitfähigkeit). Mehrere andere Übungen kommen noch dazu, um auf dem anhaltenden Prozess, den wir mit den beiden Kernübungen kultivieren, aufzubauen. Zusammengenommen ist dies ein integriertes System von Übungen.

Im Mittelpunkt einer geschmeidigen und progressiven Reinigung und Öffnung des Nervensystems steht der Wirbelsäulennerv (Sushumna) zwischen dem dritten Auge (Ajna) und der Wurzel (Muladhara). Da alle Übungen auf natürliche Weise die Reinigung und Öffnung des Wirbelsäulennervs vom dritten Auge zur Wurzel betreiben, ist es uns möglich, das Drama einer vorzeitigen Kronenöffnung zu vermeiden, auch wenn wir die ganze Zeit indirekt die Krone sanft aufstoßen. Nach geraumer Zeit können wir dann auch direkt zur Krone gehen. Ist diese Zeit gekommen, führt eine weitere Kronenöffnung nicht zum Chaos. Sie führt auch nicht zu vielen Visionen und Offenbarungen. Warum nicht? Weil viel weniger karmischer Rauch in unserem gereinigten Nervensystem herumschwebt. Die sich einstellenden Visionen sind nicht extrem, nicht überwältigend, aber tief gehend und brauchen hier nicht erwähnt zu werden. Kurz, eine Kronenöffnung erzeugt, wenn die Zeit einmal reif ist, keinerlei Aufruhr – nur einen Kanal für die in die Welt ausfließende ekstatische Glückseligkeit und göttliche Liebe.

Dieser Zustand einer voll entwickelten, geöffneten Krone mit darauf abgestimmtem Nervensystem ist sich selbst Quell und Rechtfertigung. Und es ist gleichzeitig etwas sehr Einfaches.

Das war nun ein ausführliches „Ja“; ich denke also, dass du recht daran tust, die Wirbelsäulenatmung ins Programm zu nehmen. Außer dass diese ein weltklasse Weg ist, die Kundalini-Energien zu stabilisieren, ist sie gleichzeitig eine Kernübung für die Kultivierung ekstatischer Leitfähigkeit von der Wurzel bis zum dritten Auge. Die Erweckung des dritten Auges (Ajna) auf diese Weise bringt dich weiter. Ich möchte dich auch ermutigen, die tiefe Meditation mit aufzunehmen. Trotz all seiner Vorteile kultiviert das Pranayama nicht die tiefsten Ebenen der inneren Stille im Nervensystem. Dafür muss der Geist jeden Tag systematisch in die Stille geführt werden – das macht die tiefe Meditation.

Bezüglich des Atmens durch Mund oder Nase kann ich sagen, dass gewöhnlich, wenn damit keine Anstrengung verbunden ist, der Weg durch die Nase der bessere ist, weil sich wichtige Aspekte unserer Wirbelsäulenneurologie in den Nasengängen und Nasennebenhöhlen befinden. Durch das Atmen durch die Nase während der Wirbelsäulenatmung werden diese genauso wie durch andere „zielgerichtete“ Übungen, die wir in den Lektionen behandeln, d.h. Sambhavi, Yoni Mudra Kumbhaka, Kechari und die Bastrika Pranayamas stimuliert.

Ich vermute, dass deine Furcht vor der Krone abnehmen wird, sobald du etwas Behaglichkeit und Stabilität mit den auf die Verbindungslinie zwischen drittem Auge und Wurzel gerichteten Übungen entwickelt hast. Es ist dann nur noch ein Ort, den du, um zu sehen, was dort geschieht, gelegentlich berühren kannst. Das wird solange kein „Üben an der Krone“ sein, bis du in allem eine Stabilität erreicht hast, was du dort tust (das haben wir in Lektion 199 erörtert). Es besteht keinerlei Notwendigkeit, das zu übereilen. Denn die Krone wird jedes Mal, wenn wir meditieren, die Wirbelsäulenatmung und den Rest unserer integrierten fortgeschrittenen Übungspraxis ausführen, auf eine gefahrlose Weise geöffnet.

Ja, das habe ich auch schon gehört, „dass das Herz sich als letztes öffnet“. Doch ich denke, dass man daraus nicht folgern darf, das Herz spiele keine so große Rolle. In den Lektionen beginnen wir mit dem Herzen, weil das Verlangen der Motor für allen Yoga ist. Ein intensiviertes Verlangen, das man auf die spirituelle Entfaltung richtet, ist Bhakti, und das ist alles Herzensarbeit. Alle Übungen haben eine Rückwirkung auf das Herz und intensivieren Bhakti auf jedem Schritt des Weges. So öffnet sich das Herz also ständig zusammen mit dem Rest des Nervensystems. Dann beginnt sich die ekstatische Leitfähigkeit auszubreiten und wir schmelzen angesichts so vieler Ekstase und ansteigender Sinnlichkeit im Innern – mehr Herzöffnung – in innerlicher Liebe hin. Wenn sich am Ende Shiva (Stille) und Shakti (Ekstase) miteinander vereinigen und wir schließlich direkt zur Krone gehen, dann strömt alles herunter und das Herz wird zur Gänze überfließende, reine, göttliche Liebe. Vielleicht ist dieser letzte Schritt mit dem Ausdruck „das Herz öffnet sich als letztes“ gemeint. Doch in Wirklichkeit beginnt Yoga mit dem Herzen und das Herz öffnet sich auf jedem Schritt des Weges; und es endet auch mit dem Herzen, wenn wir schließlich auf dieser Erde zum Ausdruck göttlicher Liebe werden. All diese Schritte des Herzens sind nicht traumatisch – solange wir die Yoga-Übungen machen, die eine reibungslose Reinigung und Öffnung des Nervensystems kultivieren. Dazu ruft uns unser Herz auf, und das ist es, was das Herz öffnet.

Fühlen wir im Herzen Unannehmlichkeit (nichts Gesundheitliches), ist das ein Symptom für Energieungleichgewichte und wir sollten unsere Übungspraxis und Selbstabstimmung analysieren und auf Vordermann bringen, um dies zu beheben. Dies hier ist ein Pfad der Freude und nicht einer des Unwohlseins und der Angst. Wir setzen die Übungen also immer so ein, dass sie einen reibungslosen Fortschritt gewährleisten und angenehme Erfahrungen vermitteln. Dadurch werden wir ständig dazu motiviert, weiterzumachen und somit ist auch unsere letztendliche Ankunft am Ziel garantiert.

Die Geheimhaltung von yogischem Wissen mag in der Vergangenheit angebracht gewesen sein, doch dies ist meiner Ansicht nach in unserer Zeit nicht mehr sinnvoll. Heutzutage begegnet man so vielen Menschen mit einem intensiven Verlangen nach Gott, Übungen, spontanen spirituellen Erfahrungen, usw. Dieser aufkeimende weltweite Bedarf erträgt es nicht, dass derart wichtiges Wissen (fragmentiert, könnte man noch hinzufügen) in einigen wenigen übervorsichtigen esoterischen Traditionen abgeschlossen bleibt. Wir befinden uns inmitten eines massiven Umbruchs im weltweiten Bewusstsein. Jetzt ist die Zeit gekommen, dass jedermann Zugang zu den vollständigen Mitteln für das gefahrlose und effektive Reinigen und Öffnen des Nervensystems erhalten muss. Darum geht es in diesen Lektionen.

Ich wünsche dir auf dem von dir gewählten Pfad weiterhin allen Erfolg. Es ist schön, dich hier zu haben und ich hoffe, dass dir die Lektionen eine ständige Hilfe sind.

Der Guru ist in dir.

Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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