Lektion 187 – F&A – Das Einrichten und die Aufrechterhaltung täglicher Übung
Frage: Ich bin letzte Woche auf diese Seite gestoßen und habe begonnen, mit dem Mantra zweimal am Tag zu üben. Doch habe ich es letzte Nacht verpasst. Heute Morgen bin ich wieder zu ihm zurückgekommen. Ich bin sehr undiszipliniert, schlafe nicht sehr gut und meine Tage laufen manchmal aus dem Ruder. Hast Du für Leute wie mich irgendeinen Vorschlag? Danke.
Antwort: Hältst Du die tägliche Meditation für mindestens einige Monate aufrecht, wird Dir dies mehr Stetigkeit und angenehme Gefühle bringen und auch besseren Schlaf. Gleichmäßigkeit in der täglichen Übung ergibt sich aus der Anerkennung dieses „Ursache-Wirkungs-Zusammenhangs“ in der Meditation.
Anfangs ist dies eine Frage der Ausbildung einer Gewohnheit. Betrachtest Du Meditation als einen integralen Bestandteil Deiner Hygiene- und Ernährungsroutine, wird sie sich in die normale Folge von Morgen- und Abendaktivitäten einpassen. Dann wirst Du sie ernsthaft vermissen, wenn Du sie einmal nicht ausführst. Wie das Duschen, Zähneputzen, Essen usw. ist Meditation dann etwas, was wir automatisch tun. Nehmen wir diese Haltung der Meditation gegenüber ein, dann haben wir uns die Gewohnheit angeeignet, und sie wird uns bleiben. Dies ist unsere überaus wichtige spirituelle Hygiene und Nahrung.
Dabei steht und fällt alles mit dem Wunsch nach einem „Mehr“ im Leben. Das ist eine Küken-Ei-Beziehung. Wir wollen meditieren, um uns gut zu fühlen, und wenn wir uns gut fühlen, sind wir inspiriert zu meditieren. Sobald wir den Ball der Meditation in unserm Leben ins Rollen gebracht haben und wir etwas innere Stille und Klarheit erfahren, haben wir mehr anhaltenden Wunsch für tägliche Übungen – dies ist „Hingabe“. Reicht die Hingabe höher, nennen wir sie „Bhakti“, die Liebe zur Wahrheit oder Gott. Ist uns das einmal eigen, brennen wir im Inneren immer nach spirituellem Fortschritt und der beste Weg ihn zu erreichen, geht über unsere täglichen Übungen.
Auch für das Weitergehen zu noch fortgeschritteneren Yoga Übungen (Wirbelsäulenatmung, Mudras, Bandhas, etc.) ist das Bhakti ausschlaggebend. Dann gibt es noch glückseligere innere Stille und den Anstieg von Ekstase im Nervensystem. Dadurch werden wir sogar noch heißer auf unsere täglichen Übungen und wir eilen zu unserem Meditationssitz, sobald wir von unserer Arbeit nach Hause kommen. In diesem Stadium wird unser Wunsch nach täglichen Übungen genährt durch das lebendige Licht in unserem Herzen und der immer weiter ansteigenden Freude, die aus dem Inneren hervorquillt. Unsere Selbstverpflichtung für tägliche Übungen steigt mit der ansteigenden Spiritualität in uns an.
Formst Du die Gewohnheit der täglichen Meditation und hältst sie aufrecht, wirst Du Lunte riechen. In Wirklichkeit bezaubert Dich die Lunte. Im Laufe der Zeit wirst Du sehen, wie sich Deine gewöhnlichen Neigungen und Wünsche ganz natürlich hin zur Sorge um die Aufrechterhaltung Deiner täglichen Übungen verwandeln. Sobald sich das Nervensystem beginnt zu öffnen, weiß es, was es will – mehr Öffnung. Dann ist unsere Motivation ganz natürlich darauf hin ausgerichtet.
Zuerst ist es nötig, die effektivsten Yoga-Methoden kennen zu lernen. Danach hat die Einrichtung und Aufrechterhaltung der täglichen Praxis die größte Priorität. So wächst die Erleuchtung in uns.
Der Guru ist in Dir.
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