Lektion 222 – F&A – Glocken im inneren Weltraum?
Frage: Ich übe jetzt seit einigen Monaten die Wirbelsäulenatmung und Yoni-Mudra regelmäßig und es geschehen gerade einige sonderbare Dinge. Es kommt dazu gewöhnlicherweise spät in der Nacht oder am Morgen beim Aufstehen. Beim Aufwachen habe ich einmal eine rasche Schwingung in meinem Brustbereich und im Inneren meiner Kiefergelenkpfanne gefühlt. Dass war etwas ungewöhnlich, aber nicht unangenehm. Nach meiner Meditation am Abend höre ich auch sonderbare, mystische, „glockenähnliche“ Töne. Manchmal wache ich davon auf, wenn ich in der Totenstellung nach der Meditation eindöse. Es ist schwer, diese Töne zu beschreiben und es ist auch schwer zu sagen, woher diese Töne kommen. Ich denke dann, dass sie von außerhalb meines Hauses herrühren, doch meist ist da kein Wind und ich höre sie nie zu anderen Zeiten. Ich übe schon seit mehreren Jahren Yoga und Meditation und bin schon auf viele sonderbare Dinge gestoßen. Doch diese Töne sind wirklich etwas anderes. Ich frage mich, ob sie irgendwie mit den Übungen zusammenhängen und falls das zutrifft: Was ist das genau? Ich weiß, dass das auch ganz einfach ein Zufall sein könnte, dass ich sie, wenn ich sie höre, höre. Doch denke ich, dass da auch etwas anderes dahinterstecken könnte. Herzlichsten Dank für die Lektionen und deine Zeit!!!
Antwort: Danke, dass du schreibst und dich mitteilst.
Wenn es kein Windspiel draußen ist, dann ist es wahrscheinlich die Ausdehnung deines Herzraums und deiner inneren Sinnlichkeit, wie das in der letzten Lektion (221) erörtert wurde. Kommt es dazu (was nicht unüblich ist, wenn man die Wirbelsäulenatmung praktiziert – besonders bei Hinzunahme von Yoni Mudra und Kumbhaka), dann können einem Klänge, die von Natur aus himmlisch sind, so vorkommen, als wären sie irgendwo im Äußeren zu finden. Die Ursache dafür ist, dass unsere innere Dimension sich nach außen in unsere Umgebung ausgedehnt hat. Es kann also sein, dass es uns so scheint, als erlebten wir etwas außerhalb des Körpers, während es sich in uns befindet und gleichzeitig auch „da draußen“. Die Unsicherheit, die du bezüglich des genauen Standorts des Klanges fühlst, ist in solchen Situationen normal. Das braucht dich nicht zu beunruhigen; da tut sich etwas Gutes. Sind es also keine Glocken draußen, dann sind es sehr wahrscheinlich die im Innern, die „Anahata“ – nicht angeschlagene Töne – sind.
Werden irgendwelche dieser Erfahrungen unangenehm oder lenken sie übermäßig ab (die Schwingung oder die Klänge), dann achte darauf, dass du in deinen Übungen vorsichtige Selbstabstimmung anwendest. Genieße es ansonsten!
Ich wünsche dir allen Erfolg auf dem von dir gewählten Pfad.
Der Guru ist in dir.
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