Lektion T50 – Wenn die Göttin den Orgasmus nicht zurückhalten kann

Frage: Was kann ich tun, wenn die Göttin den Orgasmus beim Kontakt nicht zurückhalten kann?

Antwort: Vielleicht hilft dir folgender Informationsaustausch etwas. Quintessenz: Alles zu seiner Zeit…

Frage 1: Zuerst wollte ich dir einmal für deine wundervoll organisierte und informative Website danken. Deine Gedanken und Lehren sind leicht zu verstehen und sehr konsistent. Dabei vermeidest du es, zu viele Fachausdrücke zu verwenden, was es nur verwirrend machen würde.

Meine Frau und ich haben festgestellt, dass tantrische Techniken großen Genuss in unser Leben bringen. Seit fast zwei Jahren wenden wir die Rückhaltemethode, genauso wie die Yoni-Massage und G-Punkt-Massage an, um ein tieferes und stärkeres Band während unserer sexuellen Erlebnisse zu schaffen. Es bereitet mir wirklich Freude, vor meinem Orgasmus zu bleiben und sie als himmlische Göttin anzubeten, während sie ihre unglaublichen multiplen Orgasmen genießt. Unsere Vereinigung ist so stark, dass es sich so anfühlt, als seien wir nur ein Wesen in völliger Glückseligkeit. Wir empfinden das gar nicht so sehr als einen Prana-Abfluss durch ihren Orgasmus, sondern vielmehr als eine Art totaler und völliger gegenseitiger Befriedigung aufgrund unserer engen Vereinigung. Ist da irgendetwas falsch dabei, wenn man einen Pfad verfolgt, wo der Mann vor seinem Orgasmus bleibt, so dass beide Liebende sich an der stark gesteigerten Fähigkeit für den Orgasmus in ihr erfreuen?

Antwort 1: Danke für deine freundlichen Bemerkungen und dass du dich mitteilst. Ich bin sehr froh, dass dir die FYÜ-Lektionen helfen.

Beim tantrischen Sex ist die Erfahrung, dass der Mann gute Fähigkeiten hat zurückzuhalten und die Frau multiple Orgasmen, ein Zwischenschritt auf dem Tantra-Pfad. Ihr könnt das solange ausleben, wie es euch Freude bereitet. Doch kannst du davon ausgehen, dass euere Bhakti euch schließlich darüber hinaus zu vor-orgasmischem Sex für beide Partner bringt. Das heißt aber nicht, dass es nicht mehr zum Orgasmus kommen wird. Es heißt nur, dass die Neurobiologie weiter oben viel mehr Vergnügen und Lust für deine Partnerin bereit halten wird als der Orgasmus und sie wird schließlich mit der Energie höher gehen wollen, genauso wie du auch.

Natürlich ist die Voraussetzung dafür eine gute Routine sitzender Übungen, zu der die Tiefe Meditation, die Wirbelsäulenatmung und die weiteren Übungen gehören. Kommt man in den anhaltenden Zustand der inneren Stille und ekstatischer Leitfähigkeit, wird es ganz natürlich dazu kommen, dass die Ausdehnung der sexuellen Funktion immer spiritueller wird.

Wenn du einmal den Roman Wilders Geheimnisse ließt, wirst du ein Szenario kennen lernen, wie sich dies über die Jahre hinweg entwickeln kann. Dies wird gleichermaßen in den FYÜ-Tantra-Lektionen wie in dem FYÜ-Leichte Lektionen Buch erörtert.

Vielleicht siehst du auch das FYÜ-Forum nach diesem Thema durch. Dort stößt du noch auf andere Meinungen dazu. Das Forum ist ein wunderbarer Ort, sich über die Übungen auszutauschen.

Frage 2: Danke für deine Antwort. Es scheint dass unsere Bhakti uns am Ende auf den für uns richtigen Pfad führt.

Als ich immer mehr auf deiner Seite gelesen habe, war ich ziemlich erstaunt, als ich merkte, dass ich Mulabandha bereits instinktiv entdeckt hatte und teilweise auch Sambhavi, ohne dass ich wusste, was sie waren!

Ich habe noch eine letzte Frage: Ich habe erkannt, dass für mich der Orgasmus etwas ist, von dem ich mich ganz fernhalten muss, denn der Abfluss meines Pranas ist viel zu groß und ich fühle meine Energie dann für annähernd zwei Wochen oder sogar noch länger fern von dem Niveau von davor. Wird so etwas bei meiner Frau jemals auch einmal der Fall sein? Ich würde mir nicht wünschen wollen, dass sie diese Lust und das Vergnügen für immer aufgeben muss und ich bekenne, dass es auch mir einen großen Genuss bereitet, ihr zu helfen, diese intensiven und ausgedehnten Orgasmen zu erreichen. Wird sie immer noch in der Lage sein, sich gelegentlich an diesem Vergnügen zu erfreuen – oder sogar regelmäßig – ohne dadurch unserem Yoga zu schaden?

Danke nochmals für deine Weisheit. Es gibt da draußen viele „falsche Propheten“ und es ist klar, dass du keiner von denen bist.

Antwort 2: Ich glaube nicht, dass es bei deiner Frau darum geht, irgendetwas aufzugeben. Wenn es zu dem Übergang kommt, dann wird sie das klar als ein Hingehen zu einem Mehr empfinden. Dazu kann es allmählich im Verlauf einer langen Zeitperiode kommen. Es kann aber auch eine plötzliche Inspiration sein, das hängt wirklich ganz von ihr und ihrem Inneren ab. Natürlich kannst du dabei sehr behilflich sein, indem du offen für das bist, was sich da abspielt und sie auf dem Weg zu mehr andauernder ekstatischer Glückseligkeit ermutigst. Und ja, Frauen werden im Allgemeinen durch einen Orgasmus weniger ausgelaugt, obwohl es da Ausnahmen gibt. In den Lektionen sage ich, dass multiple weibliche Orgasmen zu einer Erschöpfung führen können, die vergleichbar sind mit einem einzigen Orgasmus des Mannes. Eine Reihe von Frauen hat mir davon berichtet. Doch bin ich keine Frau, deshalb muss die direkte Erfahrung für eine Frau in dieser Angelegenheit der beste Führer sein. Einige weibliche Inspiration zu diesem Thema erhält man in dem Buch von Margot Anand „Tantra: oder die Kunst der sexuellen Ekstase.“ Die FYÜ-Bücherliste befindet sich im Aufbau!

Eins ist jedoch sicher – vor dem Orgasmus gibt es sowohl für den Mann wie für die Frau viel mehr zu finden, als hinter ihm. Siehe dazu auch das FYÜ-Buch: „Tantra – entdecke die Kraft des vor-orgasmischen Sexes.“

Das ist eine Ergänzung zu dem Buch „Tiefe Meditation“ und anderen Büchern, die in diesem und den nächsten Jahren zu einer großen Bandbreite von Übungen herauskommen. Zusammen bilden sie die „FYÜ-Erleuchtungsreihe“.

Frage 3: Nochmals Danke. Es ist klar, dass der Wechsel nur von ihr abhängt und wann und ob sie sich dafür entscheidet. Ich werde sie voll und ganz unterstützen. Um ehrlich zu sein, scheint dieser Punkt für uns noch in weiter Ferne zu liegen. Wir müssen uns erst noch eine richtig geführte Herangehensweise zu Eigen machen. Bisher haben wir mal hier eine nützliche Information aufgegriffen und mal dort. So gehen einige unserer Übungen durcheinander, einige lassen wir ganz aus und andere sind unterentwickelt. Sie muss sich erst noch ernsthaft mit Meditations- und Atemtechniken beschäftigen. Zu diesem Zweck habe ich heute das FYÜ-Buch (Leichte Lektionen für ein ekstatisches Leben) gekauft – die Online-Lektionen sind großartig und gut organisiert, doch ist es, glaube ich, viel schöner, wenn man sie zusammen in einem Buch lesen und studieren kann. Mein Yoga scheint noch mal ganz von vorne zu beginnen und ihrer beginnt wirklich erst, weil wir jetzt erst mal mit den grundlegenden Übungen arbeiten – alle Einsichten, die wir bisher gewonnen haben und mein bereits gut bewahrtes Prana können uns nur dabei helfen.

Bezüglich der Tatsache, nicht zu wissen, ob sie beim Orgasmus denselben Energieabfluss fühlt wie ich, ist dies sicherlich etwas, was ich nie wissen werde. Doch denke ich, dass wir beide fühlen, dass es viel weniger ist (obwohl sie schon feststellt, dass sie multiple Orgasmen erschöpfen). Eine weitere Sache, von der ich ebenfalls annehme, dass wir das niemals genau bestimmen können, auch wenn es der Fall zu sein scheint, ist, dass sie jetzt einen weit größeren Genuss beim Orgasmus zu erfahren scheint, als ich jemals dazu in der Lage war. Wenn das wirklich so ist, dass ihr Lustgewinn daraus viel größer und ihr Energieabfluss viel geringer ist, dann frage ich mich, ob sie es vielleicht nie nötig haben oder aufhören wollen wird, einen Orgasmus zu haben. Andererseits, wenn natürlich ihr Lustgefühl im Vor-Orgasmischen alleine das noch toppen kann, dann wäre das für uns beide ein großes Glück, könnten wir das teilen. Dennoch ist es klar, dass dies eine Entscheidung ist, die sie treffen muss, sobald sie bereit dafür ist, und nicht etwas, das ich durchdrücken will, wenn sie sich da nicht natürlicherweise hingezogen fühlt. Vielleicht ist das teilweise auch ein Grund dafür, warum bei einem Paar, das Tantra erlernt, der Mann den ersten Schritt machen muss.

Auf jeden Fall Danke für deine Zeit und ich freue mich darauf, dein Buch mit meiner Frau teilen zu können!

Antwort 3: Ich weiß nicht, ob du beabsichtigst, deiner Frau das neue Buch Tiefe Meditation zusätzlich zu denn FYÜ-Leichte Lektionen Buch zur Hand zu geben (wäre eine gute Idee). Das erstere ist eine kurze aber gründliche Einführung für Leute, die vielleicht noch kein Interesse an der Meditation oder spiritueller Praxis gezeigt haben und es ist viel leichter zu verdauen, als der ganze Schinken der FYÜ-Lektionen.

Das „Mehr“, zu dem die vor-orgasmische tantrische Praxis beim Kultivieren verhilft, zeigt sich vor allem die ganzen 24 Stunden unseres täglichen Lebens. Wir gehen von einer zeitlich sehr begrenzten Spitzenerfahrung (Orgasmus) über zu einem Leben in einem Zustand der Ekstase den ganzen Tag hindurch. Das ist eine anhaltende Transformation des grundlegenden Funktionierens unseres Nervensystems. Dieses Ansteigen der ekstatischen Leitfähigkeit in Kombination mit dem Anstieg der inneren Stille durch die Meditation ist das Fundament der Erleuchtung.

Der Guru ist in dir.

Über den Autor

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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