Lektion 227 – F&A – Meditation, Aktivität und Schlaf

Frage: Ich weiß nicht genau, was du mit Aktivitäten nach dem Sadhana (Übungen) meinst. In den Lektionen werden zwischenmenschliche Beziehungen genauso erwähnt wie körperliche Handlungen. Geht es also hauptsächlich um das Wieder-in-Kontakt-Kommen mit der äußeren Welt, sich wieder zu erden? Oder ist lebhafte körperliche Aktivität für eine Integration nach der Meditationsübung (und der Ruhephase) am besten?

Ich stelle auch fest, dass ich oft nach der Meditation schlafen will (oder auch schlafen muss) und manchmal eine Stunde oder länger geschlafen habe. Ist es für mich besser, wenn ich mich dem Drang hingebe und mir den Schlaf nehme, den mein Körper und meine Psyche zu wollen scheinen oder wäre es besser, die Müdigkeit zu ignorieren und absichtlich in irgendeine Art von Aktivität zu gehen? Ist es von Nachteil, nach der Meditationsübung zu schlafen?

Antwort: Ja, Aktivitäten „erden“ die innere Stille und ekstatischen Energien, die wir während der Meditation, dem Pranayama und anderen Praktiken kultivieren. Allerdings beschreibt das Wort „integrieren“ den Sachverhalt besser. Machen wir unsere Übungen täglich und sind wir im normalen Leben unseren Neigungen entsprechend aktiv (dazu ist keine besondere Verhaltensweise oder spezielle Aktivität nötig), gelingt es uns allmählich, ganz natürlich die Eigenschaften der inneren Stille und Ekstase in allem, was wir tun, beizubehalten. Dies ist die Erntezeit unserer Beschäftigung mit Yoga: Wir sind draußen in der Welt, leben unser Leben, das wir wählen, und sind ein unabhängiges Bündel grenzenloser ekstatischer Glückseligkeit, die wir überall ausstrahlen, wohin auch immer wir gehen.

Meditation gibt uns immer das, was wir brauchen, weil wir damit aus dem Inneren reines Glückseligkeitsbewusstsein fördern, die Quelle und Erhalterin von allem, was wir sind. Haben wir etwas Müdigkeit in unserem Nervensystem angesammelt, kann uns die Meditation während oder gleich nach den Übungen in einen schlafähnlichen Zustand versetzen. Dieser Schlaf, der auf die Meditation zurückgeht, ist von einer viel tieferen Art als der normale Schlaf. Tiefsitzende Unreinheiten werden aufgelöst. Wir wehren uns also nicht gegen den Schlaf, wenn er sich während oder gleich nach der Meditation einstellt. Falls wir allerdings aufstehen und in die Arbeit gehen müssen, dann tun wir dies natürlich. Haben wir die Zeit, auf einen zusätzlichen Ruhebedarf eingehen zu können, dann sollten wir dem nachgeben. Auf unserem Weg mit den Übungen kommt es immer wieder zu zyklusartigen Erscheinungen, die kommen und wieder vergehen. So können wir auch eine Periode durchlaufen, in der wir immer wieder während oder nach der Meditation einschlafen. Dann, eines Tages, sind wir hellwach und strahlen nur noch Glückseligkeit aus. Einige Wolken wurden aufgelöst. Wie in einer kürzlich veröffentlichten Lektion (L225) erwähnt, können wir manchmal Glückseligkeit und Wolken gleichzeitig haben. Das ist alles Teil des Reinigungsprozesses auf der Straße zur Erleuchtung.

Der Guru ist in dir.

Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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