Lektion 81 – F&A – Geh ich vielleicht zu schnell vor?

Frage: Ich will dir zuerst für deine Unterweisungen danken!!!! Bei deinen Lektionen merke ich, dass ich wirklich den Prozess des Yoga fühle, die Schönheit von allem. Ich habe eine Frage bezüglich Sambhavi: Ich empfinde meine Augen als wund und in meinem dritten Auge fühle ich einen dumpfen Schmerz/Wunde. Bin ich da vielleicht zu ehrgeizig? Ist das eine natürliche Kundalini-Erscheinung (von deinem Kundalini-Beitrag)? Die Wirbelsäulenatmung hat mir auch geholfen: Ich setze deine Bemerkungen um, wie man Shiva dazu bringt, seinen Hintern zu bewegen. Ich visualisiere Shiva, wie er herunterkommt, Shakti zu besuchen und wie Shakti bei der Einatmung zum Treffen mit Shiva nach oben geht. Gewöhnlich lasse ich sie für eine kurze Weile (nachdem ich ein- oder ausgeatmet habe) zusammenbleiben und sich vermischen. Ich finde aber auch, dass ich jetzt öfter abgelenkt werde – vielleicht etwa, weil mein albernes kleines Ego spürt, dass da eine kleine göttliche Romanze am Laufen ist? Nochmals danke für die Lektionen. Jeden Tag freue ich mich darauf und behandle die Umsetzung fast religiös!! Dank dir.

P.S.: Ist es in Ordnung, wenn ich den Meditationsteil länger als die vorgeschlagenen 20 Minuten mache. Manchmal mache ich 45 Minuten oder mehr, abhängig davon, wann ich fühle, dass ich aus der Einheit herauskomme, denn das ist es, wie ich mir das vorstelle – Vereinigung mit der Seele. Das erlaubt es der Seele, sich zu nähren.

Antwort: Du machst das toll. Es ist wunderbar.

Unwohlsein um das dritte Auge herum (oder sonst wo) kann von einem zwanghaften Üben herrühren. Es kann auch die Kundalini sein, die da durchdrängt und auch beides gleichzeitig. Du weißt, was da zu tun ist, oder? Stecke etwas mit deinen Übungen zurück, bis es angenehmer wird. Wenn dann immer noch unangemessene Symptome auftreten, dann schau einmal bei der Lektion bezüglich Kundalini-Unausgeglichenheiten und Gegenmittel (Lektion 69) nach und ergründe die vielen Möglichkeiten dort. Mache nicht zu viel Tempo, bevor du nicht Stabilität erreicht hast. Du bist ein spiritueller Athlet, der sich in der Trainingsphase befindet. Du solltest alles schrittweise aufbauen. Das ist die beste Herangehensweise.

Ja, ich denke, du hast deine Frage bezüglich der Visualisierung einer Romanze zwischen Shiva und Shakti bei der Wirbelsäulenatmung selbst beantwortet. Damit mischt man Bhakti zu sehr in das, was eine sehr einfache Methode der Wirbelsäulenatmung ist. Dadurch wird auch die Aufmerksamkeit geteilt. Das Gleiche gilt auch für das lange Meditieren nur des „Erlebnisses“ willen. Erinnere dich daran, dass wir diese Übungen machen, um Ergebnisse zu erhalten,, die sich außerhalb davon im täglichen Leben zeigen. Wir bewegen Berge von Widerständen im Inneren, obwohl wir das vielleicht nicht merken, wenn wir uns in einem ekstatischen Tagtraum befinden. Dieses enthusiastische Herangehen mit immer mehr Übung kann zu Kundalini-Ungleichgewichten beitragen und gleichzeitig die Effektivität der Übungen verringern. Mach also deine Übungen systematisch. Die Richtlinien wurden aus gutem Grund aufgestellt.

Eiskrem ist sehr gut, aber ist es gut, wenn man fünf Liter davon auf einmal isst?

All diese Übungen sind sehr kraftvoll, besonders, wenn sie, wie wir das tun, miteinander verbunden werden und man sollte sie entspannt und präzise ausführen. Wenn du dazu neigst, deine Übungszeit auszudehnen, tu das sehr sparsam und sieh, was sich bei jedem Schritt ergibt. Wenn du dich darauf beschränkst, nicht mehr als fünf Minuten insgesamt in einem Monat hinzuzufügen, ist das eine vernünftige Herangehensweise. Auch dann kannst du noch in eine instabile Situation abdriften. Nutze deshalb also deinen gesunden Menschenverstand. Verlaufen deine Aktivitäten außerhalb deiner Übungszeit reibungslos, dann machst du es richtig. Ist das nicht der Fall, machst du sehr wahrscheinlich viel Druck oder du dehnst deine Übungszeit zu sehr aus. Stelle sicher, dass du in deinem normalen täglichen Leben aktiv bleibst. Das ist genauso wichtig wie die Übungen. Aktivität festigt das reine Glückseligkeitsbewusstsein und die göttliche Ekstase, die wir in den Übungen erlangen.

Du machst das fabelhaft, wie das sprichwörtliche Kind im Süßwarenladen. Du bist genau die Art Mensch, für die diese Lektionen entworfen wurden. Das ist sehr spannend. Wende dieses Wissen bitte verantwortungsvoll an. Dann werden wir beide froh sein, dass all diese Sachen hier öffentlich gemacht werden.

Der Guru ist in dir.

Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nächstes Seminar

Newsletter – Lektionen ins Postfach

Bücher des FYÜ-Verlags

Archive

Kategorien

Aktuelle Videos

Wird geladen...