Lektion 417 – Wiederholung zum automatischen Yoga

Frage: Vor einigen Jahren habe ich spontan Yoga-Asanas und Mudras erlebt. Ich kam zur Einsicht, dass es sich dabei um eine teilweise Kundalini-Erweckung handelte. Doch ich hatte Yoga zuvor nicht erlernt und nur seit einigen Wochen meditiert, als es begann. Ich habe keinen Lehrer gefunden, der mich darin leiten konnte. Deshalb habe ich alle spirituellen Übungen aufgegeben. Jedes Gebet, jede Meditation, sogar nur ein Gedanke, wurden zum Anlass für Asanas. Ich habe nur eine große Frage: Was sollen wir überhaupt damit anfangen? Ich lese so viel unangenehme bis hin zu schauderhaften Geschichten zu spontanen Kundalini Erweckungen mit oder ohne Guru und ich bin zu furchtsam, um irgendetwas damit anzufangen. Doch ich denke auch, dass da ein Grund, ein Zweck dahinter stecken muss.


Antwort: Ja, da hat sich eine energetische Reinigung und Öffnung abgespielt, die empfindlich auf jede kleine Bhakti (Hingabe) und Beruhigung des Geistes wirkte. Das ist etwas Gutes. Das ist spirituelle Empfindlichkeit. Es ist eine Frage, wie man seine Übungen auf eine Weise reguliert, damit weiteres Wachstum gefördert wird und Energieexzesse verhindert werden.


Regungen des Körpers sind unter spirituell Praktizierenden auf verschiedenen Stufen ihres Pfades sehr verbreitet. Allerdings ist der Grad der Empfindlichkeit, den du beschreibst, wohl eher außergewöhnlich. Du kannst dich da aber herausarbeiten, wenn du deine Entfaltung fortsetzen möchtest.


Das sanfte Favorisieren unserer strukturierten Übungsroutine vor dem automatischen Yoga zusammen mit Selbstabstimmung von Übungen, wo immer sie erforderlich ist, sind die Schlüsselelemente des FYÜ-Ansatzes. Das bedeutet, dass man sich nicht dem unkontrollierten automatischen Yoga, der zu unangenehmen Exzessen führen kann, ausliefert. Deine Neigung, mit den Übungen aufzuhören, war also richtig. Doch bei den Übungen geht es nicht um alles oder nichts, weißt du. Wenn du entschlossen bist, einen Ausgleich zu finden, dann kannst du ihn finden. Ist eine Überempfindlichkeit gegenüber der tiefen Meditation mit dem Mantra vorhanden, kann ein Wechsel zur Meditation unter Nutzung des Atems als Objekt für dich zu einer geschmeidigeren Fahrt führen, bis Blockierungen ein wenig gereinigt sind. Dann werden die Bewegungen weniger werden und du kannst entscheiden, wie du mit Übungen von diesem Punkt aus weiter machst. In Lektion 367 findest du mehr zu Maßnahmen bei Empfindlichkeitsproblemen.


Genauso steht es um die Kundalini. Es gibt keinen Grund, wegen ihr Angst zu haben. Das ist eine evolutionsgemäße Energie, die sich im Inneren von uns bewegt und wenn wir umsichtig bei den Übungen und im Lebensstil sind, nichts bis zum Übermaß führen, dann kann die Reise der Reinigung und Öffnung mit relativer Bequemlichkeit und Sicherheit weitergehen. Es gibt viele in der Gemeinschaft der Übenden, die mit ähnlichen Situationen sehr gut fertig werden.


Den Standpunkt, den wir bei den Fortgeschrittenen Yoga Übungen vertreten, ist der, dass der automatische Yoga eine Wirkung der Übungen ist und/oder Kundalini-Erweckung, keine vornehmliche Ursache für den spirituellen Fortschritt. Solche Symptome können weitreichend sein oder auch überhaupt keine Folgen haben. Das hängt vom inneren Prozess der Reinigung und Öffnung ab, der von Person zu Person unterschiedlich ist (und auch zu verschiedenen Zeiten für dieselbe Person), entsprechend der inneren Matrix von Blockierungen (Karma), die schrittweise durch die Übungen aufgelöst werden.


Automatischer Yoga und andere „Landschaft“ (Visionen, Empfindungen, etc).,die wir vielleicht entlang des Wegs erfahren, gehen auf die „Reibung“ der durch innere Blockierungen fließenden Energie zurück. Praktizieren wir längere Zeit eine selbstabgestimmte, stabile und angenehme Übungsroutine, gehen die Reibungen/Symptome zurück und werden weniger, da die Blockierungen schrittweise aufgelöst werden. Dann werden unsere Erfahrungen viel verfeinerter, glückselig in der Stille und fließend als ekstatisch ausströmende göttliche Liebe. Geht das weiter, finden wir zu einem zunehmenden Sinn von Einheit im Inneren und Äußeren. Dies ist das Aufkommen der nicht endenden Erfahrung von Einheit und Nichtdualität. Das ist Freiheit, auch wenn wir uns im gewöhnlichen täglichen Leben weiterhin völlig engagiert einsetzen. In dieser Situation stellen wir fest, dass wir an alle um uns herum und darüber hinaus mehr geben können. 


Diese Regungen sind also eine Entwicklungsstufe, eine, durch die man auf eine Weise navigieren kann, dass der Weg über die Reinigung und Öffnung, die im Augenblick geschieht, zu einer verfeinerteren Stufe und zu mehr Qualität im täglichen Leben führen kann.


Mehr im FYÜ-Ansatz zum Umgang mit dem Auftreten von automatischem Yoga findest du in den Lektionen:

Lektion 104 – F&A – Hartnäckige Energieblockaden.

Lektion 183 – F&A – Unwillkürliche Regungen und automatischer Yoga.

Lektion 210 – F&A – Wie man mit automatischem Yoga und Siddhis umgeht.


Mehr Lektionen zu automatischem Yoga findest du, wenn du oben rechts in das schwarze Suchfeld „Automatischer Yoga (und Regungen)“ eingibst und auf Suche klickst. 


Der Guru ist in dir.

Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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