Lektion 209 – Yoga bei vollem Terminplan?
Welchem System spiritueller Übungen wir auch immer folgen, die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass wir gehört haben oder dass wir von selbst zu der Überzeugung gelangen, dass tägliche Praxis der Schlüssel zum Erfolg ist. Die Reise der menschlichen spirituellen Transformation braucht seine Zeit und die inneren Veränderungen, die zu unserer Erleuchtung führen, erfordern eine tägliche Kultivierung.
Wie macht man aber Yoga bei vollem Terminplan?
Auch wenn wir schon ein spirituelles Momentum, das heißt einen gewissen Grad an dynamischer innerer Öffnung aufgrund von vorheriger Praxis oder infolge von „spontaner Erweckung“, aufgebaut haben, brauchen wir immer noch tägliche spirituelle Übungen. Verlassen wir uns nur auf die Energien, die sich spontan in uns bewegen, kann dies zu Anfälligkeit für Ungleichgewichte führen, die unsere Reise nach Hause zu unendlicher ekstatischer Glückseligkeit und göttlicher Liebe um einiges unangenehmer und möglicherweise auch länger als nötig macht.
Unabhängig also von unserem gewählten Ansatz und auch vom Niveau unserer Verwirklichung: Das Erreichen unseres Ziels auf eine verlässliche Weise beruht darauf, dass wir tägliche spirituelle Übungen fest eingerichtet haben. Dies wurde in diesen Lektionen schon bei den ersten Anweisungen zur tiefen Meditation betont und später haben wir immer wieder darauf hingewiesen.
Schon damals, bei den Lektionen über die Meditation und die Wirbelsäulenatmung, wurden einige Vorschläge gemacht, wie man diese Übungen mit einem gefüllten Terminplan in Einklang bringen kann. Wo immer wir auch sein mögen, wir können unsere Augen schließen und meditieren – in Zügen, Flugzeugen, Wartezimmern, fast überall. Das Gleiche gilt für die Wirbelsäulenatmung. Eine leichte Wirbelsäulenatmung kann man sogar mit geöffneten Augen auf dem Rückweg nach Hause im Auto machen – ohne dass man seine Aufmerksamkeit vom Verkehr abwendet.
Wenn wir dann nach Hause kommen, können wir gleich in die Meditation gehen. Dies ist keine ideale Form des Übens. Doch kann man so verfahren, wenn die Zeit zu Hause drängt. Sind wir gewillt, flexibel zu sein, und ab und zu bei unseren Übungen Kompromisse einzugehen, können wir die Gewohnheit auch unter den widrigsten Umständen aufrechterhalten. Darin liegt ein sehr großer Wert, denn damit gewährleisten wir ein ununterbrochenes Üben über einen langen Zeitraum hinweg und das ist der Schlüssel zur Erleuchtung.
Wir leben in keiner idealen Welt. Auch wenn wir für ein regelmäßiges Üben in unserem Meditationsraum die besten Pläne entwickelt haben, kann das alles bei einem Familiennotstand oder einem anderen unvorhergesehenen Ereignis zum Fenster hinauswehen. Heißt das, dass auch unser tägliches Üben zum Fenster hinauswehen muss? Nicht, wenn wir uns eine Strategie zurechtgelegt haben. Darum kümmern wir uns in dieser Lektion: um Wege, unsere Übungen am Laufen zu halten, was auch immer geschehen mag.
Wird unsere Yoga-Routine ausgeklügelter, mit mehr Übungen, birgt die Aufgabe, das alles bei einem vollen Terminkalender aufrecht zu erhalten, sowohl Herausforderungen wie Chancen. Haben wir uns einmal eine fortgeschrittene Routine mit vielen Teilstücken zusammengestellt, können wir es uns erlauben, bei Zeitmangel ziemlich kreativ zu sein und zu verdichten. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!
Reden wir also über die Grundlagen bei der Einrichtung und Aufrechterhaltung einer täglichen spirituellen Übungspraxis. Eines der einfachsten Dinge ist es, sich die Regel zu setzen, nicht zu frühstücken oder zu Abend zu essen, bevor nicht die Routine durchlaufen ist – das eben zweimal am Tag. Variieren die Zeiten für eine oder beide dieser Mahlzeiten, dann können wir die Übungszeiten so fixieren, dass wir gleich nach dem Aufwachen am Morgen und sobald wir abends nach Hause kommen meditieren. Sind wir auf Reisen, wird es etwas komplizierter, doch können die Übungen, solange wir unsere Gewohnheit in Ehren halten, bis zu einem gewissen Grad unter allen Umständen ausgeführt werden.
Die Gewohnheit aufrecht erhalten heißt nicht, immer die volle Routine durchzuziehen. Es muss kein „Alles-oder-Nichts“ sein. Die Gewohnheit ist ein Drang, den wir in uns aufbauen, zu den festgesetzten Zeiten zweimal am Tag etwas in Richtung spiritueller Übung zu tun. Die Gewohnheit aufgebaut zu haben, bedeutet, den „Drang zu Üben zu spüren“. Dieser kultivierte Drang ist der Samen für alle tägliche Übung. Das ist dann vergleichbar mit dem Hungrig-Werden zu den Essenszeiten.
Der Hunger ist einfach da und wir wollen essen. Haben wir den Drang zu spirituellen Übungen so kultiviert, dann werden wir sie nie auslassen. An den meisten Tagen führen wir unsere ganze Routine durch. An anderen Tagen tun wir weniger. Doch immer, bei jeder Sitzung, tun wir zumindest etwas. Dieses „immer, bei jeder Sitzung etwas tun“ ist sehr wichtig.
Beispiel für Yoga bei vollem Terminplan
Um zu illustrieren, was wir damit meinen, die „Gewohnheit“ zu haben, wollen wir einmal annehmen, dass wir eine geschäftige Straße hinuntereilen. Wir sind auf unserem Weg zu einem Geschäftsessen, bei dem wir bis zur Schlafenszeit gebunden sind. Wir laufen schnell und schlängeln uns auf dem Weg durch die uns auf dem Bürgersteig Entgegenkommenden. Das Restaurant befindet sich um die Ecke und wir sind gleich da. Doch warte! Wir sehen eine Bank, eine leere Bushaltestellenbank auf dem Gehsteig inmitten all der Menschen, die hierhin und dorthin eilen.
Wir haben diesen Drang in uns aufgebaut zu praktizieren. Es ist schon an der Zeit. Was tun wir also? Wir halten an und setzen uns für ein paar Minuten auf diese Bank und meditieren. Das kann vielleicht nur für zwei Minuten sein. Doch warum nicht? Wer sollte uns diese zwei Minuten lang vermissen? Wir aber haben unsere Gewohnheit gepflegt, uns hinzusetzen. Es ist erstaunlich, wie eine Gewohnheit, auch nur so wenig wie dies zu tun, uns für einen ganzen Abend erneuern kann – nur für wenige Minuten in die Mitte kommen und das Mantra gerade ein paar Mal aufgreifen. Das Nervensystem sagt: „Danke schön!“ Und wir sind den Rest des Abends ruhiger.
Doch es geht nicht nur um die Zentrierung für ein paar Minuten. Es geht auch darum, dass wir unsere Gewohnheit des zweimal täglichen Übens nicht brechen. Haben wir über Tage und Wochen einen derart verrückten Terminplan und schaffen wir es trotzdem, uns immer wenigstens für ein paar Minuten vor dem Frühstück und Abendessen hinzusetzen, dann wird es für uns keinen Kampf bedeuten, zu unserer Übungsroutine zurückzufinden, sobald wir wieder mehr Luft haben. Die Gewohnheit ist da und wir können wieder unsere volle Routine, von der wir wissen, dass sie uns bis zum Überfließen mit innerer Stille und göttlicher Ekstase füllt, genießen.
Das ist also das Erste, was nötig ist, wie du sicher selbst schon weißt: dass wir unsere Gewohnheit halten, auch wenn es nur für zwei Minuten an der Bushaltestelle ist. Es ist unwichtig, wo es ist oder was um uns herum geschieht. Wir können die Gewohnheit pflegen, wenn wir uns selbst verpflichtet sind. Dann wird sie uns auch verpflichtet halten, weil sie zu einem Hunger wird, der sich zu einer bestimmten Zeit von selbst einstellt. Sobald wir wieder genügend Zeit für eine volle Routine zweimal am Tag haben, haben wir nicht zu kämpfen, unsere Verbindlichkeit für den Yoga wieder aufzurichten.
Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass wir es öfter mit Kompromissen bezüglich unserer Übungszeit zu tun haben, die nicht so extrem sind, dass wir uns mit wenigen Minuten auf einer Bushaltebank zufrieden geben müssen.
Darüber wollen wir jetzt sprechen:
Machen wir die Wirbelsäulenatmung und Meditation, gefolgt von ein paar Minuten Ruhe zum Herauskommen, ist es nicht schwierig, unsere Übungspraxis auf eine begrenzte Zeitdauer zuzuschneiden. Sagen wir, dass wir gewöhnlich 10 Minuten für die Wirbelsäulenatmung, 20 Minuten für die Meditation und fünf Minuten für die Ruhephase brauchen. Das ist eine 35-minütige Routine. Dann kann es sein, dass uns an einem bestimmten Tag nur 15 Minuten zur Verfügung stehen. Wir können nur 10 Minuten meditieren, einige Minuten ruhen und dann aufstehen.
Wir könnten auch einige Minuten Wirbelsäulenatmung an den Anfang setzen. Wissen wir, dass die Zeit knapp wird, können wir auch auf dem Weg im Gehen mit etwas Wirbelsäulenatmung beginnen, bevor wir noch zu unserem Sitz kommen. Müssen wir uns für die Wirbelsäulenatmung oder die Meditation entscheiden, wählen wir stets die Meditation. Nur eines machen wir niemals: Wir kombinieren die Wirbelsäulenatmung und die tiefe Meditation nicht miteinander, so dass wir sie gleichzeitig ausführen würden. Die Gründe dafür wurden bereits oben erörtert (Lektion 49).
Nehmen wir an, wir praktizieren das volle Programm an Übungen, d.h. in Maßen alles, was in diesen Lektionen vorgestellt wurde. Das wollen wir hier einmal auflisten, so dass eine typische Routine herauskommt. Du kannst unter Berücksichtigung der Vorschläge, was zu tun ist, wenn dich die Terminkrise trifft, die Teilübungen auch länger oder kürzer gestalten.
Das Ziel ist es, einige Strategien zu entwickeln, die es uns erlauben, unsere tägliche Routine am Leben zu halten, wenn die Zeit knapp wird. Überlege vorher: „Was tue ich, wenn für die Übungen nur halb so viel Zeit bleibt?“ Darauf gibt es keine absolut richtige oder falsche Antwort. Abgesehen von einigen Grundstrategien, die man sich aneignen kann, ist die Aufrechterhaltung von Übungen bei Zeitknappheit eine Kunst. Hier also unsere gemäßigte „ganze Portion!- Routine“:
Routine: Übersicht
Asanas – 10 Min
Wirbelsäulenatmung – 10 Minuten
Kinnpumpe – 5 Min
Wirbelsäulen-Bastrika – 5 Min
Meditation – 20 Min
Samyama – 10 Min
Yoni Mudra – 5 Min
Zielgerichtetes oder Kronen-Bastrika (optional) – 5 min
Ruhephase – 5 min (oder länger)
Das sind ungefähr 75 Minuten – eine Stunde und 15 Minuten. Die angegebenen Zeiten dieser Routine sind wie gesagt nicht sakrosankt. Vielleicht machst du 20 Minuten Wirbelsäulenatmung und kein Samyama oder vielleicht keine Asanas – vielleicht kein Wirbelsäulen- oder zielgerichtetes Bastrika. Es ist deine Entscheidung, welche Kombination du wählst. Das einzige, was du nicht auslassen solltest, ist die Meditation und die Ruhephase.
Diese beiden (Kultivierung der inneren Stille und ein gesicherter Übergang in unsere täglichen Aktivitäten) bilden die Grundlage für allen spirituellen Fortschritt. Die Wirbelsäulenatmung kommt auf der Wichtigkeitsskala gleich hinter der Meditation und der Ruhephase. Die Wirbelsäulenatmung, Meditation und die Ruhephase am Ende sind also eine kraftvolle und vollständige Übungsroutine. Die ganzen restlichen Übungen dienen der Erweiterung und bauen auf den Wirkungen der genannten drei auf.
Diese „Hackordnung“ dient uns als Richtlinie beim Zusammenstutzen unserer Übungen in einen enger gefassten Ablaufplan.
Sagen wir also, wir orientieren uns an dieser wundervollen Praxisroutine von einer guten Stunde plus und plötzlich sehen wir, dass uns aufgrund von Umständen außerhalb unseres Einflusses für unsere Nachmittagsroutine nur noch dreißig Minuten bleiben. Ohne einen Plan B könnten wir dazu neigen, sie einfach zu streichen und es morgen wieder zu versuchen – alles oder nichts, du kennst das. Das ist keine gute Strategie.
Wir werden dann nicht nur der Vorzüge einer behände komprimierten Routine verlustig gehen, wir schwächen auch unsere Gewohnheit, zweimal am Tag zu praktizieren. Der Drang zu praktizieren braucht die zweimal tägliche Bestärkung. Denke nur an die Bank an der Bushaltestelle. Wenn das für die Aufrechterhaltung der Gewohnheit ausreicht, sind dann 30 Minuten in einem relativ ruhigen Raum nicht ein Luxus? Das ist es wirklich. Hier sind also einige Vorschläge zu dem, was wir tun können.
Zuallererst halten wir an der Meditation fest. Das hat immer den höchsten Stellenwert. Doch würden wir auch gern noch etwas von den anderen Übungen machen. Deshalb verkürzen wir die Meditation für dieses 30-Minuten-Szenario auf 15 Minuten. Wir wissen auch, dass wir bis zu 5 Minuten am Ende für die Ruhephase zum Zweck des reibungslosen Übergangs zurück in unsere Aktivitäten benötigen. Damit sind bereits 20 Minuten verplant und es bleiben noch 10 Minuten, mit denen wir arbeiten können. Als Nächstes kommt die Wirbelsäulenatmung. Wir können vor der Meditation 5 Minuten Wirbelsäulenatmung durchführen und schließlich die letzten 5 Minuten noch für andere Dinge nutzen. Auf welche Übung verwenden wir die letzten fünf Minuten?
Hier hängt alles von unseren Vorlieben ab. Lieben wir unser Samyama, dann können wir uns dem für 5 Minuten widmen und uns Asanas, Kinnpumpe, Wirbelsäulen-Bastrika und Yoni Mudra für morgen aufsparen. Oder, falls wir die Kinnpumpe und das Wirbelsäulen-Bastrika mehr mögen, gibt es einen Trick, den wir anwenden können. Wir können das Wirbelsäulen-Bastrika und die Kinnpumpe für drei bis fünf Minuten in einer Übung zusammenfassen – das heißt, wir führen das Wirbelsäulen-Bastrika gleichzeitig mit der Kinnpumpe aus.
Das ist nicht ideal, bringt uns jedoch eine kombinierte Injektion von Bastrika und Kinnpumpe. Zwei zum Preis von einem, du hast davon gehört. Bei diesem Szenario lassen wir das Kumbhaka bei der Kinnpumpe weg und haben wahrscheinlich auch keine Zeit für Yoni Mudra. Es wäre auch möglich die Kinnpumpe in die letzten paar Minuten der Wirbelsäulenatmung zu integrieren. Du erinnerst dich vielleicht daran, dass wir das die „Kinnpumpe lite“ nannten (Lektion 144).
Zusätzlich können wir noch in weniger als einer Minute, bevor wir uns für die Übungen hinsetzen, im Stile des Sonnengrußes eine Streck-Routine mit Rückenbeugen, Drehen nach rechts und links und einem Beugen nach vorn mit Berühren der Zehen integrieren. Auch ein bisschen Uddiyana und/oder Nauli passt da noch hinein. Alle Elemente einer Asana-Routine kann man auf diese Weise in ungefähr einer Minute zumindest berühren. Das ist weit davon entfernt, optimal zu sein, doch ist es etwas aus der Asana-Abteilung, was wir immer tun können, bevor wir uns hinsetzen.
Auf diese Weise können wir also in 30 Minuten eine ziemlich gute Routine ausführen, falls wir mit einer derartigen zeitlichen Begrenzung konfrontiert sind. Man kann es sogar in noch kürzerer Zeit hinbekommen. Dann lassen wir natürlich noch mehr Übungen weg. Doch wir können immer etwas tun, auch wenn wir uns nur für ein paar Minuten auf eine Bushaltestellenbank setzen, das Mantra aufgreifen und ein wenig in das reine Glückseligkeitsbewusstsein eintauchen.
Anmerkungen
Es sollte noch erwähnt werden, dass wir keine der „parallelen“ Übungen, die wir beim Sitzen praktizieren, beschneiden müssen. Dazu gehören Siddhasana, Mulabandha/Asvini, Sambhavi, Uddiyana/Nauli und Kechari. In dem Ausmaß, wie wir diese üblicherweise praktizieren (und sie Gewohnheiten sind), können sie immer zusammen mit unseren sitzenden Hauptübungen da sein, unabhängig davon, wie kurz die Zeit ist. Wenn erst einmal die ekstatische Leitfähigkeit in deinem Nervensystem aufgekommen ist, wirst du sogar feststellen, dass diese sich langsam in deine täglichen Aktivitäten einschleichen. Dann werden Mudras und Bandhas zu einem Teil unseres normalen neuro-biologischen Funktionierens, und sie verlassen uns nie mehr.
Natürlich müssen wir rücksichtsvoll verfahren, wenn wir unsere Übungen in der Öffentlichkeit praktizieren. Machst du die vollständige Kinnpumpe in einem überfüllten Warteraum am Flugplatz, könnte es dazu führen, dass jemand den Notarzt alarmiert – entweder das oder einen Exorzisten! Eine lebhafte Bastrika-Sitzung könnte ähnliche Reaktionen auslösen. Doch die meisten unserer Übungen kann man völlig unauffällig durchführen.
Dies trifft auf jeden Fall auf die leichte Wirbelsäulenatmung, Meditation, Samyama, Mulabandha, leichtes Uddiyana/Nauli und Kechari zu. Bei ganz geschlossenen Augen, was ohnehin zu empfehlen ist, kann man auch Sambhavi von außen nicht erkennen. Sogar Siddhasana kann man an einem öffentlichen Ort völlig unaufdringlich einnehmen, wenn man einen Schuh auszieht und die Ferse unter das Perineum schlüpfen lässt. Manchmal bestimmt also auch der Ort, an dem wir uns gerade aufhalten, die Art der Übung, die wir machen. Dazu gibt es ein altes Sprichwort: „Vorsicht ist der bessere Teil der Tapferkeit.“
Es gibt viele Wege, Übungen zusammenzustückeln, wenn wir es mit einem engen Terminplan zu tun haben oder uns an einem weniger idealen Ort aufhalten. Hat man der Wirbelsäulenatmung, Meditation und Ruhephase am Ende Rechnung getragen, hängt der Rest von unseren persönlichen Vorlieben ab. Darüber sollte man sich einmal grundlegende Gedanken machen. Ist dann die Ausnahmesituation da, fällt es uns leicht, interessante und kreative Wege für die Aufrechterhaltung unserer Übungspraxis zu planen. Mit Bhakti finden wir einen Weg.
In dieser geschäftigen Welt sind wir alle mit der Herausforderung konfrontiert, für unsere Übungen nur begrenzt Zeit zur Verfügung zu haben. Machen wir jedoch mit Yoga weiter, wird unser spiritueller Wunsch (Bhakti) stärker und wir entdecken Wege, wie wir die notwendige Zeit immer verfügbar halten. Auch dann kommt es aber immer wieder zu Situationen, die unsere Zeit begrenzen. Deshalb ist es wichtig, eine Haltung der Flexibilität und der Bereitschaft zu entwickeln und nötigenfalls Kompromisse einzugehen. Damit können wir gewährleisten, unsere Gewohnheit des zweimal täglichen Übens immer in Ehren zu halten. Tun wir dies, dann gibt es in dieser Welt nicht viel, das uns vom Erreichen unserer göttlichen Bestimmung abhalten kann.
Der Guru ist in dir.
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