Lektion 148 – F&A – Warum macht man die Übungen zweimal am Tag?

Frage: Warum ist es wichtig, die Übungen zweimal am Tag zu machen?

Antwort: Beim Üben locken wir unser Nervensystem in eine andere Funktionsweise: die Aufrechterhaltung tiefer Stille (reines Glückseligkeitsbewusstsein). Auf späteren Stufen, wenn die Kundalini aktiv ist, wird daraus ekstatische Glückseligkeit. Um all dies zu stabilisieren, gehen wir hinaus und sind jeden Tag in der Welt aktiv. Bei der Aktivität des Tages klingt das höhere Funktionieren im Zuge des Einarbeitens in unser tägliches Leben allmählich aus. Dieses Ausklingen erfolgt innerhalb von 5 bis 10 Stunden. Dann können wir uns wieder den Übungen widmen und die höhere Art des Funktionierens erneut aufrichten. Diese lässt man dann wieder im Handeln ausklingen. Den sich so darstellenden Zyklus kann man zweimal am Tag durchlaufen, indem man Übungen am Morgen und frühen Abend macht. Während der Stunden des Tages bewirkt das für Menschen mit einem aktiven Leben ein Maximum an Reinigung und Wachstum.

Macht man die Übungen nur einmal am Tag, geht alles viel langsamer voran – statt zweier Zyklen des täglichen Kultivierens und Ausklingens hat man nur einen. Außerdem kommt es zu einem zu starken Ausklingen, bevor es am nächsten Tag wieder zu einer Verstärkung der höheren Art des Funktionierens kommt. Das zweimal tägliche Üben ist also eine Frage der Effektivität und Wirksamkeit.

Hält man das zweimal tägliche Üben lange genug aufrecht, wird der Effekt des Ausklingens ekstatischer Glückseligkeit mit der Zeit immer geringer und die höhere Funktionsweise des Nervensystems bleibt 24 Stunden am Tag stetig und unerschütterlich. Das ist der Ertrag aus dem Prozess: Erleuchtung im täglichen Handeln und auch die ganze Nacht hindurch. Es ist der ständig sich wiederholende Zyklus von Übungen und Aktivitäten, der die Wirkungen hervorbringt.

Ist man in einem Retreat, bei dem keine sonstigen Verantwortungen bestehen, können mehr als zwei Praxisroutinen am Tag unternommen werden. Da wechselt man mit Mahlzeiten, leichten Aktivitäten und Satsang (spirituellem Beisammensein) ab. Drei oder vier Zyklen von Übungen können unter diesen Bedingungen durchgeführt werden. Hartgesottene Yoginis und Yogis können vielleicht auch mehr machen. Dies ist eine Frage von Selbstabstimmung mit dem Ziel von Annehmlichkeit und Effektivität. Dann kann man in Retreats für Tage, Wochen oder Monate sehr tief gehen. Das führt schließlich über zu einem anderen Zyklus, von einem Retreat zum anderen, der viel länger dauert (Wochen und Monate), und dieser überlagert den zweimal täglichen Zyklus von Übungen, mit dem wir in unserem gewöhnlichen Leben fortfahren, wenn wir in der Welt zurück sind. Auf diese Weise beschleunigen Retreats den Prozess. Doch sind Retreats kein Ersatz für die langfristige, zweimal tägliche Übung zu Hause. Am Ende wird ausschlaggebend sein, was wir auf lange Sicht jeden Tag machen.

All dies hier ist so zusammengestellt, dass es zum bestmöglichen Fortschritt führt und die natürliche Fähigkeit unseres Nervensystems zur Erleuchtung sowie die uns für die Erledigung der Aufgabe zur Verfügung stehende Zeit optimal nutzt.

Du bist verantwortlich für Deine Reise. Dies sind geprüfte und wahre Prinzipien der Entfaltung, die Du so für Dich nutzen kannst, wie Du das auf deiner Heimreise zur Erleuchtung für geeignet hältst.

Der Guru ist in Dir.

Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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