Lektion 94 – Einige Tipps für die Hausreinigung

Die Fortgeschrittenen Yoga Übungen haben zum Ziel, die wichtigsten Yoga-Methoden auf eine leicht zu handhabende Weise zur Verfügung zu stellen. So kannst du mit einer täglichen Routine spiritueller Übungen beginnen und damit fortfahren, ohne dein Leben völlig auf den Kopf stellen zu müssen. Wir haben einen „modularen Ansatz“ gewählt, bei dem du selbst entscheidest, wann du jedes der Einzelmodule deinem individuellen Zeitplan und deinen Kapazitäten entsprechend hinzunehmen willst. Jedes Einzelmodul ist für sich selbst eine ziemlich einfache Übung. Wenn du zwei, drei, vier oder zehn Module hast, wird es immer noch einfach sein, falls du einzelne Komponenten der Praxis nicht zu schnell hinzugefügt hast. Locker und leicht in der Übung und locker und leicht in den täglichen Aktivitäten bei stetig sprießendem reinen Glückseligkeitsbewusstseins und göttlicher Ekstase ist unser Ziel, damit das zu einer 24/7 Erfahrung wird (d.h. 24 Stunden 7 Tage die Woche).

In all unseren Übungen geben wir unserem Nervensystem die Gelegenheit, die alten angehäuften Blockaden, die die anhaltende Erfahrung unserer inneren Wahrheit – d.h. Glückseligkeit, Glückseligkeit, Glückseligkeit – verhindern, aus dem Weg zu räumen.

Was in unserem Nervensystem abläuft, ist eine Hausreinigung. Die Erfahrungen, die während der Hausreinigung aufkommen, decken ein weites Spektrum ab – vom Spektakulären über das Trübe zum Langweiligen. Was immer die Erfahrungen sein mögen, die Hausreinigung geht so lange weiter, solange wir unsere täglichen Übungen machen.

Es ist wichtig, sich über den Unterschied zwischen der Praxis und den Erfahrungen im Klaren zu sein. Dies ist besonders wichtig, seitdem wir Kundalini stimuliert haben und vielleicht haben wir einige ziemlich ekstatische Gefühle oder sogar einige beeindruckende Visionen, die aufkommen. Hier sind also einige Tipps, was zu tun ist, wenn einige dieser Dinge beim Üben auftreten.

Bist du mit der Wirbelsäulenatmung beschäftigt und du gelangst beim Einatmen gerade zum dritten Auge, da fährt dein Ishta (dein erwähltes Ideal – Jesus, Krishna, Moses, Mohammed, die göttliche Mutter etc.) in einem goldenen Triumphwagen zu dir heran und winkt dir zu hereinzuklettern und ein bisschen mitzufahren. Was machst du da? Du atmest locker und leicht aus und gehst den Weg die Wirbelsäule entlang hinunter zurück. Mit anderen Worten: Du gibst der Übung, die du gerade machst, den Vorzug. Geht der Triumphwagen mit deinem Ishta darin mit dir den Wirbelsäulennerv hinunter, ist das großartig. Wenn nicht, ist es auch okay. Wir vertreiben keine Visionen – genauso wenig kleben wir an ihnen fest. Wir geben nur der Übung, die wir gerade machen, den Vorzug. Haben diese Visionen einen wahren Hintergrund, werden sie lange Zeit mit uns bleiben – sowohl innerhalb als auch außerhalb unserer Übungen. Dein Ishta wird verstehen, dass du gerade mit deinen Übungen beschäftigt bist und glücklich sein, dich nach Beendigung deiner Übungen auf eine Fahrt mitzunehmen. Die Übungen waren es, die erst die Gelegenheit für solche Erfahrungen in deinem sich ausweitenden spirituellen Nervensystem geschaffen haben. Denke da immer dran. Lass deine Erfahrungen dich nicht von den Übungen abhalten, die dir den Zugang dazu erst ermöglicht haben. Bleibst du standhaft in deinen Übungen, werden deine Erlebnisse immer weiter zunehmen und dich schließlich nie mehr verlassen. Du wirst merken, dass du tagsüber mit deinem Ishta und einer extra Eskorte von Engeln herumziehst! Erlebnisse führen nicht zu größeren Erlebnissen – das Praktizieren schon.

Führst du Yoni Mudra Kumbhaka durch, um dich mit dem durch dein drittes Auge strömenden göttlichen Licht anzufüllen, und mehr und mehr Licht kommt, sodass du, weil das so gut ist, immer mehr Yoni Mudra Kumbhakas machen willst, was tust du? Du bleibst bei der Zahl an Wiederholungen von Yoni Mudra Kumbhaka, die deinem Zeitplan entsprechen. Gut, mach vielleicht eins mehr, wenn es so toll ist. Aber sei dir bewusst, dass man es schnell übertreibt, wenn so wundervolle Erlebnisse auftreten. Das Nächste, was du aber dann merkst, ist, dass du einige Tage lang innerlich brutzelst, weil du zu viel gemacht hast. Das Nervensystem kann auf einer bestimmten Ebene der Reinigung nur ein bestimmtes Maß verarbeiten. Schickt man durch die Nerven zu viel, bevor sie bereit dazu sind, kann der Brutzeleffekt auftreten. Es ist, als sei man im Feuer. Das ist nicht die Hölle, obwohl es sich so anfühlen könnte. Es ist nur zu früh zu viel Energie. Das ist alles. Geh an die Reinigung schrittweise heran und deine Reise verläuft viel angenehmer. So gefährdest du deine Fähigkeit nicht, die fortgeschrittenen Yoga-Übungen langfristig auszuführen. Das Ausführen von wohldosierten Übungen über einen langen Zeitraum hinweg führt zu Erleuchtung. Dann wird all das Licht und die Glückseligkeit ohne das Feuer da sein. Das Feuer ist auf die schnelle Hausreinigung zurückzuführen – manchmal wirbeln wir zu viel Staub auf und es geht zu schnell, weil so viel herauskommt. Im Hausreinigungsgeschäft gibt es keine Wunder, die sich über Nacht einstellen.

Obwohl die Meditation gewöhnlich eher ein sanfter und glückseliger Prozess ist, können darin durch das Beruhigen des Nervensystems zu tiefer Stille und das umfangreiche Loslassen von Blockaden trotzdem noch starke Erlebnisse aufkommen. Erfahren wir Gedanken, Empfindungen, Lichter, Ekstase, Rastlosigkeit, Visionen, negative Emotionen – was auch immer, wir kommen ganz einfach zum Mantra zurück. Wir meditieren nicht wegen irgendeines bestimmten Erlebnisses – außer dem Erlebnis, dass wir dem Mantra den Vorzug geben, sobald wir merken, dass wir davon abgekommen sind. Es spielt keine Rolle, wohin wir abgedriftet sind. Sollten die himmlischen Heerscharen kommen und unsere inneren Visionen während unserer Meditation bevölkern und wir erkennen, dass wir das Mantra verlassen haben: was tun wir? Du hast es erraten. Wir gehen locker und leicht zum Mantra zurück. Bleiben wir der einfachen Vorgehensweise unserer Übung treu, können wir mit den himmlischen Heerscharen ausgelassen sein, wann immer wir wollen – während wir ein Sandwich essen, in der Dusche, beim Spazierengehen oder sonst irgendwo, außer bei unseren Übungen. Sehen wir diese während unserer Übungen und merken wir, dass wir vom Mantra weg sind, weg sind von der Wirbelsäulenatmung oder weg vom Zählen in Yoni Mudra Kumbhaka, dann tun wir am besten daran, wieder locker zu der Übung zurückzugehen, die gerade auf dem Programm steht.

Ein Wort, das manchmal beim Gespräch über Übungen auftaucht, ist „Erwartungen“. Wir haben alle Erwartungen. Das sind Wünsche. Unsere Wünsche wollen immer mehr, sie strecken sich nach diesem und jenem. Wir können in die Gewohnheit abgleiten, bestimmte Arten von Erfahrungen zu erwarten. Wenden wir die Bhakti-Techniken an, können wir die Energie unserer Erwartungen transformieren, indem wir sie in die Motivation umlenken, unsere täglichen Übungen zu machen. Falls wir es mit Erwartungen von Visionen zu tun haben oder was auch immer und diese in unseren Übungen aufsteigen, behandeln wir sie wie alle anderen Gedanken oder Gefühle, die aufkommen mögen und gehen leicht und locker zur aktuellen Übung zurück.

Auf diese Art wird man am effektivsten fertig mit der Hausreinigung. Wir geben nichts auf, wenn wir diesen Ansatz wählen. Wir gewinnen alles.

Der Guru ist in dir.

Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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