Frage: Ich meditiere nun seit fast einem Monat. Das gibt mir enorme Energie und Frieden. Doch ein Freund von mir, eine Person, die ein ziemliches Yoga-Wissen hat und die ich sehr achte, sagte mir, dass, wenn ich diesen Weg weiterverfolge, ich gewillt sein sollte, Schmerz zu erfahren, besonders da meine Vergangenheit sehr schmerzvoll war. In Wirklichkeit habe ich mit Meditation begonnen, um mich von diesem Schmerz zu heilen, mich dem Leben zu stellen und weiterzugehen, das Leben mit Frieden, Harmonie und Respekt für meine Mitmenschen zu leben. Ist Schmerz eine Voraussetzung für das Finden von Frieden?

Antwort: Danke, dass Du schreibst und teilst. Nein, Schmerz ist keine Voraussetzung für das Finden von Frieden. Das bedeutet nicht, dass wir überhaupt nie Schmerzen haben werden oder dass wir annehmen sollten, dass es die Reise zu machen nicht wert ist, wenn wir auf dem Weg zur Reinigung und Öffnung unseres Nervensystems etwas damit konfrontiert werden.

Alles hängt von den Blockierungen ab, die in unserem Nervensystem festsitzen und wie wir unsere Übungen für deren Freisetzung handhaben. Frieden und Glückseligkeit wohnen uns von Natur aus inne. Es gibt viele Wege, wie wir unseren natürlichen Zustand enthüllen können. Einige sind radikaler (und unbequemer) als andere.

In den Lektionen wurde alles so entworfen, dass es einfach bleibt und trotzdem bei minimalen Unannehmlichkeiten die maximale Kraft wirkt. In Wirklichkeit sind die Fortgeschrittenen Yoga Übungen so angelegt, dass sie vom Anfang bis zum Ende ein Pfad des Vergnügens sind. Es besteht keinerlei Notwendigkeit für irgendjemanden, sich mit irgendeiner Übung zu überanstrengen – tatsächlich raten wir ausdrücklich davon ab. Finden wir Vergnügen an den Ergebnissen unserer täglichen Übungen, werden wir weitermachen. Sind sie eine schmerzvolle Schinderei, wer sollte dann Yoga ausführen wollen? – Nur Masochisten. Deshalb ist alles so aufeinander abgestimmt, dass die Übungen ausgeglichen sind und eine positive Erfahrung einer andauernden Reinigung und Wachstum aufrechterhalten wird. Das kann wirklich erreicht werden.

Die Fortgeschrittenen Yoga Übungen sind wie ein Auto, in dem alles fein aufeinander abgestimmt ist. Du kannst auf das Gaspedal treten und genau so schnell fahren, wie Du willst. Du kannst sanft und sicher an Deinem Bestimmungsort ankommen oder Du kannst Dich um einen Baum wickeln. Das liegt alles am Fahrer, weißt Du. Du bist bei diesen Übungen der Fahrer. Deshalb sprechen wir in diesen Lektionen so viel über „Selbstabstimmung“. Dies ist sehr wichtig. Das hier ist der neue Ansatz, für die moderne Zeit. Jeder Mensch kann sich selbst mit seiner eigenen Geschwindigkeit nach Hause zur Erleuchtung fahren. Viele sind reif dafür.

Auch ein guter Fahrer wird ab und zu auf ein Schlagloch treffen. Das ist auf jeder Reise unvermeidbar und gehört zum Leben. Deshalb gleichen wir aus, fahren langsamer, wenn das Reisen etwas holprig wird und beschleunigen, sobald die Straße wieder besser ist, wie das sicherlich der Fall sein wird.

Müssen wir unseren Weg verlassen, um in jedes Schlagloch und durch jede Rinne zu fahren, die wir sehen? Nein. Deshalb können wir behaupten, dass Schmerz keine Voraussetzung für Frieden ist.

Es scheint, dass Du bisher geschmeidig vorwärts kommst, und es erfüllt mein Herz mit Freude, von Deiner zunehmenden Energie und Frieden zu hören. Mit Deinen Übungen bist Du ein Segen für die gesamte Welt, weil jeder von Deiner Reinigung und Öffnung profitiert. Mach mit Begeisterung und vorsichtiger Selbstabstimmung weiter und Du wirst geradewegs nach Hause zu Deinem göttlichen Selbst kommen. Mit jeder Übungssitzung wird viel erreicht. Ganze Leben an Schmerz und Leiden schmelzen schmerzlos dahin.

Der Guru ist in Dir.