Lektion 208 – F&A – Innere Energiekollisionen und starke Emotionen

Frage: Seit ungefähr einem Jahr praktiziere ich jetzt Kundalini-Yoga und habe kürzlich mit einer Yoga-Lehrer-Ausbildung begonnen, (bei der ich zum ersten Mal ein Sadhana ausführte). Ich habe allein praktiziert und in der Gruppe und habe gestern mein erstes Sadhana zu Hause gemacht. Bis spät am Abend fühlte ich mich sehr wohl. Dann war ich plötzlich rasend vor Zorn und wollte auf etwas einschlagen. So etwas kenne ich normalerweise nicht, fühlte es aber auch heute Morgen. Ich habe mir überlegt, ob es etwas damit zu tun hatte, dass ich zu viel Kundalini geübt habe oder vielleicht wurde in meinem System zu viel zu schnell gereinigt. Ich bin mir da wirklich nicht sicher und wollte dies kurz mit dir besprechen, um zu sehen, was du darüber denkst. Es war, als hätte etwas von mir Besitz ergriffen und meine Gefühle waren so überwältigend. Aber dies ist ungewöhnlich, da ich die Dinge normalerweise lockerer nehme und nicht mehr so in Rage geraten bin, seit ich ein kleines Kind war.

Antwort: Starke Gefühle können auftreten, wenn innere Energie kollidiert oder wenn Blockierungen im Nervensystem übermäßige Reibungen verursachen. Interessanterweise kommt es zu ekstatischen Erfahrungen auf die gleiche Weise. Es ist nur eine Frage des Ausmaßes an Energiefluss und wie gut man die Dynamik der Reinigung auf die Reihe bekommt.

Dies ist offensichtlich kein statischer Zustand. Erhöhen wir den Energiefluss, ohne zuvor die Blockierungen ausreichend zu beseitigen, kann es zu unangenehmen Kollisionen und Reibung kommen. Auch wenn wir Blockierungen zu schnell auflösen, kann unser gewöhnlicher innerer Energiefluss auf die gelösten und noch verweilenden Blockierungen stoßen und Gereiztheit verursachen.

In den Lektionen haben wir unterschiedliche Strategien in und um die Übungen herum bereitgestellt, mit deren Hilfe man die unangenehmen Aspekte dieser Situation vermeiden kann. Die meiste Zeit funktioniert dies auch so und wir können reibungslos und schnell mit der Reinigung und Öffnung unseres Nervensystems vorangehen.

Im Fall von Kundalini-Yoga treffe ich immer wieder auf Menschen mit Symptomen, wie du sie beschreibst, die auf vorzeitige Kronenöffnung zurückzuführen sind. Ich weiß nicht, welche Art Übungen du machst, doch diese Symptome hängen oft mit Übungen an der Krone zusammen. Vielleicht liest du die früheren Lektionen hier, die sich auf die vorzeitige Kronenöffnung beziehen, einmal durch.

Bei einer vorzeitigen Kronenöffnung ist der Energiefluss oft zu viel für das Muster von Blockierungen, die immer noch im Nervensystem eingebettet sind. Eine vorzeitig geöffnete Krone und ein mehr oder weniger durchschnittliches Nervensystem passen nicht gut zusammen, und wenn man da zu sehr forciert, kann das zu jahrelangem Leid führen. Gopi Krishna ist die klassische Autorität für diese Art des „beschwerlichen“ Wegs zur Erleuchtung.

Traditionellerweise ist der reibungsloseste Weg zur Erleuchtung der über die Reinigung und Öffnung des Wirbelsäulennervs, der vom dritten Auge zur Wurzel reicht. Genau das ist der Ansatz in den Lektionen, und wir gehen die Sache mit einem integrierten System von Übungen aus allen Winkeln an. Mit diesen Mitteln erreicht man die Öffnung der Krone über eine indirekte Beeinflussung, und extreme Erscheinungen einer unstimmigen Energiefluss- bzw. Blockierungsstruktur werden gewöhnlich vermieden. Stattdessen ist der Pfad angefüllt mit stetig anwachsender innerer Stille und Ekstase, genau das, was wir uns von unserem Yoga ersehnen.

Von dem Wenigen her, was du mitgeteilt hast, würde ich also darauf tippen, dass du zu viel Energie hinauf zur Krone schickst, anstatt sie zunächst durch den Wirbelsäulennerv von der Wurzel bis zum dritten Auge zu bearbeiten. In den Lektionen finden sich noch sehr viel mehr Einzelheiten dazu, vor allem in denen der letzten Monate.

Sollte die vorzeitige Kronenöffnung nicht schuld daran sein, besteht auch die Möglichkeit, dass du nur mehr Übungen machst, als dein Nervensystem im Moment bequem verarbeiten kann. In diesem Fall schafft eine Rücknahme der Übungen bis auf ein stabiles Niveau Abhilfe. Haben sich die Wogen geglättet, kannst du den Gang wieder höher schalten. Das ist Selbstabstimmung..

Ich wünsche dir allen Erfolg auf dem von dir gewählten Weg.

Der Guru ist in dir.

Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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