Lektion 137 – F&A – Mit beiden Füßen ins Paradies

Frage: Ich bin bereit, wieder mit Meditation zu beginnen, damit ich das fühlen kann, was ich in der Vergangenheit gefühlt habe. Es hatte schon damit begonnen, als ich noch in der Schule war. Ich habe mich immer nach etwas gesehnt, doch bis jetzt wusste ich nicht, nach was. Damals hab ich mit Meditation begonnen. Ich habe immer versucht in Shavasana (Totenstellung, d.h. im Liegen) zu meditieren, weil es heißt, dass diese Stellung eine Haltung ist, in der man über Stunden sitzen, oder besser gesagt, liegen kann, ohne den Körper zu überanstrengen …

Es war vor ungefähr 5 Jahren, als ich eines Tages das Licht fühlte. Ich kann nicht erklären, was es ist…doch am nächsten Morgen erzählte mir meine ganze Familie, dass ich mich in der Nacht in der Luft oben über meinem Bett – und das ist ungefähr ein Meter über der Erde – befand und mein Körper glühte. Seit diesem Tag hab ich mich bemüht herauszufinden, was mir da passiert ist. Ich habe weiter meditiert und danach passierte es auch mehrmals, dass ich mich fühlte, als hätte ich kein Gewicht und ich hatte eine sonderbare Empfindung in der Region meines dritten Auges. Danach, aufgrund von Studium, Beruf und Heirat, hab ich mit der Meditation aufgehört und es sind nun ungefähr drei Jahre vergangen, aber immer noch rieche ich manchmal einen Duft von Blumen und manchmal kann ich den Duft nicht definieren, doch er ist sehr angenehm. Manchmal höre ich Glockengeläute im Inneren und manchmal höre ich ein Geräusch von Hriim, das sich anhört wie hriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimmm. Bitte erkläre mir, was da los ist, oder sag mir wenigstens, wie ich weitermachen soll, da ich jetzt nicht meditiere und wieder damit anfangen will.

Antwort: Danke, dass Du schreibst und teilst. Du gehst am Besten zum Beginn der Lektionen auf der Website. Die Lektionen gehen Schritt für Schritt durch die Anweisungen für die Meditation, Pranayama und später zur Einbindung physischer Übungen (Bandhas, Mudras, Asanas, Kumbhaka). Es gibt auch eine Erörterung zur Frage „Warum?“ das in uns hochkommt und wie man es zur Steigerung von Bhakti – Wunsch nach dem Göttlichen – einsetzt. In diesen Lektionen wird nicht so viel zur Philosophie oder zur Theorie gesagt. Der Fokus hier liegt auf den Übungen und auf dem Umgang mit verschiedenen Arten von Erfahrungen, die sich als Ergebnis daraus einstellen.

Deine Erfahrung von innerem Licht, Schwerelosigkeit, süßen Düften, inneren Tönen usw. sind alle Symptome einer Art guter Reinigung in Deinem Nervensystem. Natürlich ist das größte „Symptom“, das man haben kann, unendliche göttliche Freude.

Du wirst gute Fortschritte machen, sobald Du erst einmal wieder mit den Übungen beginnst. Bedenke aber, dass die Symptome für Reinigung nicht die Übungen selbst sind, dass weiterer Fortschritt davon abhängt, wie Du Deine Übungen machst und dass Du Dich nicht übermäßig auf irgendeine besondere Erfahrung, auch wenn sie einem Wunder gleicht, konzentrieren solltest. Dies leitet sich direkt von Patanjalis Yoga Sutren ab und ist ein guter praktischer Ratschlag für jeden auf dem Yoga-Pfad mit gleich welcher Art von Erfahrungen.

Shavasana (Totenstellung) ist eine wundervolle Stellung, die gewöhnlich am Ende einer Asana-Routine eingenommen wird und man kann auch am Ende der sitzenden Übungen mit Meditation, Pranayama etc. in Shavasana gehen. Traditionellerweise nimmt man Shavasana nicht für die Meditation ein und dafür gibt es eine Vielzahl von Gründen. Ratschläge für verschiedene Arten des Sitzens während der Meditation findest Du in den Lektionen. Du wirst selbst merken, wie das Sitzen sich mit dem Fortschritt der Übungspraxis mitentwickelt.

Ist Dein Wunsch für die Meditation stark, wirst Du die Zeit zur Durchführung einer täglichen Übungsroutine finden. Du brauchst dafür vorerst lediglich 20-30 Minuten zweimal am Tag. Zum Zeitmanagement findest du ebenfalls Hinweise in den Lektionen.

Entscheidest Du Dich dafür, zu Deinen früheren Übungen zurückzukehren, oder wenn Du einen Lehrer oder Guru hast, der Dir hilft, dann betrachte diese Lektionen lediglich als „Gedankennahrung“.

Es scheint, als hättest Du schon fast einen Fuß im Paradies gehabt. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, mit beiden hineinzukommen. Ich wünsche Dir auf Deinem gewählten Weg allen Erfolg.

Der Guru ist in Dir.

Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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