Lektion 420 – Der Arzt macht mit

Frage: Ich praktiziere seit dem letzten Jahr Samyama. Vor Kurzem habe ich das kosmische Samyama hinzugefügt. Ich habe vor ein paar Monaten erkannt, dass ich automatisch Samyama in Gebete und sogar in Routinegedanken und Gefühle einbaue. Nach einer kürzlichen Nackenverrenkung war es erstaunlich, dass nach ein paar Tagen des leichten Fühlens und Loslassens der schmerzhaften Symptome in die Stille, die Unannehmlichkeit vollkommen verschwunden war. In der Vergangenheit sind vergleichbare Verletzungen lange nicht verheilt und haben Wochen lang für Torturen gesorgt.


Da ich Arzt bin, haben die Vorteile, die die tiefe Meditation und Samyama bei der Heilung bringen, wirklich meine Aufmerksamkeit geweckt und ich unterstütze aktiv mehr Forschung zu Yoga auf dem medizinischen Gebiet.

 Das ist uraltes Wissen und es ist bekannt. Möglicherweise basieren alle „Ansätze der Komplementär- und Alternativmedizin“ auf ähnlichen Prinzipien. Allerdings wirken diese nur bei einigen und nicht bei allen. Ich frage mich, ob es die Anwesenheit und Abwesenheit von innerer Stille ist, was bestimmend dafür ist, ob diese Therapien für die Heilung wirksam sind? Doch wie viele Menschen bringen die Geduld und den Fleiß auf, die innere Stille in der tiefen Meditation zu kultivieren, und wenn es nur zum Zweck der Heilung ist? Ich fürchte, dass nicht viele meiner Patienten über die notwendige Disziplin verfügen, zweimal täglich zu meditieren. Trotzdem verschreibe ich im Augenblick Meditation zur „Stressminderung“ und für medizinische Vorteile. Dabei hoffe ich, dass diejenigen, die eine Neigung dafür haben, diesen bemerkenswerten Pfad der Heilung und von vielem mehr weitergehen werden.


Im sechsten Kapitel der Bhagavad Gita heißt es, dass man mit der ausschließlichen Absicht, das SELBST zu erkennen, meditieren sollte. Das will sagen, dass alle anderen Vorteile Nebenwirkungen sind. Auch wenn das wahr sein mag: Ich bin mir nicht sicher, ob dies etwas ist, das ich meinen Patienten sagen kann, da diese vielleicht gar nicht erkannt haben, dass es ein SELBST gibt, das man erkennen kann. Ich ermutige sie nur, um ihrer Gesundheit willen zu meditieren. 


Von meiner eigenen Erfahrung her bewirken innere Stille und Samyama Wunder und ich würde mir wünschen, dass jeder das anzapfen könnte, um seine gesundheitlichen Beschwerden (und noch mehr) heilen zu können. Wie kann man das vermitteln? Gib bitte einen Rat.


Antwort: Es ist wundervoll, dass du in der Lage warst, deine Heilung in der Stille anzustoßen. Ja, der Schlüssel zu allem ist die Kultivierung innerer Stille, ob man nun eine bessere Lebensqualität, ein effektives Samyama, SELBST-Analyse, das Ende des Leidens, SELBST-Erkenntnis, Hilfe für andere, usw. erreichen will. Und in dem Ausmaß, in dem andere Systeme funktionieren, stützen sie sich genauso auf inner Stille. 


Die innere Stille ist das SELBST und damit ist die Kultivierung von bleibender innerer Stille SELBST-Verwirklichung. Allerdings muss man SELBST-Verwirklichung nicht in einem religiösen oder spirituellen Kontext betrachten. Genauso wenig muss man bei der Meditation an SELBST-Verwirklichung denken. Dem Prozess der Meditation und ihren Ergebnissen ist es egal, warum man die Übungen angefangen hat. Jeder Grund ist in Ordnung. Wer will nicht zentrierter, gesünder, glücklicher, produktiver, freier von Sorgen und im Frieden mit dem Fluss des Lebens sein? Jeder oder alle dieser Gründe sind angemessen, um die tägliche Meditation durchzuführen. Jeder, der zu den Übungen kommt, hat seine eigenen Gründe. Das Tor steht weit offen.


Manchmal müssen wir uns daran erinnern, dass das Nervensystem des Menschen vor den Religionen da war. Die Übungen, die wir nutzen, stehen mit der dem menschlichen Nervensystem innewohnenden Fähigkeit sich zu reinigen, zu öffnen und sich zu heilen in Verbindung. Die Religionen haben sich diese Methoden (und ihre Wirkungen) nur ausgeliehen und in ihre unterschiedlichen Philosophien und Lehren eingebaut. Manchmal war das limitierend. Doch in Wirklichkeit gibt es da keine Beschränkungen!


Jeder Anlass, aus dem man täglich meditiert, ist also der richtige Anlass, egal ob das Ziel Gesundheit, Stressverminderung, Kreativität, Produktivität, bessere Beziehungen, usw. heißt. Der Trick dabei ist es, zu erkennen, wo die tiefsten Sehnsüchte deiner Patienten liegen und dann die Meditation in Übereinstimmung damit anzubieten. Wo gesundheitliche Probleme vorlegen, da ist es ziemlich leicht. Als Arzt kannst du das verschreiben. „Praktiziere die tiefe Meditation zweimal am Tag für 20 Minuten und rufe an, wenn du Hilfe bei der Selbstabstimmung brauchst.“


Was du mit der Samyama-Gewohnheit erfährst, die sich in deine tagtäglichen Muster des Denkens und Handelns einschleicht, ist ausgezeichnet. Wenn wir in der Stille handeln, dann nennen wir es vielleicht nicht mehr Samyama, doch das ist es, was es ist: Die Gewohnheit, in die Stille loszulassen, selbst wenn wir handeln, und von da an funktioniert alles so gut. Das ist „Stille im Handeln“. Die strukturierte Samyama Übung bildet diese Fähigkeit heraus, sobald wir den Ball einmal ins Rollen gebracht haben, bleibende innere Stille in der täglichen tiefen Meditation zu kultivieren. Dann wird unser Leben zu einem göttlichen Fluss im Dienst am gesamten Leben. Das ist die Erfüllung der Aufgabe eines Arztes. Jeder Arzt sollte da wie du mitmachen.


Das sickert schön langsam in die Welt ein. Heute meditieren mehr Menschen als jemals zuvor und sie tun das auf eine weniger launenhafte und sektenhafte Weise, als wir das in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gesehen haben. Heute geht es mehr um ein langsam aufkommendes allgemein verbreitetes Wissen, wie man eine solide Basis für ein vollwertiges und glückliches Leben errichtet. Es beginnt mit der Kultivierung von bleibender innerer Stille. Damit sind die Möglichkeiten unbegrenzt, ob man das auf eine säkulare oder religiöse Weise betrachtet. Wir arbeiten daran, das öffentliche Bewusstsein zu heben. Der beste Weg, das zu erreichen, besteht darin, den Menschen dabei zu helfen, die Wahrheit durch direkte Erfahrung selbst herauszufinden. Dann hängt es nur noch von einem selbst ab.


Dabei spielt die wissenschaftliche Forschung eine wichtige Rolle. Nicht nur, um die Informationen zu verbreiten, sondern auch, um die Anwendung von spirituellen Übungen ständig zu verbessern, damit in der ganzen Bevölkerung die besten Ergebnisse erzielt werden. Das ist ein massives Unterfangen, das einen riesigen Gewinn bringt. Das ist es, was wir mit den Fortgeschrittenen Yoga Übungen versuchen: Wir wollen dabei helfen, den Ball ins Rollen zu bekommen, zuerst indem wir den Zugang zu effektiven Mitteln herstellen und danach, um zu einem selbstbestimmten Üben zu ermuntern und dabei Unterstützung zu gewähren.


Dein Wunsch, nützliches Wissen weiter zu verbreiten, wird von einigen in Handlungen umgesetzt und viele werden davon profitieren. Es ist dasselbe, was sich auch hier ereignet hat. Es gibt Tausend Wege, das zu erreichen. Du wirst deinen Weg finden.


Wir, die wir in diesem Fachgebiet unterwegs sind, bilden einen kollektiven Wissenskörper zu Übungen und Echtzeitbeweisen zur spirituellen Transformation des Menschen. Mit der Zeit wird niemand mehr in der Lage sein, das zu ignorieren. Jeder wird immer seine eigenen Entscheidungen zu persönlichen Handlungen treffen. Doch das Auswählen wird nicht länger ohne verlässliche Informationen zu Ursachen und Wirkungen geschehen.


Der Guru ist in dir.

Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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