Lektion T77 – Amaroli, Fruchtbarkeit und Schwangerschaft

Frage: Reduziert Amaroli (die Urintherapie – vgl. Lektion 319) die Fruchtbarkeit, solange man Amaroli nutzt? Meine Frau und ich, wir beide haben Amaroli mit guten gesundheitlichen Wirkungen eingesetzt. Gleichzeitig waren wir mehr als ein Jahr bemüht, ein Kind zu zeugen. Bisher hat sich keine Schwangerschaft ergeben und wir haben überlegt, ob Amaroli vielleicht die Empfängnis erschwert. Und sollte es einmal zu einer Empfängnis kommen, wäre es dann gut für sie und ihr Baby, Amaroli beizubehalten?


Antwort: Bezüglich Amaroli und Fruchtbarkeit gibt es Befürworter auf beiden Seiten der Antwort. Aufgrund von etwas Wiederaufarbeitung von Hormonen im Körper kann mit Amaroli die Wirkung verbunden sein, dass der Eisprung verringert wird. Dazu gibt es auch einige Erwähnungen in der alten Yoga-Literatur. Aber entspricht das auch der Wahrheit? Ich kenne dazu keine wissenschaftliche Arbeit. Andererseits gibt es da draußen auch Meinungen, dass Amaroli die Fruchtbarkeit erhöht und die Wirkung der Pille vermindert. Was soll man glauben. Dazu ist etwas wissenschaftliche Untersuchung nötig.


Um aber sicherzugehen, kann es für Frauen, die Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, während sie Amaroli anwenden, weise sein, die Übung zu unterbrechen, bis es zu einer Empfängnis gekommen ist. Dabei sollte man sich jedoch bewusst sein, dass das nur einer von vielen möglichen Faktoren ist, der eine Rolle spielt. Auf jeden Fall wäre es deshalb, wenn sich die Zeit bis zur Empfängnis zu lange ausdehnt, eine gute Idee, den Fruchtbarkeitsarzt aufzusuchen, um zu sehen, was da los ist.


Es gibt auch unterschiedliche Meinungen zur Frage, ob eine Frau während der Schwangerschaft Amaroli anwenden sollte. Das war im Osten viele Jahrhunderte lang weit verbreitet. Es erscheint unwahrscheinlich, dass dies für den Fötus schädlich ist, weil die Gebährmutterflüssigkeit weitgehend aus dem Urin des Fötus besteht. Wir wurden alle in unserem eigenen Urin gebildet. Trotzdem ist es immer am besten, wenn man sich beim Entstehen eines neuen Wesens auf der Seite der Sicherheit hält. Nutzt man also Amaroli während der Schwangerschaft, dann sollte das nur sehr begrenzt geschehen. Und stimme das, wenn nötig, selbst ab. Du bist da in der Verantwortung.


Da spielt noch etwas eine Rolle: Fortgeschrittene Yogis und Yoginis werden feststellen, dass das in ihrem Inneren auftretende „natürliches Vajroli“ zunimmt. Vajroli ist die automatisch ablaufende Aufnahme von sexuellen Essenzen und Urin nach oben durch den Harnleiter und die Blase in die höhere Neurobiologie (vgl. Lektion T60). Das ist etwas, das als Teil des Anstiegs der ekstatischen Leitfähigkeit (Kundalini) und des unterstützenden „Nektarzyklus“ vgl. Lektion 304 geschieht. Es kann signifikante Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben oder auch nicht. Die Möglichkeiten für weniger oder größere Fruchtbarkeit sind die gleichen wie oben erwähnt.


Eine ganze Bandbreite von täglichen Yoga Übungen kann auffallende Wirkungen auf den Menstruationszyklus einer Frau haben, wozu auch gehören kann: Die Reduzierung von Krämpfen, Blutungen und manchmal sogar das völlige Aussetzen des Zyklus, ohne dass da eine Schwangerschaft oder Stillen mit der Brust im Spiel sind. Die genauen Auswirkungen davon auf die Fruchtbarkeit sind nicht völlig geklärt. Von der Wissenschaft ist also noch mehr zu leisten. In der Zwischenzeit können wir uns der Vorteile erfreuen.


Sowohl Frauen als auch Männer sollten sich keine unangemessenen Sorgen machen, dass Yoga dazu führen könnte, keine Kinder mehr bekommen zu können. Wir haben stets darüber gesprochen, dass Yoga und Tantra eine Ausweitung der sexuellen Funktion kultivieren, so dass diese auch die spirituelle Transformation des Menschen umfasst. Das begrenzt nicht unsere Fähigkeit, Kinder zu bekommen, wenn wir wünschen, sie zu haben. Tatsächlich haben heutzutage viele fortgeschritten Übende Kinder und das ist ein Segen für uns alle. Wird die spirituelle Maschinerie aktiviert, wird die reproduktive Maschinerie nicht obsolet. Das Leben geht in all seinen Aspekten weiter. Der Hauptunterschied ist die nicht endende Gegenwart von Freude und ausfließender göttlicher Liebe.


Der Guru ist in dir.

Über den Autor

Yogani

Yogani ist ein anonymer US Amerikaner, der 2003 begann, im Internet sein spirituelles Wissen in Form von Lektionen zu veröffentlichen und damit auf einen großen Kreis Interessierter weltweit traf. Im Laufe der Jahre entstand Daraus eine umfassende Bibliothek zu allen Aspekten des Yoga. Inzwischen gibt es viele Übersetzungen in andere Sprachen. Die Lektionen sind immer noch kostenlos abrufbar. Heute gibt es auch Bücher, Hörbücher, Ebooks und im Englischen eine PLus-Mitgliedschaft sowie ein gut besuchtes Forum.

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