Lektion 254 – Das Eine ist das Viele und das Viele ist das Eine
Frage: Wenn wir Samadhi erreichen, sind wir Gott. Meine Frage lautet (weil es nur eine Seele gibt): Und wenn ich dies erkenne, dass ich Gott bin, sollte doch jeder auf der Welt automatisch wissen, dass er Gott ist.
Warum geschieht dies aber nicht? Wenn Swami Ramakrishna Paramahansa erkennt, sollte ich dann nicht auch erkennen?
Antwort: Ja, du hast recht. Wenn ein Mensch erleuchtet wird, erfahren auch alle anderen eine Öffnung. Die vollständige Erleuchtung kommt, wenn jede Seele sich umwendet und direkt nach innen auf das göttliche SELBST blickt. Mit anderen Worten, um den Prozess abzuschließen, muss jeder erst die Entscheidung treffen. Es ist das individuelle Karma, die noch übrig gebliebenen Wirkungen von vergangenen Handlungen, die die Öffnung der individuellen Seelen zum inneren Licht verzögern. Diese noch zurückgebliebenen Blockierungen in jedem Nervensystem können durch die Methoden des Yoga beseitigt werden.
Betrachte das eine große innere Licht reinen Glückseligkeitsbewusstseins, das jeden belebt. Dies beschreibt auch die einheitliche Feldtheorie der modernen Physik. Das Eine ist die Vielen und die Vielen sind das Eine. Jeder von uns kann die Einheit erfahren und die Fülle des Einen ausdrücken. Das menschliche Nervensystem hat die Fähigkeit dazu.
Wir sind wie Fenster – Milliarden von Fenstern zu großem innerem Licht. Doch wir brauchen etwas karmische Reinigung, damit die Herrlichkeit reinen Glückseligkeitsbewusstseins durch uns nach außen in die Welt hinein scheinen kann. Wird ein Fenster durch die Anwendung täglicher Yoga-Übungen gereinigt, dann kommt das Licht heraus, und dies hat einen entsprechenden Effekt auf alle anderen Fenster. Es inspiriert zu einem bewussten nach innen Kehren in Richtung Selbsterkenntnis bei jedem individuellen Fenster. Daraus entsteht der individuelle Wunsch, das eigene Fenster zu reinigen und das wird erreicht durch Ausführen der praktischen Übungen. Jede Person/Fenster wird sich so entscheiden, wie die inneren Wünsche angeregt sind und diese wiederum werden bestimmt durch das Licht, das aufgrund der Übungen anderer hervorgebracht wird, und der individuellen karmischen Blockierungen, die noch ausgefegt werden müssen.
Es besteht kein Zweifel daran, dass, wenn sich mehr Fenster dazu entschließen, sich auf die Selbstreinigung einzulassen, dies auch Einfluss auf viele andere Fenster haben wird. Du hast also recht damit, dass ein Fenster die Reinigung von vielen anderen Fenstern erleichtern kann. In gleicher Weise haben viele Fenster, die gereinigt werden, Einfluss auf viele andere. Und so geht es weiter, wie bei einem Schneeball, der auf seinem Weg den Hügel hinunter immer größer wird. So sieht das Szenario aus, mit dem wir es in diesem neuen Zeitalter zu tun haben, da sich immer mehr Menschen mit Yoga-Übungen beschäftigen. In diesem Sinne wird Ramakrishnas Erleuchtung wirklich langsam zur Erleuchtung von uns allen, wie das genauso auch für die Erleuchtung aller Heiligen und Weisen gilt. Heute tragen überall gewöhnliche Menschen, die meditieren, dazu bei, dass die Fenster von jedem anderen gereinigt werden. Dies ist ein Massenphänomen, das sich im Laufe des letzten Jahrhunderts auf unserem Planeten mehr und mehr verbreitet hat.
Auf diese Weise beeinflusst unsere individuelle Selbstverpflichtung zu täglichen Übungen jeden anderen auf dieser Welt positiv. Wenn in deinem Inneren der Wunsch erwacht ist, brauchst du nicht auf andere zu warten, dass sie die Aufgabe für dich erledigen. Du kannst deine Fenster selbst reinigen. Dann wird sich auch jeder andere viel schneller auf dieses wundervolle Ideal zubewegen, von dem du sprichst.
Ich wünsche dir allen Erfolg auf dem von dir gewählten spirituellen Pfad. Viel Vergnügen!
Der Guru ist in dir.
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