Lektion 102 – F&A – Die Bedeutung einer langfristig ruhig laufenden Meditationsroutine

Frage: Ich habe mich mit der Meditation abgemüht und das seit ungefähr sechs Wochen. Könnte es sein, dass ich zuerst sehr viel Reinigung machen muss, bevor ich die Sache mit dem Atmen hinzufüge? Ehrlich gesagt, komme ich der „Glückseligkeit“ noch überhaupt nicht nahe. Trotzdem bleibe ich mit Hingabe bei den Meditationsintervallen von zweimal 20 Minuten und merke, dass ich in gewissem Grad schon ruhiger bin. Doch ich habe während des Tages immer noch viele ‚Episoden’, in denen ich nicht so ruhig bin …

Dennoch bin ich Dir sehr dankbar, dass Du diese Lektionen zur Erleuchtung vieler begonnen hast. Vor gerade mal fünf Jahren fühlte ich mich so alleine in dieser Welt … dass meine spirituelle Glaubenshaltung nicht von vielen geteilt würde, weil es einfach zu viele gab, die den allmächtigen Dollar über das Geistige stellten. Ich habe damals fast täglich darum gebeten, dass ich doch mehr gleich gesinnte Erdenengel (oder Krieger, wie manche sich gern bezeichnen) hätte und glücklich kann ich sagen, dass ich beginne, viel mehr Spirituelles in meinem Leben zu haben und es nimmt jeden Tag zu.

Antwort: Es hört sich an, als ob da Einiges bei Dir passiert. Aber ein angenehmerer Verlauf wäre für dich besser. Es ist sehr ungewöhnlich, dass die Meditation über längere Zeit holprig ist. Es kann sein, dass da sehr viele Blockaden aufgelöst werden, was natürlich gut ist. Aber mehr Reibungslosigkeit in und nach der Meditation ist notwendig, wenn Du motiviert und lange dabei bleiben willst.

Holprigkeit könnte darauf zurückzuführen sein, dass Du das Mantra zwingst, dass Du zu schnell aus der Meditation herauskommst oder auch für Deine Verfassung zu lange meditierst. Stelle Dir folgende Fragen:

1. Greife ich das Mantra locker und leicht auf, ohne eine bestimmte Betonung erzwingen zu wollen? Kämpfe ich mit Gedanken, um zum Mantra zurückzukommen? Wir wollen mit dem Prozess sanft umgehen und, sobald wir merken, dass wir davon abgekommen sind, das Mantra nur locker und leicht favorisieren. Es muss keine klare Betonung sein. Geht es wirklich zu einer sehr verschwommenen Aussprache über, ist das ganz in Ordnung. Es ist der Geist, der uns auf natürliche Weise zur Stille führt.

2. Stehe ich am Ende der Meditation zu schnell auf? Stehen wir zu schnell auf, können wir Blockaden einschließen, die während der Meditation herauskommen und das kann Holprigkeit während unserer Aktivitäten am Tage auslösen. Wir gönnen uns also am Ende der Meditation immer wenigstens ein paar Minuten der Stille ohne Mantra. Wenn die Meditation holprig war, mit vielen aufkommenden Gedanken und Gefühlen, dann lege Dich für fünf oder zehn Minuten hin oder eben so lange, bis die Holprigkeit zur Ruhe gekommen ist. Dies kann für Deine Erfahrungen am Tage sehr viel ausmachen.

Stellt sich die Reibungslosigkeit in der Meditation immer noch nicht ein, dann versuche es mit fünf Minuten Wirbelsäulenatmung vor der Meditation. Sollte das nicht zu einer Geschmeidigkeit in der Meditation führen, höre mit der Wirbelsäulenatmung wieder auf. Versuche es dann mit fünf oder zehn Minuten Yoga-Stellungen vor der Meditation. Das kann auch helfen die Meditation geschmeidig zu machen.

Im Falle, dass keine der obigen Vorschläge Dir zu mehr Geschmeidigkeit verhilft, versuche es mit 15 Minuten zweimal am Tag, anstatt der zwanzig Minuten.

Dies sind nur Vorschläge, was man alles versuchen könnte. Experimentiere damit und sieh, ob Du zu einem reibungslosen Rhythmus findest. Zur idealen Routine gehören Asanas, Pranayama und Meditation in dieser Reihenfolge. Die Zeit kannst Du etwas variieren. Doch normalerweise sollten das 5, 10 und 20 Minuten in dieser Reihenfolge sein. Du musst Deinen eigenen Bereich des Gleichgewichts und der Annehmlichkeit finden. Hast Du das einmal erreicht, kannst Du mit Deiner Routine viele Jahre weitermachen und entlang des Weges zusätzliche fortgeschrittene Yoga-Techniken hinzufügen. Damit ist Dir dann sehr viel Fortschritt sicher. Zurzeit kostest Du etwas von der inneren Stille. Das ist wundervoll. Jetzt geht es darum, langfristig Da (reines Glückseligkeitsbewusstsein) immer mehr hineinzuwachsen, ohne aufgrund von Unbehagen infolge zu großer Reinigung schnell wieder vom Weg der Übungen abzukommen. Du selbst sitzt am Lenkrad. Fahre also mit Bedacht und gleichmäßig.

Ich wünsche Dir allen Erfolg auf Deiner Reise, Du „Erdenengel“. Du hast in letzter Zeit sehr viel Gesellschaft bekommen.

Der Guru ist in Dir.

Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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